1. Startseite
  2. Hessen

Ein Wohnmobil abfangen will gelernt sein

Erstellt:

Von: Christiane Warnecke

Kommentare

ADAC-Trainer Arno Brylling (2. von rechts) erklärt den Teilnehmern des Camper-Fahrsicherheitstrainings in Gründau, auf was es in Gefahrensituationen ankommt. FOTO: WARNECKE
ADAC-Trainer Arno Brylling (2. von rechts) erklärt den Teilnehmern des Camper-Fahrsicherheitstrainings in Gründau, auf was es in Gefahrensituationen ankommt. © Christiane Warnecke

Teilnehmer freuen sich über mehr Selbstvertrauen nach Camper-Fahrsicherheitstraining

Gründau -"Ich möchte auch in Gefahrensituationen wissen, wie ich richtig reagieren muss." Mit dieser Hoffnung ging Thomas Verges in das Camper-Fahrsicherheitstraining, das wir in Kooperation mit dem ADAC Hessen-Thüringen an unsere Leser verlost hatten. Nach acht Stunden auf dem Übungsgelände des Automobilclubs in Gründau fühlt sich der Sulzbacher viel sicherer. ""Ich bin jetzt besser auf solche Situationen vorbereitet und erschrecke nicht mehr", resümiert Verges.

Zusammen mit seiner Frau ist er seit 2019 gerne mit dem eigenen Wohnwagen unterwegs. "Auf dem Weg nach Korsika mussten wir mit dem Gespann einmal rückwärts auf die Fähre fahren", erinnert sich Daniela Verges. Das sei ganz schön knifflig gewesen. Nachdem sie und ihr Mann nun geübt haben, rückwärts an eng aufgestellten Pylonen ein "S" zu fahren, fühlen sie sich für solche Herausforderungen besser gewappnet. "Und ich bleibe als Beifahrerin in Zukunft bestimmt viel gelassener, weil ich jetzt weiß, was mein Mann mit dem Wohnwagen alles kann", sagt Daniela Verges schmunzelnd.

Rückwärtsfahren mit Wohnwagen oder Wohnmobil gehört eher noch zu den Aufwärmübungen, bevor Trainer Arno Brylling mit den Nervenkitzel-Übungen beginnt: Nach einer Vollbremsung auf glitschigem Untergrund ein Wohnwagen-Gespann oder einen Camper abfangen zum Beispiel. "Da habe ich mich schon ein bisschen hilflos gefühlt", räumt Thomas Verges ein. Aber er hat gelernt, was zu tun ist: "lieber gar nicht gegenlenken, sondern ruhig bleiben und bremsen". "Und je weicher man lenkt, umso mehr Kontrolle hat man, wenn es brenzlig wird", berichtet der Wohnwagen-Besitzer.

Diese Erfahrung hat auch Andreas Scheller gemacht. "Weniger lenken, dann bleibt das Fahrzeug stabiler", nimmt er als Erfahrung mit.

Für Ilona Vogelsinger war die Vollbremsung "ein Kraftakt", erzählt sie. Die 70-Jährige war vor dem Sicherheitstraining in ihrem Wohnmobil fast nur als Beifahrerin unterwegs. Doch nach mehreren Operationen wolle ihr Mann nicht mehr immer allein fahren. Und deshalb will sie nun üben, selbst das Wohnmobil zu steuern. Bislang sei sie nur mal 100 Kilometer auf der Autobahn gefahren. Gestern dann Slalom rückwärts und vieles mehr. "Ich bin fix und alle", erzählt die Frankfurterin nach dem Training. Sie sei aber froh, dass sie "mehr Selbstvertrauen" gewonnen hat, künftig auch schwierigere Situationen am Steuer zu meistern. "Ich brauche aber noch ein bisschen Übung", gesteht Ilona Vogelsinger.

Trainer Brylling zeigt sich zufrieden mit der Leser-Gruppe. "Beim Bremsweg verschätzen sich viele", berichtet er. Auf trockener Fahrbahn sei der Bremsweg viel kürzer als die meisten denken, wenn es glitschiger werde hingegen viel länger.

Und einen Tipp gibt der Profi den Teilnehmern im Lauf des Tages immer wieder mit auf den Weg: "Auch in engen Autobahnbaustellen immer nach vorne schauen - nicht zur Seite - denn der Blick führt". Das gelte nicht nur am Steuer eines Campers, sondern für alle Fahrzeuge, vor allem auch für Motorradfahrer.

Auch interessant

Kommentare