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Kampf gegen Kinderschänder: LKA-Sondereinheit durchsucht dutzende Wohnungen

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Von: Caspar Felix Hoffmann

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Die Sondereinheit „BAO Fokus“ durchsucht unter anderem in Frankfurt Wohnungen und Häuser von mutmaßlichen Kinderschändern – und wird fündig.

Wiesbaden – 324 Polizeibeamte durchsuchten in der vergangenen Woche die Wohnungen und Häuser von 106 Männern und Frauen in Hessen, teilte das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) am Montag (27. März) mit. Durchsucht wurden unter anderem Objekte in Frankfurt und Umgebung. Im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften koordinierte das HLKA den Einsatz der „BAO Fokus“ (siehe Infobox).

Die Vorwürfe gegen die 106 Beschuldigten wiegen schwer: Neun sollen Kinder oder Jugendliche sexuell missbraucht, 97 Kinder- oder Jugendpornografie hergestellt, besessen oder verbreitet haben. Während des Einsatzes, der von Montag (20. März) bis Freitag (24. März) dauerte, wurde niemand verhaftet, aber mehrere der Verdächtigen wurden nach der Durchsuchung vernommen.

Blaulicht
Die Polizei durchsuchte in Hessen zahlreiche Wohnungen. (Symbolbild) © Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

LKA-Sondereinheit „BAO Fokus“ durchsucht Wohnungen und Häuser in Hessen

Nach derzeitigem Kenntnisstand gibt es keinen Zusammenhang zwischen den Ermittlungsverfahren – die Männer und Frauen stehen nicht miteinander in Verbindung. Vielmehr handelte es sich um eine sogenannte konzertierte Aktion, bei der innerhalb kurzer Zeit viele Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt wurden.

Insgesamt wurden bei den Einsätzen 126 Smartphones, 112 Computer und Laptops, 153 USB-Sticks, 321 CDs und DVDs sowie 279 weitere Gegenstände beschlagnahmt. Diese werden nun ausgewertet, um die jeweiligen Vorwürfe zu erhärten oder zu entkräften. Zuletzt gelang der Spezialeinheit „BAO Fokus“ Ende Januar in Hessen ein Schlag gegen Kindesmissbrauch. (cas)

„BAO FOKUS“ des hessischen Landeskriminalamts

Die „BAO FOKUS“ (Besondere Aufbauorganisation für fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern) hat nach Angaben des Hessischen Landeskriminalamtes (HLKA) im Oktober 2020 aufgrund steigender Fallzahlen im Bereich der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ihre Arbeit aufgenommen. Seitdem wurden 56 Haftbefehle vollstreckt, mehr als 1.700 Tatverdächtige identifiziert und mehr als 60.000 Datenträger sichergestellt. In der BAO arbeiten über 300 Mitarbeiter, davon mehr als 190 Ermittler. Organisatorisch ist sie im HLKA angesiedelt.

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