Corona: Masken sind zum Schutz sinnvoll - Wie man sie richtig trägt
Corona: Bund und Länder empfehlen inzwischen, Masken im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen zu tragen. Wir beantworten wichtige Fragen zum Thema.
- Das Coronavirus breitet sich in Deutschland aus.
- Zum Schutz kann man in der Öffentlichkeit Masken tragen.
- Infos zur Reinigung, welche Maske man trage sollte und zum Unterschied zum Mundschutz.
Warum gibt es die Empfehlung, Masken in der Öffentlichkeit zu tragen? Welche sind geeignet? Und wo gibt es sie? Ein Überblick.
Corona: Warum sollte man eine Maske tragen?
Das Coronavirus wird über Tröpfchen übertragen, also Husten, Niesen und die Aussprache, sagt Dr. Karin Müller, Leiterin des Gesundheitsamts Region Kassel. Das Tragen von Masken könne verhindern, die Tröpfchen zu verbreiten. Stoffmasken schützen also andere teilweise vor den eigenen Tröpfchen. Müller sagt aber auch: „Das Coronavirus ist ein sehr kleines Virus, das sich von den selbst genähten Schutzmasken nicht gänzlich abhalten lässt.“ Der beste Schutz sei, den Abstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten, in die Armbeuge zu husten und zu niesen sowie regelmäßig die Hände zu waschen.
Welche Maske sollte man zum Schutz vor Corona tragen?
Müller weist darauf hin, dass medizinische Schutzausrüstung ausschließlich für medizinisches Personal gedacht ist – es sollte „nicht im Privatgebrauch verschwendet werden“. Das Land Hessen bestätigt das: Wer medizinische Masken trage, könne damit den Notstand im Gesundheits- und Pflegebereich weiter verschärfen. Geeignet sind laut Müller selbst genähte Masken oder solche, die vielerorts verkauft werden – beispielsweise in Kleidungsläden, Wäschereien und Nähereien.

Wer sich krank fühlt, sollte trotzdem zu Hause bleiben und den Hausarzt telefonisch kontaktieren. „Die Masken dürfen nicht als Erlaubnis missverstanden werden, trotz Krankheit in die Öffentlichkeit zu gehen“, betont Müller.
Wenn die Masken eher andere schützen und nicht einen selbst, sind sie denn dann sinnvoll?
„Je mehr Menschen beim Einkaufen oder im Bus Mund-Nasen-Schutzmasken tragen, desto weniger wird das Coronavirus übertragen“, heißt es im Informationsportal „Verbraucherfenster“. Nicht jede Corona-Infektion gehe mit Symptomen einher, manche merken also nicht, dass sie infiziert sind und das Virus verbreiten. Außerdem helfe eine Maske dabei, sich nicht ins Gesicht zu fassen und senkt damit das Infektionsrisiko. In Jena gibt es seit dem 6. April eine Maskenpflicht – und innerhalb einer Woche hat es laut Tagesschau keine neuen Coronafälle dort gegeben.
Corona: Wie trägt man die Maske und wie reinigt man sie richtig?
„Die Maske muss über Mund, Nase und Wangen platziert sein und an den Rändern möglichst eng anliegen, um das Eindringen von Luft zu minimieren“, empfiehlt das Robert-Koch-Institut. Beim ersten Tragen sollte getestet werden, ob die Maske genügend Luft durchlässt. Eine durchfeuchtete Maske sollte abgenommen und nach dem Tragen idealerweise bei 95 Grad, mindestens aber bei 60 Grad, gewaschen und vollständig getrocknet werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wies am Mittwoch darauf hin, dass eine zusätzliche Desinfektion erreicht werden kann, wenn man die Maske bügelt oder in den Backofen beziehungsweise die Mikrowelle legt – letzteres geht nicht, wenn die Gesichtsmaske einen eingenähten Drahtbügel für die Nase hat. Keinesfalls sollten Masken zum Abtöten der Viren in den Gefrierschrank gelegt werden. Das Coronavirus ist kälteunempfindlich und könnte sogar konserviert werden.
Corona: Was ist der Unterschied zwischen Maske und Mundschutz?
Dabei geht es vorwiegend um die Begrifflichkeit: Gesichtsmasken sind laut Verbraucherfenster Hessen kein medizinisches Produkt, deshalb darf beim Verkauf das Wort „Schutz“ nicht verwendet werden – es könnten Abmahnungen drohen. Diese Produkte sollten zum Beispiel als Gesichtsmaske, Mund-Nasen-Maske oder Behelfsmaske bezeichnet werden. „Mundschutz“ meint die medizinischen Masken.
Corona: Was gibt es für Unterschiede bei medizinischen Masken?
Am verbreitetsten ist die Mund-Nasen-Schutzmaske, auch OP-Maske genannt. Sie wird vor allem im Pflegebereich verwendet. Sie schützt den Träger nicht vor einer Ansteckung, sondern vielmehr andere davor, sich beim Träger anzustecken (siehe Grafik). „FFP2- und FFP3-Masken sind für medizinisches Personal im Umgang mit Infizierten zertifiziert“, heißt es beim Verbraucherfenster. Diese Masken sind mit einem Filter versehen. FFP ist die Abkürzung für „Filtering Facepiece“. Da dieser Maskentyp derzeit Mangelware ist, sollte er medizinischem Personal und Pflegekräften vorbehalten sein.
Schutz vor Corona: Hier gibt es Masken in Kassel
In Stadt und Landkreis Kassel gibt es mittlerweile viele Anbieter von Schutz- und Gesichtsmasken. Neben Apotheken bieten auch Schneidereien oder private Initiativen die Masken zum Kauf an. Wir haben für Sie einige der Anbieter aufgelistet – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
- Apotheken: In manchen Apotheken gibt es noch Schutzmasken zu kaufen, so zum Beispiel in der Engel-Apotheke am Rathaus, in der Landgraf-Karl-Apotheke im City-Center am Bahnhof Wilhelmshöhe und der Apotheke im Ratio-Land Baunatal. Dort gibt es Masken für 9,95 Euro. Für jede verkaufte Maske spenden die Apotheken einen Euro an den Verein Fahrende Ärzte, der sich um die medizinische Betreuung Obdachloser kümmert.
- Topclean Textilpflege: Topclean Textilpflege bietet Mund- und Nasenmasken aus Baumwolle für Privatkunden und Großabnehmer an. Bestellungen online unter topclean-kassel.de. Der Preis richtet sich nach der Abnahmemenge.
- Soki: Das Kasseler Modelabel verkauft Masken aus Baumwolle. Bestellung online unter soki-store.de. Versand oder kontaktlose Abholung in der Friedrich-Ebert-Straße möglich.
- Magsky: Das Modelabel Magsky in der Friedrich-Ebert-Straße 87 bietet Gesichtsmasken an. Die Masken sind für zwölf Euro erhältlich. Kontakt: magsky.de
- MTK-Werbung: Bei MTK-Werbung in der Friedrich-Ebert-Str. 51 sind ab Montag Fleece- und Baumwollmasken erhältlich. Verkauft werden die Masken ausschließlich im Viererpack für 16 Euro (Fleece) beziehungsweise 20 Euro (Baumwolle). Verkauf wochentags von 10 Uhr bis 18 Uhr.
- Großenritter Carnevals-Gemeinschaft: Die Näherinnen der Großenritter Carnevals-Gemeinschaft nähen statt Kostümen nun Masken. Für gemeinnützige Organisationen sind die Masken kostenlos, für Pflegedienste werde um eine Spende für die Materialkosten gebeten. Kontakt: Dietrich Geißer, Tel. 0561/9499193.
- Perlenrausch: Jutta Walther von Perlenrausch in Kirchditmold fertigt statt Schmuck nun Masken an. Eine Maske kostet 9 Euro, fünf Stück 35 Euro. Tel. 0561/897207.
- Stickerei Kassel: Über die Webseite der Stickerei Kassel werden Masken für 11,90 Euro verkauft. Abholung im Laden am Stern oder Postversand möglich. stickerei-kassel.de
- Drogeriemärkte: Die Müller-Filiale in der Königsstraße hat Gesichtsmasken im Sortiment. In den von der HNA angefragten DM- und Rossmann-Filialen gibt es momentan keine Masken.
- Atelier Bolte: Masken des Ateliers Bolte sind in folgenden Apotheken erhältlich: Dorotheen-Apotheke, Ochshäuser Straße 32, Kassel, Apotheke Wellerode, Untere Hamböhlstraße 4, Söhrewald, Neue Apotheke Zum Rathaus, Lange Straße 49 und Preis-Gut Apotheke, Hauptstraße 84, beide in Lohfelden.
Von Lara Thiele
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