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49-Euro-Ticket: Was Rentner jetzt über das Deutschlandticket wissen müssen

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Von: Caspar Felix Hoffmann, Oliver Schmitz

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Auch Rentner können mit dem 49-Euro-Ticket ab Mai 2023 bundesweit den ÖPNV nutzen. Wie hoch sind die Kosten für Rentner? Wo gibt es das Deutschlandticket?

Frankfurt – Ab 1. Mai 2023 werden alle Menschen in Deutschland das 49-Euro-Ticket nutzen können. Das sogenannte Deutschlandticket tritt somit die Nachfolge des nicht nur unter Rentnern beliebten 9-Euro-Ticket an – jedoch mit einigen Unterschieden. Es handelt es sich um ein Abonnement, das seit April 2023 vor allem digital angeboten wird. Was müssen Rentner zum 49-Euro-Ticket wissen?

49-Euro-Ticket für Rentner: Günstiger als Seniorentickets?

Mit dem Deutschlandticket wird der ÖPNV für viele Menschen in Deutschland deutlich günstiger. Egal, ob es nur lokal, regional oder bundesweit genutzt wird. Doch das gilt lange nicht für alle. Ähnlich wie Schüler, Studierende oder Sozialleistungsempfänger steht vielen Rentner in Deutschland nicht ganz so viel Einkommen zur Verfügung. Deshalb wird von vielen Seiten auch für Senioren ein günstigeres Alternativ-Ticket gefordert. Doch nach aktuellem Stand ist ein solches bundesweites Seniorenticket nicht geplant.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum 49-Euro-Ticket

Rund um das Deutschlandticket sind viele Dinge noch ziemlich unklar. 24RHEIN beantwortet die wichtigsten Fragen zum 49-Euro-Ticket.

Zumindest in Hessen lohnt sich das 49-Euro-Ticket für viele Seniorinnen und Senioren zumindest dann nicht, wenn sie nur in Hessen unterwegs sein wollen. Denn das bisherige landesweite „Seniorenticket Hessen“ kostet in der zweiten Klasse 365 Euro im Jahr – also rund 30 Euro im Monat. Das „Seniorenticket Hessen“ ist nach Angaben des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) eine persönliche Jahreskarte für alle Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren. Es gelte werktags ab 9 Uhr morgens sowie an Wochenenden, Feiertagen und während des Hessentages ganztägig in ganz Hessen und Mainz. Die Mitnahmeregelung sei in der Standardvariante nicht enthalten. Seniorinnen und Senioren sollten sich also gut überlegen, ob ihnen der erweiterte Geltungsbereich den deutlichen Aufpreis wert ist.

49-Euro-Ticket nur digital? Wie Rentner das Deutschlandticket kaufen können

Ein Mann bedient im Hauptbahnhof einen Automaten für Tickets im Nah- und Fernverkehr.
Das 49-Euro-Ticket wird es wohl nicht an Automaten zu kaufen geben. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Das 49-Euro-Ticket war von Beginn an als rein digitales ÖPNV-Abo geplant. Demnach soll es im Gegensatz zum 9-Euro-Ticket langfristig „papierlos“ angeboten werden. Somit soll es online gekauft und per Smartphone-App genutzt werden können. Man kann das 49-Euro-Ticket aber auch ohne Handy nutzen.

So wird es das Deutschlandticket auch als analoge Plastikkarte im „Scheckkartenformat“ geben. Diese ist ebenfalls digital lesbar, kann aber zusätzlich an Schaltern oder anderen Verkaufsstellen der Verkehrsunternehmen gekauft werden. Doch Achtung: Nicht alle Verkehrsverbünde bieten das 49-Euro-Ticket als Chipkarte an. Zum Start und bis Ende 2023 soll es das Abo zudem stellenweise sogar noch als Papierfahrkarte geben.

49-Euro-Ticket: Seniorenorganisation bezieht klar Stellung

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hatte im November 2022 lautstark dafür plädiert, das 49-Euro-Ticket nicht nur digital anzubieten. „Für die vielen Millionen meist älteren Menschen ohne Smartphone und Internetzugang ist es wichtig, dass das 49-Euro-Ticket nicht ausschließlich digital zu nutzen ist, denn sie werden sonst ausgeschlossen“, sagte die BAGSO-Vorsitzende Regina Görner im November Bild. „Wir fordern, dass es auch an Fahrkartenschaltern und -automaten erhältlich ist - und das ohne Aufpreis.“

Ähnlich sieht es auch Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Es sei wichtig, dass Online-Formulare, über die das Abo bezogen werden kann, barrierefrei seien, sagte er im November der Bild. Außerdem sollten diese Abos nicht nur online abgeschlossen werden können, sondern auch am Ticket-Schalter oder in den Kundenzentren. „Das ist wichtig für alle Menschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zum Internet haben.“ Unabhängig davon müssten auch Ticketautomaten grundsätzlich barrierefrei sein. (cas, os mit AFP)

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