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Ausländervertretung sieht Ungleichbehandlung bei Einreise am Flughafen Frankfurt

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Von: Caspar Felix Hoffmann

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Die Ausländervertretung (KAV) kritisiert den Umgang am Flughafen Frankfurt mit Menschen mit Migrationshintergrund bei deren Einreise.

Frankfurt – Am Flughafen Frankfurt häufen sich Beschwerden sowohl von Gästen als auch von hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund – zum Beispiel über die Behandlung bei der Einreise, teilte die Kommunale Ausländervertretung (KAV) am Montag (20. März) in Frankfurt mit.

Besonders deutlich werde die unterschiedliche Behandlung von Menschen, die auch äußerlich „vom gewollten Bild eines Deutschen“ abweichen und keine EU-Staatsbürgerschaft hätten: dunkle Haare, dunkle Haut oder Kopftuch. Dann werde der Umgangston oft rauer, unfreundlicher und sogar diskriminierend: Gesten statt Sprache, „Du“ statt „Sie“ oder abwertende Fragen, hieß es weiter. „Auch die Behandlung ändert sich: Man wird zu zusätzlichen Kontrollen gebeten, muss länger warten, Antworten werden in Zweifel gezogen.“

Passagiere werden am Frankfurter Flughafen bei der Einreise nach Deutschland kontrolliert.
Passagiere werden am Frankfurter Flughafen bei der Einreise nach Deutschland kontrolliert. © Andreas Arnold/dpa

Ausländervertretung kritisiert Flughafen Frankfurt: Interkulturelle Schulungen und Runder Tisch gefordert

„Als Kommunale Ausländerinnen- und Ausländervertretung erreichen uns nicht nur solche Schilderungen, sondern zahlreiche Konsulate und Vereine berichten von ähnlichen Erfahrungen“, so die KAV weiter. Die KAV fordert interkulturelle Schulungen des Personals, zum Beispiel an den Einreisestellen, beim Zoll, bei der Gepäckkontrolle und bei der Information. Diese Schulungen sollten nicht nur Verständnis, sondern auch Akzeptanz, angemessene Sprache und Deeskalationstechniken vermitteln.

Zu den weiteren Forderungen gehören eine „gut ausgeschilderte und gut erreichbare Beschwerdestelle vor Ort“. Nach den Erfahrungen des KAV gebe es überhaupt keine unmittelbare Beschwerdemöglichkeit. „Das macht die Situation für die Reisenden umso schlimmer“, hieß es weiter. Außerdem soll in absehbarer Zeit ein Runder Tisch einberufen werden. (cas)

Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV) in Frankfurt

Die KAV ist die kommunale Vertretung der Ausländer in Frankfurt, wie die Stadt Frankfurt erklärt. 26 Prozent der Einwohner Frankfurts seien Ausländer. Doch das seien nur die statistischen Daten. Tatsächlich würden viel mehr Menschen als „Ausländer“ wahrgenommen: Eingebürgerte, „ausländisch aussehende“ Menschen, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft und viele andere. Die KAV vertrete ihre Interessen.

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