„Tödlichstes Tier der Welt“ in Hessen auf dem Vormarsch - Population „mehr als verdoppelt“
Immer häufiger wird in Hessen die Asiatische Tigermücke gesichtet. Doch der Kampf gegen die Ausbreitung des „tödlichsten Tieres der Welt“ ist nicht verloren.
Hessen - Schon im vergangenen Jahr häuften sich die Berichte über die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke in Deutschland. Auch in Hessen wird das „tödlichste Tier der Welt“, wie Microsoft Gründer Bill Gates das Insekt einmal nannte, seit 2008 immer wieder nachgewiesen. Nun scheint sich die Asiatische Tigermücke in den hessischen Gefilden weiter auszubreiten. „Die heißen Sommermonate haben die Verbreitung der Mücke deutlich begünstigt“, sagte Xenia Augsten von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in Speyer in einer Bilanz für 2022.
In der Kabs sind mehr als 90 Kommunen in Rheinland-Pfalz und Hessen vereint. „Dieses Jahr konnten sich sechs Generationen des aggressiven Exoten zum Fluginsekt entwickeln – zwei mehr als im Vorjahr.“ Die Trockenheit habe den Tigermücken nicht geschadet. „Sie fanden genug Brutmöglichkeiten, etwa im Straßengully.“ Im Mitgliederbereich der Aktionsgemeinschaft seien in 16 Städten und Gemeinten eine etablierte Population nachgewiesen worden, sagt Augsten. Diese Zahl habe sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

Asiatische Tigermücke in Hessen auf dem Vormarsch: Trend nicht unumkehrbar
Dieser Trend sei aber nicht unumkehrbar. Im Rheingau-Taunus-Kreis seien die lästigen Blutsauger beispielsweise erfolgreich bekämpft worden. „Das ist keine hoffnungslose Sisyphusarbeit“, sagte die Kabs-Sprecherin. Der Kampf gegen die Tigermücke sei im Gegenteil enorm wichtig. „Immer heißere Sommer infolge der Klimaerwärmung erhöhen das Risiko, dass auch in Deutschland die Tropenkrankheiten Chikungunya oder Denguefieber auftreten. Noch ist das Risiko gering - jedoch sollte es keinesfalls unterschätzt werden, wenn sich die Asiatische Tigermücke weiterverbreitet.“
Auch das hessische Umweltministerium gab im vergangenen Jahr Entwarnung hinsichtlich der Übertragung tropischer Krankheiten durch die zehn Millimeter große, schwarz-weiß gemusterte Mücke. Damit sich die Erreger in dem Insekt vermehren können, müssen über einen langen Zeitraum sehr hohe Temperaturen herrschen. Solche Hitzesommer kommen in Deutschland trotz der wärmer werdenden Sommer bislang fast nicht vor. (nhe mit dpa)