Wasser in Waschbecken bleibt kalt: Hessen will bis zu 15 Prozent Energie sparen

Die Energiekrise sorgt für große Unsicherheit in Hessen. Nun kündigt das Land konkrete Maßnahmen an.
Wiesbaden - Angesichts der Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs will Hessen in den Gebäuden der Landesverwaltung ab sofort Energie sparen. Mit einem Mix aus kurz- und mittelfristigen Maßnahmen könnten in der kommenden Heizperiode von Oktober bis April bis zu 15 Prozent eingespart werden, sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden. „Jede Kilowattstunde Energie, die wir einsparen, ist wichtig.“
Die Liegenschaften des Landes, zu denen Finanzämter, Polizeistationen und Hochschulen zählen, nutzen Rhein zufolge im Jahr genauso viel Wärme wie etwa 30.000 Einfamilienhäuser. Rund 45 Prozent der Landesverwaltung würden mit umweltfreundlicher Fernwärme geheizt, 50 Prozent aber noch mit Gas. Nun soll die Raumtemperatur in den Gebäuden in den kalten Monaten - bei sitzender Tätigkeit - auf 20 Grad gesenkt werden. „Ein Grad weniger spart etwa sechs Prozent Energieeinsatz“, betonte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne).
Hessen: Klimaanlagen in Gebäuden der Landesverwaltung werden gedrosselt
Zudem soll laut Al-Wazir warmes Wasser an Handwaschbecken abgestellt werden. Klimaanlagen, wo vorhanden, sollen gedrosselt werden und die Räume nicht mehr auf unter 26 Grad gekühlt werden. Weitere kleine Maßnahmen seien etwa, die Bürotüren zu schließen, damit es warm bleibt, die Heizkörper zu regulieren, das Prinzip der Stoßlüftung anzuwenden und das Licht auszuschalten, wenn es nicht mehr benötigt werde.
Rhein und Al-Wazir kündigten ein Monitoring der Maßnahmen an. Die Wirkung des Energiesparpakets sollte in engen Abständen überprüft werden, um gegebenenfalls nachjustieren zu können, erläuterte Rhein. Auch ein Gas-Krisenstab für Hessen ist in der Planung. (dpa)