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Besondere Ehre für den Apfelwein: Unesco macht Äppler zum Kulturerbe

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Ein Bembel und gerippte Gläser: Anders kann man Apfelwein eigentlich nicht trinken.
Ein Bembel und gerippte Gläser: Anders kann man Apfelwein eigentlich nicht trinken. © Udo Kröner/Imago

Das „Nationalgetränk“ der Hessen erhält von der Unesco eine besondere Würdigung. Die Organisation verleiht dem „Stöffche“ und seiner Herstellung den Rang des Immateriellen Kulturerbes.

Frankfurt – Apfelwein und Hessen*, das gehört untrennbar zusammen. Gerade in Frankfurt* ist „das Stöffche“ nicht aus der Trinkkultur wegzudenken. Die Unesco würdigt das Lieblingsgetränk vieler Hessen und erklärt das Handwerk dahinter zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland.

Die Apfelweinherstellung habe sich zur „identitätsprägende Kultur“ entwickelt, begründet die Unesco ihre Entscheidung. Apfelweinkelterei werde häufig von Familien, Vereinen und Keltergemeinschaften betrieben, die das Obst selbst anbauen und keltern. Das Wissen über das Handwerk werde in den Familien und Vereinen über Generationen hinweg weitergegeben.

Frankfurt: Unesco erklärt Apfelwein-Herstellung zum Immateriellen Kulturerbe

Dabei gehe es meist nicht nur um den Herstellungsprozess an sich: Wichtig sei in der Apfelweinkultur für viele Menschen das Gemeinschaftserlebnis. Das gemeinsame Pflegen der Obstbäume, das Keltern und schließlich die Apfelweinfeste unterstreichen dies.

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kultusministerkonferenz beschlossen die Aufnahme. Neben der Apfelwein-Herstellung wurden die Trakehner Zucht, der Willibaldsritt in Jesenwang und das Brieftaubenwesen gewürdigt und in die Liste der inzwischen 131 immateriellen Kulturerben in Deutschland aufgenommen.

Immaterielle Kulturerbe würdigt die Tradition der Apfelwein-Herstellung

„Das Immaterielle Kulturerbe ist gelebter Dialog“, so Christoph Wulf, der Vorsitzende des Expertenkommitees Immaterielles Kulturerbe in Deutschland und Vize-Präsident der Deutschen Unesco-Kommission. „Es bringt Menschen zusammen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, ist von Traditionen geprägt, aber dennoch im Wandel. Unser kulturelles Erbe entfaltet seine größte Kraft dort, wo es im Austausch mit der Gesellschaft steht, wenn Erfahrungen und kulturelle Praktiken nicht nur bewahrt, sondern fortgeschrieben werden.“ (spr)

Wie wichtig der Apfelwein für die Kultur in Frankfurt ist, zeigte sich an der Ausstellung „Kunststöffche“ in der Kleinmarkthalle*. *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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