Einzelhandel in Hessen: Reduzierung der Öffnungszeiten in der Diskussion
Der Einzelhandel in Hessen könnte Energie sparen, indem die Öffnungszeiten reduziert werden. Doch: Ist das der richtige Weg nach zwei harten Corona-Jahren?
Frankfurt - Der rasante Energiekostenanstieg bei zugleich schwindenden Umsätzen wird für viele Händler in Hessen zur Belastungsprobe. Seit Jahresbeginn seien die Energiekosten im Einzelhandel durchschnittlich um knapp 150 Prozent gestiegen, teilte der Handelsverband Hessen auf dpa-Anfrage mit.
Das stelle die Kalkulationen der Unternehmen auf den Kopf und könne vielerorts kurzfristig nicht aufgefangen werden, da die Branche die Konjunktureintrübung mit einem Allzeittief bei der Konsumstimmung deutlich zu spüren bekomme.
Hessen: Einzelhandel in der Krise - Bei vielen Unternehmen kaum finanzielle Rücklagen
Da sich das Problem der hohen Energiekosten in den kommenden Wochen und Monaten noch verschärfen dürfte und viele Unternehmen nach den beiden Coronajahren kaum finanzielle Rücklagen hätten, sieht der Verband viele Unternehmen in ihrer Existenz bedroht.

Einzelhandel in Hessen: Reduzierte Öffnungszeiten nur „wenn sie unternehmerisch Sinn“ ergeben
Zugleich unternehme der Handel bereits große Anstrengungen, Energie zu sparen, erklärte der Verband. Mögliche Maßnahmen seien der Einsatz innovativer Beleuchtungskonzepte und effizienter Klima- und Heiztechnik sowie ein verbessertes Energiemanagement.
Auch reduzierte Öffnungszeiten könnten ein möglicher Beitrag zu Energieeinsparungen sein. „Die Entscheidung für eine Reduzierung der Öffnungszeiten muss allerdings immer auf einer individuellen unternehmerischen Abwägung basieren und darf somit nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie unternehmerisch Sinn ergibt“, erklärte Sven Rohde, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Hessen.
Einige Supermärkte etwa in Mittelhessen haben zuletzt ihre Kunden befragt, welche Öffnungszeiten diese eigentlich wünschen und brauchen. (dpa/fd)