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Nach Ecstasy-Tod eines Mädchens: Auch in Hessen Funde von „Blue Punisher“

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Ecstasy-Pille
Eine Ecstasy-Pille mit dem „Blue Punisher“-Motiv. © Ennio Leanza/Keystone/dpa

Ein Mädchen in Mecklenburg-Vorpommern stirbt nach der Einnahme einer Ecstasy-Tablette. 2022 stellte die Polizei auch in Hessen „Blue Punisher“ sicher.

Wiesbaden - Nach dem Tod eines 13-jährigen Mädchens in Mecklenburg-Vorpommern warnt die Polizei auch in Hessen vor der Droge „Blue Punisher“. Vergangenes Jahr habe die Polizei „Blue Punisher“-Pillen an verschiedenen Orten in Hessen, darunter auch im Frankfurter Bahnhofsviertel, sichergestellt, sagte die Sprecherin des Hessischen Landeskriminalamtes (LKA) in Wiesbaden, Sophia Lugner, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Anzahl der Funde habe „im unteren zweistelligen Bereich“ gelegen.

Am Montag (26. Juni) war eine 13-Jährige in einem Krankenhaus in Neubrandenburg nach der Einnahme einer „Blue Punisher“-Pille gestorben. Es blieb nicht die einzige Einlieferung nach einer Überdosis MDMA in Mecklenburg-Vorpommern am Wochenende. Zwei weitere Mädchen aus dem Raum Neubrandenburg mussten ebenfalls in Kliniken gebracht werden - ebenfalls nach der Einnahme von Ecstasy. Eine 15-Jährige befindet sich inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung. Ein 14 Jahre altes Mädchen liegt weiter auf der Intensivstation. Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand kannten sich das 13 und 15 Jahre alte Mädchen, weil sie auf die gleich Schule gingen. Gegen einen 37-Jährigen, der mit den Pillen gehandelt haben soll, wurde inzwischen ein Haftbefehl erlassen worden, wie das Amtsgericht Neubrandenburg am Dienstagnachmittag mitteilte.

„Blue Punisher“-Funde auch in Hessen: Nicht am Aussehen zu erkennen

„Dass nur eine bestimmte Altersgruppe eine bestimmte synthetische Droge konsumiert, kann seitens des Hessischen Landeskriminalamts nicht festgestellt werden“, sagte die hessische LKA-Sprecherin Sophia Lugner gegenüber der dpa.

Bei „Blue Punisher“ (zu Deutsch: „blauer Bestrafer“) handelt es sich um Ecstasy-Tabletten, bei denen der Wirkstoff MDMA um ein Vielfaches höher dosiert ist, als bei anderen Ecstasys. Wobei die hessische Polizei betont, dass die Droge keineswegs an ihrem Aussehen zu erkennen sei.

Kriminaltechnische Untersuchungen des LKA zeigten, dass solche Pillen „gänzlich unterschiedliche und damit auch sehr gefährliche Wirkstoffgehalte enthalten können“. „Mittlerweile nutzen diverse Hersteller illegaler Drogen die Bekanntheit von ‚Blue Punisher‘, obwohl die Wirkstoffgehalte in der Ecstasy-Tablette teils völlig andere sind“. Das berge eine hohe Gefahr, betonte Lugner. (nhe/dpa)

Am Erscheinungsbild des Frankfurter Problemviertels hat sich bisher wenig verändert, doch hinter den Kulissen kommen im Bahnhofsviertel Dinge in Gang.

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