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Corona-Fallzahlen steigen bei Kindern dramatisch: Erste Schulen und Kitas in Hessen machen dicht

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Von: Theresa Ricke

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Kinder sitzen während des Unterrichts in einer Grundschulklasse mit Plexiglas-Trennscheiben zwischen den Plätzen an ihren Tischen.
Schulen und Kitas werden zu Corona-Hotspots in Hessen. (Symbolbild) © Peter Kneffel/dpa

Die Zahl der Kinder, die sich in Hessen mit Corona infiziert haben, ist sprunghaft angestiegen. Jetzt veröffentlicht das Hessische Sozialministerium konkrete Zahlen.

Frankfurt – Die Zahlen der Corona*-Neuinfektionen in Hessen steigen weiter an. Wegen der kritischen Corona-Lage im Land und der steigenden 7-Tage-Inzidenz haben einzelne Kreise und Städte schon Ausgangssperren* und verschärfte Kontaktbeschränkungen beschlossen. Die Schulen und Kitas sind bisher kaum von Verschärfungen der Corona-Regeln betroffen. Bei der Verbreitung des Virus spielen auch Kinder eine Rolle.

Im März 2021 haben sich in Hessen 4.472 Kinder zwischen 0 und 17 Jahren mit dem Corona-Virus infiziert, wie das Hessische Sozialministerium auf Nachfrage mitteilt. Das ist nach Angaben des Ministeriums der zweithöchste Wert nach 5.130 Ansteckungen von Kindern im November 2020.

Corona-Fallzahlen bei Kindern steigen in Hessen sprunghaft an

Im Dezember wurde auch deshalb der bundesweite Lockdown verschärft und Schulen und Kitas sollten „grundsätzlich geschlossen“ werden, wie es in dem Beschlusspapier für Deutschland im Dezember hieß. In den Folgemonaten haben sich weniger Kinder mit dem Corona-Virus angesteckt: Im Januar seien es 2.540 Kinder und Jugendliche gewesen, im Februar 1.779.

Seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 hat das Ministerium für Hessen 22.632 Corona-Fälle bei Kindern zwischen 0 und 17 Jahren registriert. Ein „Großteil“ der Neuinfektionen sei aktuell auf „Variants of concern“ – also Corona-Mutationen – zurückzuführen, gibt das Ministerium an.

Corona-Neuinfektionen bei Kindern (0-17 Jahre) in Hessen seit Beginn der Pandemie

Masken mit Mustern für Kinder hängen in einem Geschäft.
Masken sollen auch Kinder vor einer Corona-Infektion schützen. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Corona in Hessen: Zahl der Neuinfektionen bei Kindern im Kreis Herfsfeld-Rotenburg steigt stark

Im März 2021 wurden allerdings im Vergleich zum Vormonat wieder mehr Kinder in Hessen gemeldet, die positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Erste Kreise in Hessen reagieren auf die steigenden Corona-Fallzahlen auch bei Kindern und schließen wieder Schulen und Kitas.

Im Kreis Hersfeld-Rotenburg müssen Krippen-, Kita- und Schulkinder bis zur Jahrgangsstufe 6 seit Donnerstag (25.03.2021) wieder zu Hause bleiben. Der Kreis in Hessen reagiert damit auf die neusten Entwicklungen: Denn Orte, an denen viele Kinder zusammenkommen, scheinen sich zu Corona-Hotspots im Kreis entwicklet zu haben, berichtet die „HNA“. Ein Sprecher des Kreises sprach gegenüber der Zeitung von elf Kinderbetreuungseinrichtungen, die am Mittwoch (24.03.2021) von der Corona-Pandemie betroffen gewesen seien.

Die Corona-Neuinfektionen bei Kindern bis sechs Jahre hätten sich im Kreis Hersfeld-Rotenburg in Hessen innerhalb einer Woche verachtzehnfacht, berichtet die „HNA“. Bei Kindern im Grundschulalter (sechs bis zehn Jahre) habe sich der Wert etwas mehr als verdoppelt, bei zehn- bis 15-Jährigen vervierfacht und bei den 15- bis 20-Jährigen sei der Anstieg etwas niedriger als in der Gesamtbevölkerung, gibt die „HNA“ weiter an. Am Mittwoch (24.03.2021) gab es im Landkreis insgesamt 487 aktive bestätigte Fälle. Rund ein Fünftel sind Kinder und Jugendliche*.

Zwei Schüler, die medizinische Masken tragen, kommen mit Schulranzen zum Eingang einer Grundschule.
Immer mehr Kinder in Hessen stecken sich mit dem Corona-Virus an. Deshalb schließen manche Kreise auch die Grundschulen wieder. (Symbolbild) © Annette Riedl/dpa

Corona in Hessen: Präsenzunterricht im Kreis Gießen ausgesetzt – Kinder verbreiten das Virus

Hersfeld-Rotenburg war der erste Kreis in Hessen, der mit Schulschließungen auf die hohen Corona-Zahlen reagiert hat. Mittlerweile hat der Landkreis Gießen nachgezogen und den Präsenzunterricht an allen Schulen ausgesetzt*. Diese Regelung gilt für Kinder und Jugendliche ab Montag (29.03.2021) bis zu den Osterferien, wie die „Gießener Allgemeine“ berichtet. Sie wird mit der Verbreitung der britischen Mutation im Kreis begründet. Abschlussklassen seien von der Verschärfung der Corona-Regeln für Schulen ausgenommen. Ihnen stehe ein Testangebot für dem Unterricht zur Verfügung.

„Das Infektionsgeschehen im Landkreis ist diffus, gerade in jüngeren Altersgruppen kommt es zu einer Verbreitung des Virus“, sagt Landrätin Anita Schneider der „Gießener Allgemeinen“. Mit dem Corona-Virus infizierte Kinder und Jugendliche tragen nach Erkenntnis des Gesundheitsamtes häufig das Virus weiter, ohne selbst Symptome zu zeigen. Am Mittwoch (24.03.2021) gab es nach Angaben des Gesundheitsamtes 18 Schulen im Kreis, die von Quarantänemaßnahmen betroffen waren. (Theresa Ricke) *fnp.de, hna.de und giessener-allgemeine.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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