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Kehrtwende bei Corona-Impfungen in Hessen – Streit nach „zähem Ringen“ beigelegt

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Wer sich erneut gegen Covid-19 impfen lassen möchte, muss nun auch in Hessen nicht mehr Bargeld oder Kreditkarte dabei haben: Eine Lösung im Honorierungsstreit wurde gefunden.

Update vom Freitag, 22. September, 11.35 Uhr: Der Streit um die Honorierung der Corona-Impfungen in Hessen ist beigelegt: Patienten müssen das Geld für die Auffrischungsimpfung – anders als zunächst befürchtet – nun doch nicht vorstrecken. Die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) im Land haben nach einem „zähen Ringen“ eine Einigung erzielt, wie die KV am Donnerstag (21. September) mitteilte.

Damit können die Praxen nun auch in Hessen die Impfung direkt bei den gesetzlichen Krankenversicherungen abrechnen. Ärztinnen und Ärzte erhalten für die Impfung ein Honorar von 16,50 Euro. In Hessen hatte es länger gedauert als in anderen Bundesländern, sich auf die Vergütung zu einigen.

Für Patienten bedeutet die Einigung, dass sie die Impfung nicht mehr selbst bezahlen und sich das Geld dann von der Kasse wiederholen müssen. Auch für die Praxen verringere sich durch die direkte Abrechnung mit den Krankenkassen der bürokratische Aufwand erheblich, so die Vorstandsvorsitzenden der KV, Frank Dastych und Armin Beck.

Krankenkassen und KV nicht einig: Patienten in Hessen müssen Corona-Impfung selbst zahlen

Erstmeldung vom Freitag, 15. September, 10.47 Uhr: In Hessen sind die Bürger gezwungen, die Kosten für den angepassten Corona-Impfstoff aus eigener Tasche zu zahlen. Sie müssen dann eine Rückerstattung von ihrer Krankenversicherung beantragen. Der Grund dafür ist ein fehlender Konsens zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und den Krankenkassen des Bundeslandes über die Vergütung der Ärzte.

„Die Gespräche laufen aber weiter mit hoffentlich positivem Ausgang“, so ein Sprecher der KV gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Freitag (15. September). Der Hessische Rundfunk hatte zuvor darüber berichtet.

Streit um Zahlung der Corona-Impfung in Hessen: „Kein ausreichendes Angebot seitens der Kassen“

Die KV stellte klar, dass die Verantwortung für die Sicherstellung bei den Krankenkassen liegt. Aus der Perspektive der Ärzte gibt es bisher „kein ausreichendes Angebot seitens der Kassen“. Daher existiert noch keine vertragliche Vereinbarung.

Für eine Corona-Impfung sollen Menschen in Hessen selbst zahlen – Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung finden keine Einigung. (Symbolfoto)
Für eine Corona-Impfung sollen Menschen in Hessen selbst zahlen – Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung finden keine Einigung. (Symbolfoto) © Jens Büttner/dpa

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung informiert, dass Arztpraxen den an die Omikron-Variante angepassten Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer ab der Woche des 18. September bestellen können. Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät zu einer Auffrischungsimpfung mit dem angepassten Impfstoff „für Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Covid-Verlauf“. Laut Stiko gehören dazu beispielsweise Personen über 60 Jahre und Bewohner von Pflegeeinrichtungen.

Schätzungen: Corona-Impfung kostet Patienten etwas 35 Euro

Die KV wollte nicht offenlegen, wie weit das Angebot der Kassen und die Forderungen der Ärzte in Hessen auseinanderliegen. „Es ist aber so, dass sowohl die Logistik um die Impfung als auch die Dokumentation deutlich aufwändiger sind. Und diesen Mehraufwand haben die Kassen in anderen Ländern anerkannt und honoriert, teilweise, indem sie andere Impfungen wie die Grippe höher vergüten“, erklärte der Sprecher.

Die KV schätzt, dass der Betrag, den der Patient vorab zahlen muss, bei etwa 35 Euro liegen könnte. Die Kassenärzte erwarten jedoch „mit einer nicht allzu großen Nachfrage“. Im Gegensatz zur Hochphase der Pandemie geht es nicht mehr um eine allgemeine Grundimmunisierung der gesamten Bevölkerung, sondern um eine Auffrischung für eine überschaubare Gruppe von Menschen. (esa/dpa)

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung bearbeitet und vor der Veröffentlichung von Redakteur Erik Scharf sorgfältig geprüft.

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