Gewerkschaft ruft Tarifbeschäftigte an Schulen zum Streik auf – Beuth hält Forderungen für „völlig überzogen“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft an Schulen und Hochschulen zum Warnstreik am Mittwoch (06.10.2021) auf.
Frankfurt – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen* hat im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes die Tarifbeschäftigten von Schulen und Hochschulen für diesen Mittwoch (06.10.2021) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Das teilte die GEW am Dienstag (05.10.2021) mit.
Gemeinsam mit anderen Gewerkschaften fordert die GEW für die rund 45.000 Landesbediensteten fünf Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro mehr. Praktikanten und Auszubildende sollen nach dem Willen der Gewerkschaft 100 Euro mehr erhalten.
Streik an Schulen und Hochschulen droht: Peter Beuth hält Forderungen für „deutlich überzogen“
Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte die Forderungen angesichts der aktuellen Wirtschafts- und Finanzlage als „deutlich überzogen“ bezeichnet. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. Oktober in Dietzenbach (Landkreis Offenbach) geplant.
Nach dem Austritt Hessens aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder 2004 werden hessische Landesbedienstete nach einem separaten Tarifvertrag bezahlt. Das Tarifergebnis soll nach den Vorstellungen der Gewerkschaften zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten in Hessen übertragen werden. Wichtige Themen sind laut GEW auch die Eingruppierung der 10.000 angestellten Lehrkräfte sowie eine tarifrechtliche Regelung für Hilfskräfte an Hochschulen.
GEW ruft an Schulen und Hochschulen zu Tarifstreik auf: Auch ver.di stellt Forderungen
Auch die Gewerkschaft ver.di hat für diese Woche zu Warnstreiks an der Gesamthochschule Kassel (06.10.2021), an der Technischen Universität in Darmstadt (07.10.2021) und der mittelhessischen Universität Marburg (08.10.2021) aufgerufen. ver.di will laut eigenen Angaben erreichen, dass der Anteil unbefristeter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau schrittweise auf 50 Prozent angehoben wird. An den hessischen Hochschulen hätten bis zu 92 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur einen befristeten Arbeitsvertrag. (esa/dpa) *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Erst Anfang September sorgte ein Streik bei Lokführern der Deutschen Bahn für Chaos im Nahverkehr.