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Galeria will sieben Kaufhäuser in Hessen schließen

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Warenhauskonzern Galeria
Das Logo der Galeria Kaufhof ist an einem Kaufhaus angebracht. © Annette Riedl/dpa/Archivbild

Der Kaufhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof schrumpft weiter. In Hessen wird fast die Hälfte der Häuser geschlossen. Es trifft Doppel-Standorte und kleinere Städte.

Essen/Frankfurt - Bei der geplanten harten Sanierung des insolventen Kaufhaus-Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof sollen auch sieben Standorte in Hessen geschlossen werden. Bereits zur Jahresmitte will das Unternehmen die Häuser in Offenbach und in der Wiesbadener Kirchgasse schließen, wie am Montag die Geschäftsleitung mitteilte. Zum Jahresende soll dann auch auf der Frankfurter Zeil (Ex-Karstadt), in Hanau, Limburg, Viernheim sowie in Darmstadt am weißen Turm Schluss sein.

Bundesweit werden 52 Filialen nicht weitergeführt. Laut Betriebsrat sollen rund 5000 Beschäftigte ihren Job verlieren. Das Unternehmen spricht hingegen von 4000 in den Filialen und 300 in der Essener Zentrale. Ihnen werde angeboten, in einer Transfergesellschaft zu wechseln.

Eine Zukunft sieht der Konzern hingegen für acht Standorte in Hessen. Neben dem Flaggschiff an der Frankfurter Hauptwache sind das Kassel, Fulda, Gießen, Bad Homburg, Wiesbaden Mauritiusplatz, das Main-Taunus-Zentrum Sulzbach sowie Darmstadt Luisencenter. Bundesweit will das staatlich gestützte Unternehmen an 77 Standorten weitermachen.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen. Als Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland. Der Manager ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, dass die erneute Sanierung mit erheblichen Einschnitten in das Filialnetz und einem deutlichen Stellenabbau verbunden sein würde.

Es ist bereits der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirmverfahren und den damit verbundenen Schuldenschnitt wieder dauerhaft auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht. dpa

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