Gezielt zum Zubeißen trainiert? Hunde randalieren auf Spielplatz
Die Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis) macht mit einer ungewöhnlichen Mitteilung auf sich aufmerksam: Hunde seien gezielt zum Beißen abgerichtet worden.
Hanau – Mit einer ungewöhnlichen Mitteilung macht die Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis) auf sich aufmerksam. Laut dieser sollen Hunde für Schäden an Schaukelsitzen und Kletternetzen auf Hanauer Spielplätzen verantwortlich sein. Das zumindest meint die Grünflächenabteilung des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) aus den augenfälligen Schäden zu lesen.
In jüngster Zeit seien wiederholt auf verschiedenen Spielplätzen im Stadtgebiet derartige Beschädigungen festgestellt worden. „Das Schadensbild lässt vermuten, dass eine Person an dieser Stelle einen Hund gezielt zum Zubeißen trainiert beziehungsweise abrichtet“, heißt es in der städtischen Mitteilung.

Situation aus mehreren Gründen ein Ärgernis
Warum man sich so sicher ist, dass Hunde dahinter stecken, hat unsere Zeitung bei der Stadt erfragt. Die Antwort: Die Art der Zahnabdrücke lasse eindeutig einen Rückschluss auf Hundebissspuren zu. Auch die Tatsache, dass Kunststoffteile herausgebissen wurden. Hinweis auf Hunde gebe zudem der durch Bisse ausgefranste Spleiß an der Ummantelung der Kletternetze.
Die Situation sei aus mehreren Gesichtspunkten ein Ärgernis. Zum einen ist es Hundebesitzern grundsätzlich nicht gestattet, ihre Vierbeiner mit auf einen Spielplatz zu nehmen, noch dazu mit einem aggressiven Hund, der für eine bedrohliche Atmosphäre für spielende Kinder sorgt.
Hunde in Hanau (Main-Kinzig-Kreis) vermutlich gezielt zum Zubeißen trainiert
Zum anderen sorgen die Schäden für hohe Kosten, die entsprechend aus Steuergeldern beglichen werden. Die Stadt appelliert daher eindringlich, Hunde grundsätzlich von Spielplätzen fernzuhalten. „Allein das Betreten eines Spielplatzes mit Hund kann eine Strafe in Höhe von 95 Euro nach sich ziehen“, heißt es vonseiten der städtischen Pressestelle auf Nachfrage. Verrichte ein Hund gar sein Geschäft auf dem Spielplatz, kann ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro fällig werden.
Auf keiner der insgesamt 150 sogenannten Bewegungsflächen – dazu gehören nicht nur Spielplätze, auch Bolz- sowie Basketballplätze und Skate-Anlagen fallen darunter – sind Hunde erlaubt.
Besonders von Biss-Schäden betroffen ist der Spielplatz Hessen-Homburg-Platz/Lamboydreieck (Anfang und Ende Januar wurden hier Schäden festgestellt), aber auch die Plätze im Burggarten in Steinheim sowie an der Grenzwalleiche/Am Neuwirtshaus in Großauheim.
Herumtollen ohne Leine: Ein Besuch auf Hanauer Hundespielplätzen.
Die Stadtpolizei und Mitarbeiter von HIS arbeiteten stetig daran, ein sicheres und sauberes Umfeld auf öffentlichen Grünflächen und insbesondere auf Spielplätzen zu schaffen. „Stadt- und Landespolizei laufen regelmäßig auf Spielplätzen Streife“, so die städtische Pressestelle.
Anzeige hat die Stadt bis dato noch nicht erstattet. „Es gibt aktuell noch keine Hinweise auf die Täter“, heißt es vonseiten der städtischen Pressestelle. Die Stadt sei für Hinweise zur Überführung der Täter dankbar. Deshalb werden Bürgerinnen und Bürger, die auffällige Beobachtungen auf Spielplätzen gemacht haben, gebeten, diese der Stadtpolizei unter der Telefonnummer (06181) 29 51 900 mitzuteilen (Kerstin Biehl).