Flüchtlingsrat: Sammelunterkünfte behindern Integration
In Hessen werden laut einer Kritik des Flüchtlingsrates nach wie vor zu viele Asylsuchende in Sammelunterkünften untergebracht statt dezentral in Wohnungen.
In Hessen werden laut einer Kritik des Flüchtlingsrates nach wie vor zu viele Asylsuchende in Sammelunterkünften untergebracht statt dezentral in Wohnungen. Die Einrichtungen seien zu groß, oft fehlten Gemeinschaftsräume, um untereinander und mit Ehrenamtlichen ins Gespräch zu kommen. Lässt sich eine Heimunterbringung nicht vermeiden, dann sollte es in der Einrichtung höchstens 50 Plätze geben, sagte der Geschäftsführer des Flüchtlingsrates, Fritz Rickert, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. „Alles darüber hinaus führt zu einer starken psychischen Belastung.” Wegen der mangelnden Privatsphäre drohten Konflikte.
Der Flüchtlingsrat und die Liga der freien Wohlfahrtspflege fordern Mindeststandards für die Unterbringung von Asylsuchenden. Dazu zählen unter anderem neun Quadratmeter Wohnfläche pro Erwachsenem und sechs Quadratmeter für jedes Kind. Viele Migranten wünschten sich mehr Kontakt zu der restlichen Nachbarschaft, berichtete Rickert. Dies sei schlecht möglich, wenn Unterkünfte abseits, etwa in Gewerbegebieten, eingerichtet würden. „Das führt zur Isolierung, Vorurteile werden begünstigt.”
(dpa)