Große Mengen Akten der Odenwaldschule erfasst
Vor sechs Jahren ist der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule ans Licht gekommen. Derzeit erfasst das Staatsarchiv Darmstadt in einer Mammutaufgabe die Unterlagen des inzwischen insolventen Privatinternats.
Vor sechs Jahren ist der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule ans Licht gekommen. Derzeit erfasst das Staatsarchiv Darmstadt in einer Mammutaufgabe die Unterlagen des inzwischen insolventen Privatinternats. Datensätze zu analogem Archivgut - in der Regel Papierakten - „werden mit aller Gewissheit noch dieses Jahr freigeschaltet”, sagte Archivar Lars Adler (40). Das digitale Material brauche noch etwas länger. Ein Zeitplan sei nicht abzusehen.
Nicht für jeden einsehbar aus den rund 10 000 erschlossenen analogen Datensätzen sind rund 4500 Schüler-Akten. Hier greife - wie in anderen Fällen dieser Art auch - der Datenschutz. „Ein Schüler hat allerdings freies Nutzungsrecht für seine Akte.” Grundsätzlich gelte, dass eine Personenakte erst hundert Jahre nach der Geburt des Betroffenen beziehungsweise zehn Jahre nach dessen Tod frei zugänglich ist.
Voraussichtlich im August oder September plant das Staatsarchiv einen Workshop zum Umgang mit den Unterlagen. „Das ist keine Podiumsdiskussion”, sagte Adler. „Wir wollen den Stand der Erschließung und Nutzung transparent machen.”
(dpa)