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Trauer und Bestürzung: Obdachloser erfriert auf Frankfurter Penny-Parkplatz

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Von: Florian Dörr, Nail Akkoyun

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In Frankfurt stirbt ein wohnungsloser Mann auf einem Supermarkt-Parkplatz. Im Gallusviertel war der 46-Jährige reichlich bekannt.

Update vom Donnerstag, 15. Dezember, 14.00 Uhr: Die Nachricht, dass ein obdachloser Mann in Frankfurt auf einem Penny-Parkplatz gestorben ist, sorgt in der Stadt für Bestürzung und Trauer. Der 46-Jährige war offenbar in der Nacht zum Mittwoch im Stadtteil Gallus erfroren.

„Mein Beileid und Mitgefühl gilt seinen Angehörigen, Freunden und allen Menschen, denen der Mann wichtig war. Allein auf der Straße vor einem Einkaufsmarkt zu Sterben ist tragisch“, reagiert Sozialdezernentin Elke Voitl auf die Nachricht.

Auch wenn die Todesursache des Mannes noch nicht abschließend geklärt ist, appelliert sie an die Bevölkerung in Frankfurt, angesichts der frostigen Temperaturen noch mehr als sonst aufeinander aufzupassen: „Wer einen Menschen auch tagsüber in einer verstecken Ecke oder schlecht ausgestattet im Freien schlafen sieht, sollte unbedingt Hilfe rufen.“ Wenn es Zweifel am Gesundheitszustand oder der Sicherheit eines Menschen im öffentlichen Raum gebe, sei das Alarmieren der Fachleute immer der bessere Weg.

Obdachloser in Frankfurt-Gallus erfroren – Mann lebte schon lange auf der Straße

Anlaufstellen wären der Frankfurter Kältebus (069/431414) oder die städtische Hotline (069/212-70070) für soziale Notlagen.

Derzeit versuchen die Träger der Obdachlosenhilfe wie die städtischen Stellen die Todesumstände des Mannes zu rekonstruieren, der auf dem Penny-Parkplatz im Frankfurter Stadtteil Gallus ums Leben kam. Nach Angaben der Stadt ist klar, dass der obdachlos lebende Mann der aufsuchenden Sozialarbeit seit Jahren bekannt war und schon sehr lange auf der Straße lebte. „Er war beeinträchtigt und nur sehr schwer für Hilfen zu erreichen“, heißt es.

Obdachlose Menschen übernachten gemeinsam unter einer Brücke. (Symbolfoto)
Obdachlose Menschen übernachten gemeinsam unter einer Brücke. (Symbolfoto) © Müller-Stauffenberg/Imago

Eisige Temperaturen in Frankfurt: Obdachloser erfriert auf Penny-Parkplatz

Erstmeldung vom Donnerstag, 15. Dezember, 10.03 Uhr: Ein obdachloser Mann ist in Frankfurt offenbar aufgrund der Kälte gestorben. Wie die Polizei mitteilte, kam der 46-Jährige bereits in der Nacht zum Mittwoch (14. Dezember) auf einem Penny-Parkplatz im Stadtteil Gallus ums Leben. „Möglicherweise starb er aufgrund der niedrigen Temperaturen, die genaue Todesursache soll nun eine Obduktion klären“, sagte ein Sprecher am Donnerstag (15. Dezember).

Im Viertel war der Mann bekannt. Demnach habe sich der Mann regelmäßig auf dem Parkplatz aufgehalten und dort übernachtet. Ein Mitarbeiter einer sozialen Hilfseinrichtung habe den 46-Jährigen gefunden. Die herbeigerufenen Rettungskräfte hätten nur noch dessen Tod feststellen können. Nun soll eine Obduktion stattfinden und die Todesursache endgültig klären.

Wohnungsloser Mann stirbt in Frankfurt: Zahl der Obdachlosen in Hessen steigt

In Frankfurt gibt es verschiedene Hilfsaktionen für Obdachlose: Ein niedrigschwelliges Angebot ist die Notübernachtung im U-Bahnhof Eschenheimer Tor, wo etwa 150 Schlafplätze – also Isomatten und Decken – sowie ein kleines Frühstück bereitgestellt werden. Zudem gibt es Unterkünfte der Stadt in Wohnheimen und Hotels. Des Weiteren ist der Kältebus im Stadtgebiet unterwegs, um Menschen zu versorgen.

In Hessens Großstädten hat die Zahl der obdachlosen Menschen in den vergangenen zehn Jahren zugenommen. Analog sind auch die Kosten für ihre Unterbringung gestiegen. Eine Ausnahme bei dieser Entwicklung bildet die Wissenschaftsstadt Darmstadt. Dort weist die Statistik konstante Zahlen aus. In Frankfurt ist die Zahl der obdachlos auf der Straße lebenden Menschen der Stadt zufolge stark schwankend, aber seit 2010 am Steigen. (nak/fd mit dpa)

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