Streik heute im hessischen Einzelhandel: Galeria, H&M, Ikea, Rewe und mehr betroffen

Verdi ruft zu Arbeitsniederlegungen im Einzelhandel in Hessen auf. Namhafte Filialen zwischen Frankfurt und Kassel sind betroffen – ebenso weitere Bundesländer.
+++ 15.16 Uhr: Hunderte Menschen haben an den Warnstreiks in Hessen teilgenommen. Alleine bei der zentralen Kundgebung an der Hauptwache in Frankfurt waren rund 600 Beschäftigte dabei. In Kassel versammelten sich am Möbelhaus Ikea rund 100 Streikende.
+++ 14.01 Uhr: Der Streik im Einzelhandel ist nicht nur auf Hessen beschränkt. So wird auch in Hamburg bei Netto, Rewe oder Kaufland gestreikt – nicht nur am Freitag, sondern auch noch am Samstag. 90.000 Mitarbeiter zählt die Gewerkschaft Verdi in Hamburg zu den Beschäftigten in der Branche.
Ebenso hat die Gewerkschaft in Baden-Württemberg zum Warnstreik aufgerufen. In Karlsruhe ist ein Demonstrationszug geplant. In Bayern sind hunderte Beschäftigte bereits am Mittwoch auf die Straße in Nürnberg gezogen.
Streik im Einzelhandel: Verdi und Handelsverband werden sich nicht einig
Update von Freitag, 19. Mai, 10.55 Uhr: Der Streik im hessischen Einzelhandel hat begonnen. In Kassel und Frankfurt sind für Mittag Demonstrationen vorgesehen. Aber was fordern die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eigentlich genau?
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigung eine Erhebung des Stundensatzes von 2,50 Euro. Außerdem soll die Ausbildungsvergütung um 250 Euro in jedem Ausbildungsjahr steigen. Dadurch würde laut einer Vergleichsliste der IHK Kassel-Marburg die Vergütung im Einzelhandel eine der höchsten bei allen Ausbildungsberufen.
Streik in Hessen: Forderungen von Verdi „vollkommen unverhältnismäßig“
Bei den Tarifverhandlungen am 24. April haben Vertreter des Handelsverbandes Hessen Verdi zuletzt ein Angebot gemacht. Das beinhaltete eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent über zwei Jahre, aufgeteilt in zwei Erhöhungsschritte. Außerdem stand eine Inflationsprämie von 1000 Euro im Raum.
„Wir sind mit dem schnellsten und höchsten Angebot seit Jahrzehnten in diese Tarifrunde eingestiegen“, heißt es in einer Mitteilung des Handelsverbandes zum Auftakt der Verhandlugnen. Die Forderungen von Verdi würden die zu erwartende Höhe der Inflation im Forderungszeitraum „deutlich übersteigen“. Die Forderung sei damit „vollkommen unverhältnismäßig“.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 24. Mai angesetzt.
Streik im Einzelhandel in Hessen: Unter anderem Galeria Karstadt Kaufhof, H&M und Ikea betroffen
Erstmeldung von Freitag, 19. Mai, 9.16 Uhr: Frankfurt - Die Gewerkschaft Verdi ruft zu Arbeitsniederlegungen am Freitag (19. Mai) im hessischen Einzelhandel auf. In Frankfurt und Kassel sind zudem Demonstrationen geplant. Hintergrund des angekündigten Streiks ist die Forderung der Arbeitnehmervertreter in der Tarifrunde nach unter anderem einer Erhöhung der Stundensätze um einheitlich 2,50 Euro pro Stunde für die Beschäftigten.
Die Arbeitgeber halten das bislang für überzogen.
Als Protest ruft die Gewerkschaft die Beschäftigten aus Filialen namhafter Einzelhandelsunternehmen für Freitag zum Streik allen Teilen Hessens und zu Demonstrationen in Frankfurt und Kassel auf. Konkret betroffen sind folgende Unternehmen mit ihren Filialen im Bundesland:
- Esprit
- Frankfurt Airport Retail
- Galeria Karstadt Kaufhof
- H&M
- Ikea
- Kaufland
- Parfümerie Douglas
- Primark
- Rewe/Penny
- TK Maxx
- Zara
Welche Auswirkungen der Streik konkret hat, und inwieweit die Kunden davon betroffen sind, das ist aktuell noch unklar.
Streik im hessischen Einzelhandel: Verdi fordert 2,50 Euro mehr pro Stunde
Sicher ist dagegen: In Frankfurt soll eine Demonstration der Angestellten im Einzelhandel um 11.15 Uhr am Gewerkschaftshaus an der Wilhelm-Leuschner-Straße starten und für eine Kundgebung zur Hauptwache ziehen. Die Streikenden in Kassel versammeln sich ab 8 Uhr vor Ikea an der Heinrich-Hertz-Straße.
Die Gewerkschaft Verdi erhofft sich von der Arbeitgeberseite für die für den den 24. Mai vereinbarte nächste Tarifverhandlung ein deutliches Entgegenkommen. Beim Handelsverband hieß es zuletzt, die pauschale Forderung von Verdi nach einer Anhebung der tariflichen Entgelte um 2,50 Euro pro Arbeitsstunde seien für die Unternehmen zu hoch. Die Gewerkschaft verhalte sich eher „konfrontativ als lösungsorientiert“. (fd)