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Trotz Corona-Lockdown: Regionen in Hessen erwarten Besucher-Ansturm an Ostern

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Von: Yannick Wenig

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Die beliebten Ausflugsregionen in Hessen, wie das Feldberg-Plateau im Taunus, erwarten an Ostern einen Massenandrang. Ordnungshüter sind vielerorts im Einsatz und sollen die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren. (Archivbild)
Ausflugsregionen in Hessen, wie das Feldberg-Plateau im Taunus, erwarten an Ostern einen Besucheransturm. Ordnungshüter sind im Einsatz, um die Einhaltung der Corona-Regeln zu kontrollieren. (Archivbild) © Andreas Arnold/dpa

Über Ostern wird es vermutlich viele Menschen in die Natur ziehen. Beliebte Ausflugsziele in Hessen erwarten einen Ansturm und ergreifen erste Maßnahmen. 

Update vom Freitag, 02.04.2021, 17.11 Uhr: An Ostern dürften sich die hessischen Freizeitregionen wieder zu Besuchermagneten entwickeln. Um einen großen Ansturm an den Feiertagen zu verhindern, wurden bereits einige Vorkehrungen getroffen (siehe Erstmeldung). Zumindest am Karfreitag blieb es jedoch überall im Land relativ ruhig. So lautete zumindest bis zum späten Nachmittag der Tenor in allen Polizeipräsidien des Landes, wie dpa berichtet. Wie es sich an den restlichen Feiertagen entwickelt, bleibt noch abzuwarten.

Ausflugsziele in Hessen: Vorbereitung auf Ansturm an den Feiertagen

Update vom Donnerstag, 01.04.2021, 17.37 Uhr: Viele weitere Attraktionen in Hessen wie der Zoo Frankfurt*, der Opel Zoo oder das Freilichtmuseum Hessenpark setzen an Ostern auf vorherige Terminbuchung. Einlass wird aufgrund von Corona nur dann gewährt, wenn eine zuvor abgeschlossene Online-Buchung nachgewiesen werden kann.

Während zu Ostern im Hessenpark und im Opel-Zoo noch Rest-Kontingente zu buchen sind, sind im Frankfurter Zoo bereits für das ganze Wochenende sämtliche Besuchszeiten restlos vergriffen.

Erstmeldung vom Donnerstag, 01.04.2021, 15.49 Uhr: Frankfurt – Kurz vor Ostern bereiten sich einige beliebte Ausflugsregionen in Hessen auf einen regelrechten Besucheransturm am langen Osterwochenende vor. Gerade nach dem monatelangen Corona-Lockdown ist die Sehnsucht der Menschen groß, die eigenen vier Wände zu verlassen und sich zum Wandern und Spazierengehen in die Natur zu begeben. Die fehlenden Urlaubs- und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten haben dieses Verlangen der Menschen weiter bestärkt.

Den Behörden bereitet das allerdings Sorgen. Chaotische Zustände an den beliebten Ausflugszielen in Hessen, wie sie bei gutem Wetter in den Wintermonaten beispielsweise am großen Feldberg im Taunus* oder im Wintersportort Willingen wiederholt aufgetreten sind, wollen sie unbedingt verhindern.

Beliebte Ausflugsziele in Hessen: Behörden rechnen an Ostern trotz Corona mit großem Ansturm

Erste Maßnahmen wurden seitens der Behörden daher bereits in die Wege geleitet. So sollen auf der Wasserkuppe an Ostern die Parkplätze gesperrt werden, um einen allzu hohen Besucherdruck wie an manchen Tagen im zurückliegenden Winter zu vermeiden. Selbstverständlich würden die Gastgeber in der Rhön eigentlich gerne Besucher und Urlauber empfangen - aber coronabedingt sei das zurzeit nicht möglich, sagte der Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Rhön GmbH, Bertram Vogel, der Deutschen Presse-Agentur. Man richte daher den Appell an die Menschen, über Ostern nicht den höchsten Berg im Bundesland Hessen anzusteuern, zumal es an Verpflegungsmöglichkeiten fehlt und sanitäre Anlagen geschlossen sind. Auch andere beliebte Freizeitziele wie das Rote Moor oder den Kreuzberg nahe Bischofsheim in der Rhön (Bayern) sollten Ausflügler möglichst meiden.

Die große Besucherzahl auf der Wasserkuppe habe zuletzt nicht nur die Ordnungsämter, sondern auch die Menschen in umliegenden Gemeinden vor Herausforderungen gestellt - von zugeparkten Rettungswegen bis hin zu Müll und Fäkalien an Wanderparkplätzen. Das sei auch ein Problem für die sensible Natur im Biosphärenreservat Rhön, so Vogel.

Ausflugsregionen in Hessen bereiten sich auf Ostern vor: Corona-Maßnahmen eingeleitet

Auch bei einem anderen Touristenmagneten in Hessen wurden im Hinblick auf das lange Wochenende zu Ostern entsprechende Corona-Maßnahmen eingeleitet. Nach dem winterlichen Verkehrschaos im Taunus* bereiten sich auf dem Feldbergplateau die Ordnungshüter daher auch auf einen Einsatz am Osterwochenende vor, wie die Bürgermeisterin der Gemeinde Schmitten, Julia Krügers (CDU), sagte. Auch die Verkehrswacht sei angefragt. „Diese würde das Plateau und die Parkplätze sperren, sobald alle Parkplätze ganz oben voll sind.“ Sollte es nötig sein, werde auch die Polizei zusätzlich informiert. Es sei wichtig, dass jeder auf sich und die anderen Rücksicht nehme, auch an der frischen Luft Abstand halte und auch seinen Müll in die entsprechenden Behälter werfe oder wieder mit nach Hause nehme. Man hoffe auf die „Besonnenheit und Mitarbeit von allen Besuchern“, erklärte Krügers.

Etwas entspannter sieht man der Lage in Königstein im Taunus entgegen. Das ansässige Ordnungsamt rechnet nicht mit einem so großen Ansturm wie im Winter, wie eine Sprecherin mitteilte. Besucher könnten sich nun auf 20 Quadratkilometer Heilklima-Park verteilen, 180 Kilometer Wanderwege seien ausgeschildert. „Im Winter zum Rodeln konzentrierten sich die Gäste auf viel weniger Fläche“, erläuterte sie. Auf der Königsteiner Burg würden wegen Corona* lediglich maximal 200 Besucher eingelassen.

Corona-Regeln: Hessens Ausflugsziele wappnen sich für Besucher an Ostern

Mit zahlreichen Besuchern an Ostern rechnet auch die Stadt Eltville im Rheingau, wie eine Sprecherin mitteilte. Insbesondere dann, wenn das Wetter mitspielt und die Sonne die Hessinnen und Hessen an den Rhein und auf die vielen Wanderwage der Weinanbauregion lockt. „Wir haben unsere Ordnungspolizei im Einsatz und auch der Betriebshof stellt einen Notdienst, um die vielbesuchten Orte am Rhein vom Müll zu säubern.“ Die Parkplätze seien aber geöffnet. „Es gelten die üblichen Corona-Regeln und eine Maskenpflicht in ausgeschilderten engen Altstadtbereichen und der Fußgängerzone“, so die Sprecherin. „Sollte der Ansturm zu groß werden, behalten wir uns weitere Maßnahmen vor.“

Auch im Vogelsberg soll es auf den Parkplätzen, beispielsweise am Hoherodskopf, keine Einschränkungen oder Sperrungen geben, wie eine Sprecherin sagte. Zugleich verwies sie auf die geltenden Corona-Regeln. Und die Ausflügler müssen sich darauf einstellen, dass etwa Gastronomie-Betriebe wie überall sonst in Hessen geschlossen sind.

Kommt der Massenandrang an Ostern? Viele Hessen wollen raus – trotz Corona

Die Wintersport- und Ausflugsregion Willingen im Norden Hessens war im Winter bereits stark von dem Massenansturm der Tagestouristen betroffen. Auch über die Feiertage an Ostern werden hier viele Besucher erwartet. Ob Skifahren angesichts der aktuell milden Temperaturen möglich sein wird, sei derzeit nicht sicher zu sagen, hieß es von der Tourist-Information. Wer wandern will, kann etwa auf den Ettelsberg hinauf. Die Kabinenbahn sei in Betrieb, teilten die Betreiber mit. Allerdings gelten selbstverständlich Corona-Regeln wie das Einhalten von Abständen sowie das verpflichtende Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes.

Der Landkreis Waldeck-Frankenberg, in dem neben Willingen auch der Edersee liegt, plant an Ostern keine Sperrungen touristischer Schwerpunkte oder der dazugehörigen Parkplätze. Man rufe aber dringend dazu auf, dass die Menschen auch über die Feiertage möglichst zu Hause bleiben und sich an die geltenden Corona-Regelungen halten. „Waldeck-Frankenberg ist Tourismusregion Nummer eins in Hessen und grundsätzlich heißen wir jeden Gast von Herzen willkommen“, erklärte Landrat Reinhard Kubat (SPD). „Wir befinden uns aber inmitten der anhaltenden Pandemie, die aktuell auch hier wieder Fahrt aufnimmt. In der jetzigen Situation appellieren wir daher auch an die Eigenverantwortung aller - und müssen daher schweren Herzens alle Gäste bitten, nicht herzukommen und zu Hause zu bleiben.“

Hessen: Ausflugsziele setzen an Ostern auf Corona-Regeln und Vernunft

Zu den beliebten Ausflugszielen in Hessen zählt auch der Herkules in Kassel. Wie die Museumslandschaft Hessen Kassel mitteilte, öffnet dieser am Karfreitag wieder. Der Besuch sei aber lediglich mit einer persönlichen Registrierung vor Ort möglich. Die Besucherzahl ist darüber hinaus wegen Corona auf maximal 200 Personen beschränkt, die sich gleichzeitig auf dem Herkules-Monument aufhalten dürfen. Das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung sei obligatorisch.

„Es werden sicher viele Menschen rausgehen und man kann nur hoffen, dass alle vernünftig bleiben“, rechnet Kornelia Horn, Geschäftsführerin der Odenwald GmbH, auch im Süden Hessens mit Besuchern. Entsprechende Maßnahmen seien jedoch keine geplant. Anders als im Winter auf Rodelbahnen würden sich die Menschen über Ostern mehr verteilen. „Sollte es anders kommen, wird man reagieren müssen“, so Horn. (yw mit dpa) *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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