Grünen-Minister ziehen sich aus Politik zurück - Politiker äußern sich zu persönlichen Zielen

Die Grünen im hessischen Landtag müssen künftig auf zwei Politiker mit Regierungsverantwortung verzichten. Priska Hinz und Kai Klose treten bei der nächsten Wahl nicht mehr an.
Wiesbaden - Umweltministerin Priska Hinz und Sozialminister Kai Klose werden bei der hessischen Landtagswahl im kommenden Jahr nicht mehr als Abgeordnete kandidieren. Das kündigten die beiden Grünen-Politiker am Freitag (9. Dezember) in einem Schreiben an die Parteimitglieder an, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Nach reiflicher Überlegung haben wir beide uns entschlossen, nach vielen Jahren hauptberuflicher Tätigkeit für Bündnis 90/Die Grünen Hessen zu dieser Landtagswahl nicht mehr anzutreten“, heißt es.
Die Grünen sind in Hessen Regierungspartner der CDU. Gewählt wird der neue Landtag voraussichtlich im Herbst 2023. Weitere Grünen-Minister in der Koalition sind Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und Wissenschaftsministerin Angela Dorn.
Die Grünen: Hinz und Klose ziehen sich aus Politik in Hessen zurück
„Nach vier Jahrzehnten aktiver grüner Politik möchte ich mehr selbstbestimmte Zeit für meine Familie und vor allem meine Enkelkinder, aber auch meine eigenen Hobbys haben“, wurde Priska Hinz zitiert. Die 63-Jährige ist seit 2014 Ministerin in Hessen für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Der 48-jährige Kai Klose ist seit 2019 Landesminister für Soziales und Integration. In seinem Ministerium ist auch das Gesundheitsressort angesiedelt. Auch er will sich beruflich neu orientieren: „Nach den langen Jahren in der Politik ist es für mich an der Zeit, den Blickwinkel zu ändern, ein neues Kapitel aufzuschlagen und gespannt darauf zu sein, wohin der Weg mich führt“, heißt es in dem Schreiben an die Grünen-Mitglieder.
Hinz und Klose verlassen Politikzirkus: Grüne in Hessen bedauern Entscheidung
Die Grünen-Parteispitze reagierte mit Bedauern auf die Entscheidung von Hinz und Klose. „Wer wie die beiden Politik mit vollem Einsatz und voller Leidenschaft betreibt, muss viele andere Bereiche des Lebens hinten anstellen“, sagten die Landesvorsitzenden Sigrid Erfurth und Sebastian Schaub sowie Landtagsfraktionschef Mathias Wagner. „Politik ist aber nicht alles im Leben. Daher haben beide unseren Respekt dafür, dass sie ab 2024 ihre Prioritäten anders setzen wollen.“ (fd/dpa)