Hessen lehnt sieben Autobahnprojekte von Verkehrsminister Wissing ab
Hessen lehnt 7 der 30 Autobahnprojekte von Bundesverkehrsminister Wissing ab. Mit 23 weiteren Aus- und Neubauprojekten ist das Land einverstanden.
Wiesbaden – Das Land Hessen lehnt sieben der 30 Projekte von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ab, mit denen per Gesetz besonders schnell Engpässe auf Autobahnen beseitigt und Staus vermieden werden sollen. 23 weiteren Aus- und Neubauprojekten stimmt das Land zu, drei davon allerdings nur unter Vorbehalt. Diese 23 Projekte sind aus hessischer Sicht für die Beseitigung von Stau- und Unfallgefahren so wichtig, dass sie wegen eines „überragenden öffentlichen Interesses“ beschleunigt gebaut werden könnten.
Zu den abgelehnten Bauprojekten gehört auch der umstrittene zehnstreifige Ausbau der A5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und dem Nordwestkreuz, wie Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Mittwoch (10. Mai) in Wiesbaden mitteilte. Dies habe er Wissing nach eingehender fachlicher Prüfung schriftlich mitgeteilt.

Hessen befürwortet 23 Autobahnprojekte – darunter Autobahnkreuze im Rhein-Main-Gebiet
- Allein neun Abschnitte der A45 zwischen dem Gambacher Kreuz und der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Hier sind wegen des starken Lkw-Verkehrs viele Brücken marode. Sie müssen ohnehin saniert werden.
- Der ohnehin geplante Ausbau von Autobahnkreuzen im Rhein-Main-Gebiet. Dazu gehören das Wiesbadener und das Offenbacher Kreuz sowie auf der A5 die Kreuze Darmstadt und Bad Homburg sowie das Westkreuz Frankfurt und das Nordwestkreuz Frankfurt.
- Auch die Autobahnen A5 und A6 (A3 vom Frankfurter Flughafen bis zur Anschlussstelle Mönchhof, A5/A49) von der Anschlussstelle Reiskirchen bis zur Anschlussstelle Ohmtal, A60 von der Anschlussstelle Mainspitz bis zur Anschlussstelle Rüsselsheim, A67 von Lorsch bis zum Darmstädter Kreuz sowie von der Anschlussstelle Rüsselsheim bis zur Anschlussstelle Mönchhof.
30 Projekte an hessischen Autobahnen: Hoch belastete Knotenpunkte umbauen
Die 30 Projekte an hessischen Autobahnen gehören zu den bundesweit 148 Teilprojekten der Kategorie „Engpassbeseitigung“, die seit langem im Bundesverkehrswegeplan stehen und aus Sicht des Bundesverkehrsministeriums beschleunigt umgesetzt werden könnten. Um dies zu erreichen, soll das Gesetz einzelne Streckenabschnitte benennen, für die der Bund ein übergeordnetes öffentliches Interesse feststellen soll.
Dabei geht es nicht um den Neubau von Autobahnen, sondern beispielsweise um den Umbau hoch belasteter Knotenpunkte, den Bau zusätzlicher Fahrstreifen oder die Sanierung maroder Brücken. Damit sollen Engpässe im Fernverkehr beseitigt werden. (cas)