Katastrophale Wetterverhältnisse in Hessen - Feuerwehr kämpft gegen Überschwemmungen
Am Donnerstag (8. Juni) sorgten schwere Unwetter für Chaos in Hessen. Vor allem im Süden war die Feuerwehr im Großeinsatz.
Update vom 9. Juni, 10.17 Uhr: Eine Sirene in Raunheim im Kreis Groß-Gerau machte am Donnerstag (8. Juni) besonders laut aufmerksam auf die katastrophalen Wetterverhältnisse. Mehr als 40 Minuten habe sie dauerhaft geheult – wohl aber nicht als bewusste Warnung, sondern vermutlich nach einem Blitzeinschlag. Die Feuerwehr konnte den Lärm erst durch das Öffnen des Schaltkastens und das Herausnehmen der Sicherung beenden.
Die Feuerwehr in Eppertshausen berichtet am Freitag (9. Juni) über den Großeinsatz an Fronleichnam. Innerhalb von kürzester Zeit seien über 45 Liter Regen auf den Quadratmeter im Landkreis Darmstadt-Dieburg gefallen. 75 Einsatzkräfte von den Feuerwehren Eppertshausen, Münster, Rödermark, Messel und Dieburg seien angerückt.

Schweres Unwetter in Hessen an Fronleichnam – Feuerwehr im Großeinsatz
Erstmeldung vom 9. Juni, 9.02 Uhr: Starkregen, Hagel und Sturmböen suchten am Donnerstag (8. Juni) Hessen heim und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Überschwemmte Keller und verschlammte Straßen forderten einen Großeinsatz der Feuerwehr.
Besonders betroffen war der Landkreis Darmstadt-Dieburg, wo am Nachmittag sogar die Festivitäten des diesjährigen Hessentages unterbrochen werden mussten. Kurzzeitig räumten die Veranstalter das Gelände, die Gäste sollten sich in ihren Autos Unterschlupf suchen. Aber die Störung war nur von kurzer Dauer – nach einer halben Stunde konnte schon weitergefeiert werden.

Gewitter, Regen und Hagel am Donnerstag – Unwetterwarnung des DWD für Hessen
Für die Regierungsbezirke Darmstadt und Gießen sprach der Deutsche Wetterdienst am Donnerstagnachmittag eine Warnung vor „extremen Gewittern“ aus. In Kassel waren „schwere Gewitter“ erwartet.
Um 16.48 Uhr meldete die Polizei Südhessen noch keine größeren Schäden oder Polizeieinsätze - schnell wendete sich aber das Blatt. Niederschlag zwischen 15 und 25 Litern, Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h und golfballgroße Hagelkörner ließen niemanden verschont.
Überschwemmungen nach Starkregen in Hessen – Unwetter richtet schwere Schäden an
In zahlreichen hessischen Landkreisen waren die Spuren des Extremwetters gravierend. Die Feuerwehr in Darmstadt-Dieburg erreichte am Nachmittag 190 Notrufe, als Hagel und Regen auf Straßen, Autos und Dächer niederprasselten und viele Straßen als Flüsse zurückließ, wie unter anderem die hessenschau berichtet.

In Darmstadt-Wixhausen wurde eine große Unterführung überflutet, dabei wurde ein Auto Opfer der Wassermassen, die Rettungsaktion scheiterte. Laut Angaben der Feuerwehr gab es hier allerdings keine Verletzten. Zahlreiche überschwemmte Keller forderten fast in ganz Südhessen ein Großaufgebot und einen stundenlangen Einsatz der Feuerwehr. Ein Sprecher berichtete zudem vom Wassereinbruch in das Krankenhaus Elisabethenstift in Darmstadt.
Bis zum späten Abend hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun und kämpften darum, die Situation zu stabilisieren. Nicht nur die Feuerwehren aus der Region, sondern auch zahlreiche andere Helfer waren dabei tatkräftig unterwegs, Straßen zu reinigen, Keller auszupumpen und schlimmere Schäden an Gebäuden zu verhindern. (dpa / Maibrit Schültken)