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Corona in Hessen: In diesen Städten und Landkreisen gilt die Ausgangssperre

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Von: Teresa Toth, Jasmin Jakob, Isabel Wetzel, Yannick Wenig, Erik Scharf, Theresa Ricke

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Menschenleer ist der Hühnermarkt in der neuen Frankfurter Altstadt am frühen Morgen eines Novembertages im Jahr 2020.
Niemand da: Der Hühnermarkt in der neuen Altstadt in Frankfurt. Auch hier gilt aktuell eine Ausgangssperre. © Arne Dedert/dpa

Am 23. April ist das Gesetz zur Bundesnotbremse in Kraft getreten, mittlerweile gelten in ganz Hessen nächtliche Ausgangssperren. Die Übersicht.

Update vom Freitag, 30.04.2021, 13.35 Uhr: Die bundesweite Corona-Notbremse gilt mit ihrem Inkrafttreten am 23. April auch für die Kreise und Städte in Hessen. Überschreitet die Zahl der Neuinfektionen an drei aufeinander folgenden Tagen den Schwellenwert von 100 Fällen je 100.000 Einwohnern und sieben Tagen, gilt ab dem übernächsten Tag eine nächtliche Ausgangssperre.

Zwischen 22.00 und 5.00 Uhr darf die eigene Unterkunft beziehungsweise Wohnung nur verlassen werden, wenn dafür legitime Gründe vorliegen. Das umfasst unter anderem die Berufsausübung, die Versorgung von Tieren (zum Beispiel Gassigehen) sowie jeden Notfall, bei dem Gefahr für Leib, Leben oder Eigentum droht. Joggen, Spazieren und alle anderen „körperliche Bewegungen“, sofern sie nicht in Sportanlagen stattfinden, bleiben bis 0 Uhr erlaubt – ab 22.00 Uhr allerdings nur alleine.

Ausgangssperren in Hessen: Wo sie aktuell gelten – und wann sie aufgehoben werden können

Kreis/StadtAusgangssperre gültig seit
Bergstraße27.04.
Darmstadt-Dieburg24.04.
Fulda25.04.
Gießen24.04.
Groß-Gerau24.04.
Hersfeld-Rotenburg26.04.
Hochtaunuskreis24.04.
Kassel (Kreis)28.04.
Lahn-Dill-Kreis24.04.
Limburg-Weilburg24.04.
Main-Kinzig-Kreis24.04.
Main-Taunus-Kreis24.04.
Marburg-Biedenkopf24.04.
Odenwaldkreis24.04.
Offenbach (Kreis)24.04.
Rheingau-Taunus-Kreis24.04.
Schwalm-Eder-Kreis24.04.
Vogelsbergkreis24.04.
Waldeck-Frankenberg24.04.
Werra-Meißner-Kreis28.04.
Wetteraukreis24.04.
Darmstadt24.04.
Frankfurt24.04.
Kassel24.04.
Offenbach24.04.
Wiesbaden24.04.
Quellen: Kreis- und Stadtverwaltungen; Hessisches Sozialministerium

In den meisten Kreisen und Städten gelten Ausgangssperren bereits seit dem 24. April, da die letzten drei Tage vor Inkrafttreten des Gesetzes am 23. April für die Lagebewertung am Tag des Inkrafttretens herangezogen worden sind. Voraussetzung für die Aufhebung der Ausgangssperre ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen den Wert von 100 unterschreitet. Dann wird sie am übernächsten Tag aufgehoben. Einem Wert von 100 am nächsten liegt der Wetteraukreis: Den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge liegt die Sieben-Tage-Inzidenz hier aktuell (30.04.2021) bei 107. Grundsätzlich gilt die Bundesnotbremse bis zum 30. Juni.

Corona in Hessen: Landkreistag kritisiert Ausgangssperren als „unverhältnismäßigen Eingriff“

Update vom Sonntag, 18.04.2021, 19.54 Uhr: Die geplante Corona-Notbremse mit bundeseinheitlichen Regeln bleibt stark umstritten. Am Mittwoch (21.04.2021) soll der Bundestag den Gesetzesentwurf verabschieden. Nachdem bereits Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) Kritik über die geplanten Änderungen äußerte, spricht sich auch der Landeskreistag gegen die „holzschnittartigen Ausgangssperren“ aus.

Setzt die geplante Bundesnotbremse in Kraft, könnte es in ganz Hessen die umstrittene Ausgangssperre ab 21 Uhr geben.
Setzt die geplante Bundesnotbremse in Kraft, könnte es in ganz Hessen die umstrittene Ausgangssperre ab 21 Uhr geben. © Federico Gambarini/dpa

Die neuen Regeln sehen Ausgangsperren ab dem Überschreiten einer 7-Tage-Inzidenz von 100 vor. Dies sei ein „unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheitsrechte der Menschen“, so Landkreistagspräsident Reinhard Sager gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei stattdessen wichtig, „behutsame und verantwortbare Schritte aus dem Lockdown zu erproben“. Generell sollten die Maßnahmen nicht an den Inzidenzwert geknüpft sein. Würden die Regeln zur Ausgangssperre dennoch durchgesetzt werden, wären in Hessen bis auf dem Schwalm-Eder-Kreis alle Städte und Kreise betroffen.

Corona in Hessen: In diesen Kreisen drohen Ausgangssperren

Update vom Samstag, 17.04.2021, 18.14 Uhr: In Hessen könnten bald Ausgangssperren drohen. Im Rahmen einer geplanten Bundesnotbremse sollen ab einer 7-Tage-Inzidenz von 100 neue Maßnahmen gelten. Da die Inzidenzen in den vergangenen drei Tagen (Stand: Samstag, 14.04.2021, 14 Uhr) nun auch in Darmstadt, im Rheingau-Taunus-Kreis, im Odenwaldkreis und im Kreis Darmstadt-Dieburg den Wert von 100 überschritten, würde die Ausgangssperre somit alle Städte und Kreise in Hessen betreffen.

Ausgangssperren in Hessen: Ministerpräsident Bouffier hat Bedenken

Update vom Samstag, 17.04.2021, 13.56 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) äußert im Vorfeld der Beratungen über die Novelle des Infektionsschutzgesetzes Kritik an den geplanten Änderungen. Bouffier meldet „große juristische Bedenken“ hinsichtlich der geplanten, bundesweiten Ausgangssperren gegenüber der Bild-Zeitung an. Diese sollten eher als „Ultima Ratio“ zum Einsatz kommen, sagte Bouffier am Samstag (17.04.2021). Er wolle aber noch Änderungen am Entwurf seitens des Bundestags abwarten, bevor er sich kommende Woche im Bundesrat final zur Neuerung positioniert.

Corona-Ausgangssperren in Hessen: In diesen Regionen greifen drastische Maßnahmen

Update vom Freitag, 16.04.2021, 11.30 Uhr: In vielen hessischen Landkreisen wird das Thema Ausgangssperre aktuell heiß diskutiert. Dabei gehen viele Kreise unterschiedlich mit der Frage nach der Notwendigkeit einer solchen Maßnahme im Kampf gegen das Coronavirus um. Die Kreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg sehen die Notwendigkeit einer nächtlichen Ausgangssperre. In beiden Kreisen liegt die Inzidenz aktuell über 200. Die Kreisbeigeordnete Elke Künholz (SPD) aus Hersfeld-Rotenburg sagte der „hessenschau“ im Rahmen einer Umfrage dazu: „Wir sind uns der scharfen Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger dieses Landkreises deutlich bewusst, sehen hierin aber die einzige Möglichkeit, um die Lage zu stabilisieren.“ Auch im Kreis Limburg-Weilburg ist man laut Aussage eines Pressesprechers von der Maßnahme im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus überzeugt.

Ein Bundespolizist kontrolliert die Einhaltung der nächtlichen Ausgangssperre im Main-Kinzig-Kreis.
Ein Bundespolizist kontrolliert die Einhaltung der nächtlichen Ausgangssperre im Main-Kinzig-Kreis. © Patrick Scheiber/imago

In den Kreisen Groß-Gerau und Main-Kinzig wurde das nächtliche Ausgangsverbot hingegen gekippt. Grund dafür waren Gerichtsurteile, denen Klagen durch Privatpersonen vorangingen. „Wir haben uns in dieser Frage immer an die Empfehlungen der Bundesregierung gehalten, die ja vorsieht, die Notbremse ab einer Inzidenz von 100 zu ziehen“, sagte Landrat Thomas Will (SPD) aus Groß-Gerau der „hessenschau“. Maßgeblich sei in diesem Fall allerdings die Landesvorgabe, welche zumindest aktuell erst ab einer Inzidenz von 200 eine Ausgangssperre vorsieht.

Corona in Hessen: Meinungen zu Ausgangssperren gehen teils stark auseinander

Im Lahn-Dill-Kreis ist man aktuell nicht mehr von der Notwendigkeit einer Ausgangssperre überzeugt – am Dienstag (13.04.2021) wurde sie daher aufgehoben. Obwohl der Inzidenzwert derzeit wieder über 200 liegt, möchte Landrat Wolfgang Schuster (SPD) weiterhin auf die Maßnahme verzichten. Dem „hr“ sagte er dazu, man müsse die Menschen eher nach draußen treiben.

In vielen Kreisen ist man sich noch nicht sicher, ob man auch in Zukunft auf eine Ausgangssperre im Kampf gegen das Coronavirus setzen möchte. In den Kreisen Marburg-Biedenkopf und Darmstadt-Dieburg sind die Sperren laut „hessenschau“ aktuell kein Thema. Darmstadt, der Kreis Offenbach und die Wetterau wollen sich noch nicht final entscheiden – sie möchten zunächst die für kommende Woche angekündigten Beschlüsse des Bundestags abwarten. Auch im Kreis Kassel, Gießen und im Vogelsbergkreis sei bisher noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Main-Kinzig und Frankfurt kündigten zudem an, möglichst zeitnah eine Lösung finden zu wollen.

Ausgangssperren in Hessen: Weiterer Kreis kippt nach Gerichtsurteil Corona-Regelungen

Update vom Donnerstag, 15.04.2021, 12.35 Uhr: Die Ausgangssperren in Hessen bleiben weiterhin umstritten: Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Darmstadt kippt ein weiterer Landkreis in Hessen die nächtliche Ausgangssperre. Das gleiche Gericht bestätigte jedoch auch jüngst die Ausgangssperre in Offenbach. Die Ursache für die unterschiedliche Beurteilung liegt in der Begründung des Einzelfalls, wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtet*. Die Corona-Inzidenzen steigen in ganz Hessen. Seit Mittwoch (14.04.2021) liegt keiner der hessischen Landkreise mehr unter der 100er-Marke, ab der die geplante „Bundesnotbremse“ künftig greifen soll.

Im Kreis Groß-Gerau wird die nächtliche Ausgangssperre mit sofortiger Wirkung aufgehoben, wie der Kreis Groß-Gerau am Donnerstag (15.04.2021) mitteilt. Auch die Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in Riedstadt werde aufgehoben. Das Verwaltungsgericht Darmstadt habe beide Corona-Regelungen als rechtswidrig bezeichnet. Wenig überrascht zeigte sich dazu Groß-Geraus Landrat Thomas Will (SPD). Da es bereits in anderen Regionen entsprechende Urteile gegeben habe, sei seiner Auffassung nach damit zu rechnen gewesen. Die Maßnahme habe während des ersten Lockdowns allerdings geholfen, die Inzidenz zu senken.

Ausgangssperre in Hessen: Kreis Groß-Gerau kippt Corona-Regeln nach Gerichtsurteil

Das Gericht habe bemängelt, der Kreis Groß-Gerau habe sich nicht an die Bedingung einer mehrtägigen Sieben-Tage-Inzidenz von 200 gehalten. Eine Ausgangssperre müsse zudem letztes Mittel sein, wenn alle anderen Maßnahmen nicht mehr greifen. Bei der Maskenpflicht habe die nötige ausführliche Begründung gefehlt. Thomas Will erklärte, man werde die Lage nun genau beobachten, da sich die Inzidenz erneut Richtung 200 bewege. Zudem rief der Kreis besonders junge Menschen dazu auf, Kontakte weiter einzuschränken.

Beamte der Ordnungspolizei kontrollieren zu später Stunde am Bahnhof Walldorf einen Fahrradfahrer.
Beamte der Ordnungspolizei kontrollieren zu später Stunde am Bahnhof Walldorf einen Fahrradfahrer. © Marc Schueler/Imago Images

Vergangenen Freitag hatte bereits der Main-Kinzig-Kreis nach einem Gerichtsurteil die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Das Frankfurter Verwaltungsgericht hatte erklärt, die Maßnahme schränke die Grundrechte weit ein und könne höchstens letztes Mittel sein. Es gebe zudem keine belegbaren Daten darüber, dass sich die Inzidenzzahlen bei privaten Treffen verschiedener Haushalte in dem Zeitraum von 21 Uhr bis 5 Uhr erhöhten.

Gericht bestätigt Ausgangssperre in Offenbach – Corona-Inzidenz steigt in ganz Hessen

Die Klagen gegen die nächtlichen Ausgangssperren in Offenbach sind hingegen abgewiesen worden. Wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtet, hat das Verwaltungsgericht Darmstadt in zwei Verfahren die Ausgangsbeschränkungen der Stadt Offenbach bestätigt*. Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke sagte gegenüber der „Frankfurter Rundschau“, dass die Ausgangssperre jedoch sofort aufgehoben werde, sobald die Inzidenz sinke.

Eine Novelle des Infektionsschutzgesetzes, die derzeit in der parlamentarischen Beratung im Bundestag ist und anschließend durch den Bundesrat muss, sieht unter anderem bundeseinheitliche Vorgaben wie Ausgangsbeschränkungen in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner vor.

Corona-Fallzahlen steigen in Hessen sprunghaft – Vielen Kreisen drohen Ausgangssperren

Update vom Mittwoch, 14.04.2021, 11.13 Uhr: Sprunghaft sind die Corona-Fallzahlen in Hessen in den vergangenen Tagen wieder angestiegen. Die Infektionslage in vielen Landkreisen sowie in den Städten Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, Darmstadt und Kassel spitzt sich immer mehr zu. Die geplante Bundesnotbremse soll die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen. Nach den Plänen von Kanzlerin Angela Merkel würde künftig eine Ausgangssperre in Kraft treten, wenn die Inzidenz einer Region an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Grenze von 100 überschreitet.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat den Plan der Bundesnotbremse von Angela Merkel kritisiert. Nach den am Montag (12.04.2021) gefassten Beschlüssen seines Corona-Kabinetts in Hessen sollen Ausgangssperren zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr ab einer Inzidenz von 100 zwar auch eine Maßnahme zur Eindämmung der Infektionslage sein, allerdings nicht verpflichtend. Bouffier will die Entscheidungshoheit bei den Kommunen behalten. Gibt jedoch nach dem Bundeskabinett auch der Bundesrat grünes Licht für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes, liegt die Entscheidung über eine Ausgangssperre nicht mehr in der Macht der Landkreise: Dann würden in ganz Deutschland einheitliche Regeln gelten.

Corona-Ausgangssperren in Hessen: Lahn-Dill-Kreis zieht Ausgangssperren zurück

Update vom Dienstag, 13.04.2021, 13.00 Uhr: Ab Dienstag (13.04.2021) sind die nächtlichen Ausgangssperren im Lahn-Dill-Kreis in Hessen aufgehoben. Künftig dürfen sich Einwohner in Wetzlar, Dillenburg, Herborn & Co. zwischen 21.00 und 05.00 Uhr wieder draußen aufhalten. Wie die „Gießener Allgemeine“ berichtet, dürfte es jedoch fraglich sein, wie lange die Lockerung bestehen bleibt*. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Lahn-Dill-Kreis lag am gestrigen Montag (12.04.2021) bereits zwei Tage in Folge über dem Grenzwert 200.

Anders gestaltet sich die Situation im Landkreis Limburg-Weilburg. Dort hält die Kreisverwaltung trotz sinkender Inzidenzen an einer Ausgangssperre von 21.00 bis 05.00 Uhr fest. Seit dem 16. März 2021 würden die Werte konstant über 100 liegen, weshalb eine Aufhebung der Ausgangssperre nicht infrage kommt.*

Künftig könnte die Entscheidung der Landkreise und Städte in Hessen, ob nächtliche Ausgangssperren in Kraft treten, bereits viel früher erfolgen. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) betonte auf einer Pressekonferenz am Montag (12.04.2021), dass Ausgangssperren bereits ab einer Inzidenz von 100 gelten könnten. Das soll im Eskalationskonzept Hessen festgehalten werden. Trotzdem soll eine Ausgangssperre nicht ohne eindeutige Begründung in Kraft treten.

Landkreis/StadtRegelung (gilt bis 18. April)
Stadt OffenbachAusgangssperre ab 31. März zwischen 21 Uhr und 5 Uhr
Kreis Groß-GerauAusgangssperre ab 1. April zwischen 21 Uhr und 5 Uhr
Kreis Hersfeld-RotenburgAusgangssperre ab 1. April zwischen 21 Uhr und 5 Uhr
Kreis GießenAusgangssperre ab 2. April zwischen 21 Uhr und 5 Uhr
Lahn-Dill-KreisAusgangssperre aufgehoben
Kreis Limburg-WeilburgAusgangssperre ab 2. April zwischen 21 Uhr und 5 Uhr
Main-Kinzig-KreisAusgangssperre aufgehoben
Kreis FuldaAusgangssperre ab 8. April zwischen 21 Uhr und 5 Uhr
Ein Bundespolizist kontrolliert die Einhaltung der nächtlichen Ausgangssperre im Main-Kinzig-Kreis.
Ein Bundespolizist kontrolliert die Einhaltung der nächtlichen Ausgangssperre im Main-Kinzig-Kreis. © Patrick Scheiber/imago

Corona in Hessen: Klage in Offenbach abgeschmettert – Urteil in Groß-Gerau steht noch aus

+++ 17.00 Uhr: Die Stadt Offenbach teilte laut „hessenschau“ mit, dass die Ausgangssperre trotz zweier Klagen weiterhin besteht. Das Verwaltungsgericht wies die Klagen ab – Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) sagte dazu: „Die Inzidenz ist über 200, das ist sehr wichtig, nach fünf Tagen unter einer Inzidenz von 200 würden wir die Ausgangsbeschränkung auch sofort wieder aufheben.“

Beim Verwaltungsgericht Darmstadt sind laut „hessenschau“ ebenfalls Klagen gegen eine Ausgangssperre eingegangen – es geht um Groß-Gerau. Wie ein Gerichtssprecher dem HR bestätigte, stellten zwei Privatpersonen einen Antrag im Eilverfahren gegen die seit dem 01.04.2021 geltende Sperre. Ein Beschluss wird in den nächsten Tagen erwartet.

Corona in Hessen: Kreis hebt Ausgangssperre auf – mit sofortiger Wirkung

Update vom Montag, 12.04.2021, 10.00 Uhr: Die Bundesregierung hat erste Pläne zur Vereinheitlichung von Corona-Schutzmaßnahmen vorgelegt. Aus einer „Formulierungshilfe“, die der Nachrichtenagentur „AFP“ vorliegt, geht hervor, dass die Bundesregierung im Kampf gegen das Coronavirus mehr Zentralisierung schaffen möchte. Neben der Vereinheitlichung von Corona-Schutzmaßnahmen betrifft die Gesetzesänderung Punkte wie die Schließung von Schulen, Kitas, Läden, Gastronomie, Hochschulen, Sportstätten und Kultureinrichtungen: So soll in Schulen bereits ab einer Inzidenz von über 200 kein Präsenzunterricht mehr stattfinden.

Durch die Gesetzesänderung, welche zunächst noch durch das Parlament und das Kabinett beschlossen werden soll, würde der Bund mehr Kompetenzen im Kampf gegen die Pandemie erhalten. In der offiziellen Formulierungshilfe heißt es dazu: „Damit werden dem Bund zusätzlich dieselben Handlungsmöglichkeiten wie den Ländern gegeben, um eine bundesweit einheitliche Steuerung des Infektionsschutzes zu gewährleisten.“ Der hessische FDP-Fraktionsvorsitzende René Rock forderte Ministerpräsident Volker Bouffier laut Berichten der „Hessenschau“ in einer Mitteilung dazu auf, die Pläne der Bundesregierung – in seiner Verantwortlichkeit als dienstältester Ministerpräsident – zu stoppen.

Der Main-Kinzig-Kreis hatte derweil auf Grundlage einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt am Freitag (09.04.2021) beschlossen, die seit dem 06.04.2021 geltende Ausgangssperre im Kreis aufzuheben*. Grund dafür war ein Verfahren, in dem ein Kläger vor dem Verwaltungsgericht das Recht erstritt, die Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr nicht beachten zu müssen. Dieses Urteil nahm der Kreis zum Anlass, das Recht des Einzelnen auf alle Bürgerinnen und Bürger anzuwenden und somit die Ausgangssperre mit sofortiger Wirkung aufzuheben.

Ausgangssperren in Hessen: Zwei Kreise beharren auf Ausgangssperre

Update vom Freitag, 09.04.2021, 13.12 Uhr: In den Landkreisen Fulda und Main-Kinzig lagen die Corona-Inzidenzwerte zuletzt deutlich unter der entscheidenden Marke von 200. Dennoch gelten dort weiterhin nächtliche Ausgangssperren. Gegenüber der „Fuldaer Zeitung“ erklärte Kreisgesundheitsdezernent Frederik Schmitt (CDU), dass die nach Ostern zunächst gesunkenen Inzidenzwerte trügerisch seien. Ähnliche Töne hatte zuletzt auch das Robert Koch-Institut (RKI) angestimmt.

Im Main-Kinzig-Kreis wollen die Verantwortlichen vor allem eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. „Der Verwaltungsstab orientiert sich bei der Frage, ob weitere Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssen, nicht nur an Fallzahlen und Inzidenzwerten, sondern auch am allgemeinen Infektionsgeschehen“, teilte eine Sprecherin des MKK der „Fuldaer Zeitung“ mit.

Ausgangssperren in Hessen: Nächster Kreis reagiert mit strengen Corona-Maßnahmen

Update vom Dienstag, 06.04.2021, 17.34 Uhr: Neben dem Main-Kinzig-Kreis und vielen anderen Orten in Hessen reagiert nun ein weiterer Landkreis auf die aktuell stark angespannte Corona-Lage mit verschärften Maßnahmen. Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Fulda lag zuletzt an mehreren Tagen über dem Wert von 200. Am Dienstag meldete das Hessische Sozialministerium eine Inzidenz von 214,2, am Vortag lag diese bei 214,7. Nun wird für den gesamten Landkreis Fulda eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Diese gilt ab dem 8. April um 0 Uhr. Zwischen 21.00 und 05.00 Uhr dürfen die Einwohner dann ihr Haus nicht verlassen – zunächst bis zum 18. April.

Ausnahmen bestehen für den Weg zur Arbeit beziehungsweise von der Arbeit nach Hause, aber auch für Fahrten zum Arzt, zu Gottesdiensten oder zu Personen, die auf Betreuung angewiesen sind. Kindertagesstätten und Kinderhorte sollen nur in Fällen dringender Betreuungsnotwendigkeiten in Anspruch genommen werden, wie der Landkreis mitteilte.

Die Corona-Lage in Hessen ist weiterhin ernst. Viele Orte verhängen eine nächtliche Ausgangssperre. So auch der Landkreis Fulda ab dem 8. April. (Symbolbild)
Die Corona-Lage in Hessen ist weiterhin ernst. Viele Orte verhängen eine nächtliche Ausgangssperre. So auch der Landkreis Fulda ab dem 8. April. (Symbolbild) © Moritz Frankenberg/dpa

Strikte Ausgangssperren in Hessen: Werden Maßnahmen in einem Kreis wieder entschärft?

Update vom Dienstag, 06.04.2021, 11.21 Uhr: Aufgrund der hohen Corona-Inzidenz in vielen Teilen in Hessen werden die Maßnahmen zunehmend verschärft. Die hessenweite 7-Tages-Inzidenz liegt derzeit bei 133.

Im Main-Kinzig-Kreis inklusive der Stadt Hanau gilt ab Dienstag (06.04.2021) eine Ausgangssperre von 21.00 bis 05.00 Uhr für zunächst zwei Wochen (18.04.2021). Die 7-Tages-Inzidenz im Main-Kinzig-Kreis lag am Dienstagmorgen laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) bei 153,1, in Hanau bei 175.

Corona in Offenbach, Lahn-Dill-Kreis, Hersfeld-Rotenburg: Weiterhin Ausgangssperren

Weiterhin ist die Stadt Offenbach in Hessen am stärksten von Corona betroffen, dort beträgt die Inzidenz am Dienstagmorgen laut dem RKI 259,4. Die verhängte Ausgangssperre für Offenbach wird daher aufgrund der anhaltenden Inzidenz von über 200 nicht aufgehoben. Die Ausgangssperre gilt in Offenbach seit dem 31.03.2021.

Corona-Inzidenz im Kreis Gießen sinkt – Kreisverwaltung diskutiert über Aufhebung der Ausgangssperre

Der Landkreis Gießen hatte eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, die am vergangenen Freitag (02.04.2021) in Kraft trat. Nun diskutiert der Kreis aufgrund eines Rückgangs der Corona-Zahlen über eine Entschärfung der Maßnahmen. Die 7-Tages-Inzidenz beträgt laut RKI am Dienstagmorgen 131,9 und es wurden keine neuen Fälle gemeldet. Am Vortag (05.04.2021) betrug sie 159,6. Damit ist die Inzidenz im Kreis Gießen im Vergleich zur Vorwoche (Montag, 29.03.2021) von 244,90 um über 100 gesunken. Normalerweise werden Maßnahmen wie Ausgangssperren entschärft, wenn die 7-Tages-Inzidenz fünfmal in Folge unter 200 bleibt.

Es ist jedoch zu vermuten, dass die Feiertagszahlen nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen abbilden, da über Ostern nicht alle Gesundheitsämter die Zahlen an das RKI übermittelten. Über das Corona-Vorgehen will die Kreisverwaltung Gießen* daher am Dienstag (06.04.2021) beraten.

In Hanau im Main-Kinzig-Kreis gilt ab Dienstag (06.04.2021) eine nächtliche Ausgangssperre.
In Hanau im Main-Kinzig-Kreis gilt ab Dienstag (06.04.2021) eine nächtliche Ausgangssperre. © Frank Rumpenhorst/dpa

Ausgangssperren in Hessen: Nächster Kreis verschärft Corona-Maßnahmen

Update vom Samstag, 03.04.2021, 10.51 Uhr: Auch der Main-Kinzig-Kreis reagiert auf die steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus. Ab Dienstag (06.04.2021) gilt im Kreisgebiet eine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr. Die Regelung soll für zunächst zwei Wochen gelten, wie der Landkreis mitteilte. Grund dafür sei ein „diffuses Infektionsgeschehen“, dass die Kontaktverfolgung vor allem bei infizierten Kinder und Jugendlichen kaum noch möglich* mache. Die Inzidenz im Main-Kinzig-Kreis liegt derzeit laut dem Robert-Koch-Institut bei 169,8 (Stand: 03.04.2021, 3 Uhr). An Ostersonntag und Ostermontag gilt die Ausgangssperre noch nicht.

„Wir haben es mit einer schwierigen Lage zu tun: Die britische Virusvariante, die als deutlich ansteckender gilt, hat den ursprünglichen Virustyp fast vollständig verdrängt. Das bedeutet, dass wir damit rechnen müssen, schon Mitte April einen Inzidenzwert von 300 zu erreichen, wenn wir jetzt nicht gegensteuern und auf die Bremse treten“, erläutert Landrat Thorsten Stolz laut Mitteilung.

Ausgangssperren in Hessen: Landkreis Hersfeld-Rotenburg verschärft Maßnahmen

Update vom Donnerstag, 01.04.2021, 16.14 Uhr: Mit dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat nun ein weiterer Kreis aufgrund steigender Corona-Inzidenzwerte und einer deutlich zunehmenden Krankheitslast in den Kliniken des Kreises nächtliche Ausgangssperren beschlossen. Genau wie in den anderen betroffenen Kreisen in Hessen gilt diese zwischen 21 Uhr am Abend und 5 Uhr in der Früh. Die Maßnahme tritt ab sofort in Kraft und gilt zunächst bis zum 18. April.

Im Zuge der Verschärfung der Corona-Maßnahmen im Kreis Hersfeld-Rotenburg* ist auch die Kontaktbeschränkung betroffen. Die vom Land Hessen zugelassene maximale Gruppengröße von fünf Personen gilt vorerst nicht mehr. Im öffentlichen Raum ist der Aufenthalt nur noch alleine, mit den Angehörigen des eigenen Hausstandes und maximal einer Person aus einem weiteren Hausstand erlaubt. Kinder bis einschließlich 14 Jahre sind von dieser Regelung ausgenommen. „Ich bin mir bewusst, dass die Verschärfungen gerade zur Osterzeit an der ein oder anderen Stelle zu Unmut führen werden. Leider macht das Virus vor Feiertagen und schönem Wetter keinen Halt“, so Landrat Dr. Michael Koch.

Strenge Corona-Regeln in Hessen: Hier gelten an Ostern Ausgangssperren

Erstmeldung vom Dienstag, 30.03.2021, 17.48 Uhr: Frankfurt – Die Corona*-Zahlen in Hessen steigen immer weiter. Zwar wurden die geplanten „Ruhetage“ an Gründonnerstag und Karsamstag wieder gekippt, trotzdem bedeuten die geltenden Corona-Verordnungen in Hessen massive Einschränkungen – auch an den Osterfeiertagen. Denn Lockerungen zu Ostern gibt es anders als an Weihnachten nicht.

Stattdessen greifen manche Kommunen zu noch härteren Corona-Regeln - wie der Ausgangssperre*. Das ist möglich, weil die örtlich zuständigen Behörden unter Beachtung des „Präventions- und Eskalationskonzepts zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Hessen“ dazu befugt sind, auch über die bestehende Verordnung des Landes hinausgehende Maßnahmen anzuordnen, wie das Hessische Sozialministerium auf Anfrage mitteilt.

Corona-Regeln an Ostern: Offenbacher müssen wegen Ausgangssperre um 21 Uhr zu Hause sein

In Hessen haben die ersten Kommunen davon Gebrauch gemacht und angekündigt, dass es wieder Ausgangssperren geben wird. In der Stadt Offenbach und im Kreis Groß-Gerau dürfen die Menschen an Ostern zwischen 21 Uhr und 5 Uhr nicht mehr ohne triftigen Grund auf der Straße sein. Auf Nachfrage betont die Stadt Offenbach, dass ab 21 Uhr jeder zu Hause sein muss. Das heißt, dass auch Besuche an Ostern so geplant werden müssen, dass Gäste um 21 Uhr wieder in ihrem zu Hause angekommen sind. Wer sich nach 21 Uhr im öffentlichen Raum aufhält, dem droht ein Bußgeld. Ab Karfreitag (02.04.2021) gelten außerdem Ausgangssperren in den Kreisen Gießen*, Lahn-Dill und Limburg-Weilburg*.

Besuche unterstehen zusätzlich den derzeit gültigen Kontaktbeschränkungen. Es dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Diese Corona-Regel gilt nach der aktuellen Verordnung in ganz Hessen und wird auch an Ostern nicht gelockert.

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden liegt die 7-Tage-Inzidenz laut RKI am 1. April bei 84,7 - hier ist vor Ostern keine Ausgangssperre mehr geplant. Anders als bei den Nachbarn in Rheinland-Pfalz: In Mainz gilt ab Gründonnerstag, dem 1. April, ebenfalls eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr. Nachdem die Corona-Inzidenz in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt stark angestiegen war und mehrere Tage über 100 lag (01.04.2021: 120,8), musste die Stadt nach eigenen Angaben reagieren. Auch in Mainz gebe es eine große Zahl von Neuinfektionen mit der britischen Corona-Mutation, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) dem „SWR“.

Corona-Regeln: Nur wenige Ausnahmen der Ausgangssperre an Ostern

Als Ausnahmen der Ausgangssperre führt die Stadt Offenbach die Wahrnehmung medizinischer Versorgung, die Ausübung des Sorgerechtes, berufliche oder dienstliche Tätigkeiten, die Tierversorgung (Gassi gehen) und der Besuch von Verwandtschaft in gerader Linie (Enkel-Kinder-Eltern-Großeltern – nicht aber Geschwister) auf. Der Durchgangsverkehr bleibt auch an Ostern erlaubt, jedoch müssen Personen, die Offenbach zur Durchreise betreten, „das Stadtgebiet auf dem schnellsten Weg wieder verlassen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Stadt in Hessen kann die Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie*, die bis zum 18. April besteht, auch schon vor diesem Datum wieder aufheben. Dazu muss die 7-Tage-Inzidenz über mehrere Tage stabil unter 200 liegen. Nach Angaben des städtischen Gesundheitsamtes liegt der Wert am Dienstag (30.03.2021) bei 281,7. Damit ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Corona-Inzidenz an Ostern ein Niveau erreicht, das eine Aufhebung rechtfertigen würde. Allerdings könnte sie über Ostern auch gar nicht aufgehoben werden*, weil die Zeitung „Offenbach Post“, in der die Stadt amtliche Bekanntmachungen veröffentlicht, an Feiertagen nicht erscheint.

Corona in Hessen: Hier könnten ebenfalls Ausgangssperren drohen

In vielen hessischen Kreisen liegt die 7-Tage-Inzidenz vor Ostern ebenfalls im dreistelligen Bereich. Dadurch drohen auch hier möglicherweise nächtliche Ausgangssperren. Im Landkreis Fulda wurde beispielsweise angekündigt, dass eine Ausgangssperre dann beschlossen wird, wenn der Inzidenzwert die Marke von 200 überschreitet. Das erklärte Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt (CDU) gegenüber der Fuldaer Zeitung*. Ähnlich könnte es auch im Vogelsbergkreis oder im Main-Kinzig-Kreis kommen - bislang gibt es dazu aber noch keine öffentliche Ankündigung.

Kreis/StadtInzidenz laut RKI (Stand 01.04.2021)
Landkreis Fulda198,5
Vogelsbergkreis184,6
Main-Kinzig-Kreis170,3

Corona: In diesen Kommunen in Hessen sind Ausgangssperren beschlossen

In Groß-Gerau wird die Ausgangssperre schon eingeführt, bevor die Corona-Inzidenz im Kreis über der Marke von 200 liegt. Das ist der Wert, ab dem das hessische Eskalationskonzept eine Region in die Kategorie „schwarz“ einordnet. Dann wird zu Regelungen wie einer Ausgangssperre geraten. Nun wurde die Ausgangssperre also schon vor Ostern verhängt. Der Kreis in Hessen weist am Donnerstag (01.04.2021) nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) eine Inzidenz von 177 auf.

„Wir können den Trend nicht ungesteuert auf die Oster-Feiertage zulaufen lassen“, begründet die Verwaltungsspitze des Kreises in Hessen die neuerlichen Regelverschärfungen inklusive Ausgangssperre in einer Pressemitteilung. „Alles deutet schließlich darauf hin, dass der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen binnen einer Woche, die sogenannte Inzidenz, weiter steigen wird“, sagen Landrat Thomas Will und der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer über die Corona-Situation vor Ostern in Groß-Gerau.

Corona in Hessen: Ausgangssperre und strengere Kontaktbeschränkungen

Die nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie gilt in Groß-Gerau ab Gründonnerstag (01.04.2021) zwischen 21 Uhr und 5 Uhr und während der gesamten Oster-Feiertage. Sie soll vorerst bis zum 18. April bestehen bleiben. Eine Durchfahrt durch den Kreis ist zulässig. Ausnahmen für die Ausgangssperre gibt es auch hier. In der Pressemitteilung werden berufliche Gründe, notwendige medizinische Versorgung oder die Wahrnehmung des Sorgerechts als Beispiele angegeben.  

Neben der Ausgangssperre werden im Kreis Groß-Gerau auch die Kontakte weiter eingeschränkt. Auch zum Sport unter freiem Himmel dürfen sich – wie im öffentlichen Raum in Hessen generell – ab Gründonnerstag und auch noch nach Ostern nur noch zwei Haushalte mit maximal fünf Personen treffen. Kinder werden als eine Person gezählt. Das Gesundheitsamt des Kreises sagt zu dieser Verschärfung der Corona-Regeln kurz vor Ostern: „Kontaktreduzierung ist das Gebot der Stunde. Die britische Mutante des Virus ist aktuell dominant. Diese Mutation ist mit bis zu einer 60 Prozent höheren Infektiosität und leider oft mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert. Auch Kinder und Jugendliche sind vermehrt betroffen.“

Andere Kommunen in Hessen haben bisher noch keine Ausgangssperre für Ostern und danach beschlossen. Auch in Nordhessen gibt es in den fünf Landkreisen und der Stadt Kassel aktuell keine Ausgangssperren. Besonders bedroht von dieser Corona-Einschränkung ist aber der Kreis Hersfeld-Rotenburg. Er gilt mit einer Inzidenz von fast 300 als Corona-Hochburg in Hessen*. Es ist neben Offenbach die einzige Region in Hessen, deren Wert seit mehr als drei Tagen über der Grenze von 200 liegt. Der Kreis reagiert auf die kritische Corona-Lage kurz vor Ostern, indem er ab Mittwoch (31.03.2021) den Präsenzunterricht an Schulen vollständig aussetzt, wie die „HNA“ berichtet. Auch Kitas bleiben geschlossen. Eine nächtliche Ausgangssperre wie in anderen Regionen Hessens sei hingegen nicht geplant – „aufgrund der immer noch kühlen Außentemperaturen in der Nacht und dem Fehlen von Anhaltspunkten für Infektionsherde, denen eine Ausgangssperre vorbeugen würde“, heißt es. (Theresa Ricke, Anna Groos, Isabel Wetzel, Yannick Wenig) *fnp.de, fr.de, op-online.de, giessener-allgemeine.de, fuldaerzeitung.de, hanauer-anzeiger.de und hna.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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