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Hessen: Falscher Notarzt soll auch Autohändler betrogen haben

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Von: Lucas Maier

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In zwei hessischen Landkreisen soll ein falscher Notarzt sein Unwesen getrieben haben. Jetzt kommen weitere mutmaßliche Betrugsfälle hinzu.

Update vom Freitag, 14. Oktober, 11.20 Uhr: Im Fall des mutmaßlichen falschen Notarztes, der sein Unwesen in Hessen getrieben hat, reißen die Vorwürfe nicht ab. Ein Autohändler aus Lauterbach (Vogelsbergkreis) wirft dem 31-Jahre alten Mann vor, ihn um mehr als 20.000 Euro geprellt zu haben. Das berichtet der Radiosender FFH. „Der junge Mann war sympathisch, hat ein bisschen viel geredet – auffällig war höchstens, dass er zu seiner Notarzt-Kleidung Flip-Flops trug“, so der Inhaber des Autohauses, Hans-Jürgen Rockel, gegenüber FFH. Als „Notarzt in Flip-Flops“ sei er bekannt, hätten die Sanitäter noch gescherzt, so Rockel weiter.

Der Mann aus Baden-Württemberg habe einen Unfallwagen zur Reparatur gegeben, die Reparaturkosten in Höhe von 20.000 Euro aber bis heute nicht beglichen, so der Vorwurf des Autohändlers. Zudem soll der falsche Notarzt bei dem Autohaus auch noch ein Auto erworben haben, das er ebenfalls noch nicht bezahlt habe, wie FFH schreibt.

Falscher Notarzt aus Hessen: Auch Autohaus aus Stuttgart geprellt

Es scheint nicht der einzige Fall gewesen zu sein, in dem der falsche Notarzt Autohäuser hinters Licht führte. Auch ein Autohaus in Stuttgart soll er mit derselben Masche betrogen haben, wie Rockel herausfand, als er der Herkunft des Unfallwagens nachging. Angezeigt wurde der 31-Jährige mutmaßliche Betrüger vom Autohändler aus Lauterbach bereits am 13. August 2022.

Betrugsfall weitet sich auch: Hat der falsche Notarzt auch Autohäuser betrogen?
Betrugsfall weitet sich auch: Hat der falsche Notarzt auch Autohäuser betrogen? (Symbolbild) © Boris Roessler/dpa

Hessen: Mann gibt sich mutmaßlich als Notarzt aus - Polizei ermittelt

Erstmeldung vom Mittwoch, 12. Oktober: Gießen/Hanau – Ein Mann aus Baden-Württemberg soll sich zu Unrecht in Hessen als Notarzt ausgegeben haben und im Rettungsdienst tätig gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft Gießen ermittelt nun gegen den 31-Jährigen, wie ein Sprecher am Mittwoch (12. Oktober) mitteilte. Der Verdächtige soll im Vogelsbergkreis und Main-Kinzig-Kreis im Einsatz gewesen sein.

Dem Mann sei es gelungen, sich über eine Onlineplattform bundesweit als Notarzt anzubieten, teilten die beiden Landkreise übereinstimmend mit. Der 31-Jährige sei „umgehend nach Bekanntwerden des Betrugs aus dem Dienst genommen und angezeigt worden“, heißt es in einer Stellungnahme des Main-Kinzig-Kreises.

Falscher Notarzt soll im Vogelsbergkreis und im Main-Kinzig-Kreis unterwegs gewesen sein

Demnach ging die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Hanau am 14. September ein. Diese wartete nach eigener Darstellung unterdessen bereits auf eine Akte der Ermittlungsbehörden in Stuttgart über den Verdächtigen. Der Vogelsbergkreis berichtete, dass der Mann im Sommer in einem Zeitraum von vier Wochen 27 Einsätze im Kreisgebiet gehabt habe. Er sei bei der zuständigen Landesärztekammer nicht registriert.

Ob Patienten zu Schaden kamen, war zunächst ungeklärt. Dem Mann wird Missbrauch von Berufsbezeichnungen, Betrug sowie Urkundenfälschung vorgeworfen. Das Gießener Ermittlungsverfahren läuft laut Staatsanwaltschaft seit Mitte August, auch die Wohnung des Mannes wurde bereits durchsucht. Medien hatten über den Fall berichtet. (dpa/Lucas Maier)

In einem anderen dreisten Betrugsfall suchte die Polizei in Butzbach (Wetteraukreis) den Verdächtigen in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“.

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