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Mann aus Hessen in Südafrika erschossen: Tatort gilt als Kriminalitäts-Hotspot

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Von: Alexander Gottschalk, Florian Dörr, Niklas Hecht

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Ein 67-jähriger Tourist aus dem osthessischen Fulda stirbt in Südafrika bei einem Raubüberfall. Nun stehen die Verdächtigen vor Gericht.

Update vom Dienstag, 24. Januar, 9.15 Uhr: Anfang Oktober vergangenen Jahres wurde ein Tourist aus Fulda in Südafrika erschossen. Er wurde Opfer eines Raubüberfalls. Nun beginnt in Kabokweni der Prozess gegen drei Verdächtige. Die Männer sind zwischen 25 und 38 Jahre alt. Ihnen wird Mord, versuchter Mord und versuchte Entführung vorgeworfen.

Zur Erinnerung: Der 67-Jährige aus Fulda war am 3. Oktober 2022 mit drei weiteren Deutschen auf dem Weg zu einer Safari-Lodge im berühmten Kruger-Nationalpark im Nordosten Südafrikas überfallen haben. Als sich die Touristen kurz vor dem Numbi-Eingang zum Nationalpark - offenbar ein Kriminalitäts-Hotspot - weigerten, aus dem Auto zu steigen und die Türen verriegelten, eröffnete einer der Täter nach Polizeiangaben das Feuer auf den Fahrer des Wagens. Der 67-Jährige starb.

Ein Mann aus Hessen ist bei einem Überfall in Südafrika in diesem Auto erschossen worden.
Ein Mann aus Hessen ist bei einem Überfall in Südafrika in diesem Auto erschossen worden. © Selvy Mohlala/dpa

Bei Kautionsanhörungen Ende 2022 war dem Hauptverdächtigen die Freilassung auf Kaution verwehrt worden. Ein weiterer mutmaßlicher Täter sei im Besitz des Wagens gewesen, der während des Überfalls genutzt wurde, sagte die Polizei. Welche Rolle der dritte Mann mutmaßlich spielte, blieb zunächst unklar. Zeitweise hatte die Polizei auch von einem vierten festgenommenen Verdächtigen gesprochen. Tourismusministerin Lindiwe Sisulu forderte die Polizei auf, „nichts unversucht zu lassen, um die Täter dieses abscheulichen Verbrechens zur Rechenschaft zu ziehen.“

Das Land am Südzipfel Afrikas mit seinen 60 Millionen Einwohnern leidet unter einer hohen Kriminalitätsrate. Allein zwischen Anfang Juli und Ende September sind Regierungsangaben zufolge mehr als 7000 Menschen getötet und 6000 Fälle von Autoentführungen gemeldet worden

Mann aus Hessen in Südafrika erschossen: Drei weitere Tatverdächtige festgenommen

Update vom Sonntag, 20. November, 14.20 Uhr: Nach der Tötung eines Deutschen aus Fulda bei einem Raubüberfall in Südafrika, hat die Polizei drei weitere Verdächtige festgenommen. Das teilte die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag (20. November) mit.

Einer der drei sei im Besitz des Wagens gewesen, der während des Überfalls genutzt worden sei, sagte Polizeisprecher Selvy Mohlala. Die Verdächtigen im Alter zwischen 25 und 38 Jahren sollen laut Mohlala innerhalb von 48 Stunden vor Gericht erscheinen. Welche Rolle die beiden anderen Männer mutmaßlich spielten, blieb zunächst unklar. 

Anfang November hatte ein Gericht bereits einem weiteren mutmaßlichen Täter die Freilassung auf Kaution verwehrt. Das Verfahren gegen den 32-jährigen soll am 24. Januar fortgeführt werden. Der Verdächtige soll den 67 Jahre alten Touristen am 3. Oktober überfallen haben, als dieser mit drei weiteren Deutschen auf dem Weg zu einer Safari-Lodge im berühmten Kruger-Nationalpark unterwegs war. Der mutmaßliche Täter wird des Mordes, versuchten Mordes und versuchter Entführung beschuldigt.

Mann aus Hessen in Südafrika erschossen: Tatverdächtiger festgenommen

Update vom Freitag, 14. Oktober, 19.45 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen auf einen Mann aus Hessen hat die Polizei in Südafrika einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 32-Jährige soll den 67 Jahre alten Touristen aus Fulda überfallen haben, als dieser mit drei weiteren Deutschen im Auto auf dem Weg zu einer Safari-Lodge im Kruger-Nationalpark unterwegs war.

Der 32-Jährige soll einer von mutmaßlich drei Tätern sein, wie die Polizei mitteilte. Er wurde am Mittwoch (12. Oktober) gefasst und am Freitag (14. Oktober) einem Haftrichter vorgeführt. Dem Mann wird Mord, versuchter Mord und versuchte Entführung vorgeworfen. Seine beiden Komplizen sind weiter flüchtig.

Hesse bei Überfall in Südafrika erschossen: Rettete er seinen Begleitern das Leben?

Update vom Freitag, 7. Oktober, 12.19 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen am Kruger-Nationalpark in Südafrika hat sich die Familie des erschossenen Manns aus dem hessischen Fulda zu den Vorgängen am Tatort geäußert, wie RTL berichtet. Eine entsprechende Mitteilung sei von einem Berater der südafrikanischen Tourismusministerin verlesen worden.

Darin heißt es: „Auf dem Weg in den Kruger-Nationalpark wurde das Auto plötzlich von einem vorausfahrenden Pkw gestoppt. Daraufhin stürmten drei mit Pistolen bewaffnete Männer auf den Mietwagen zu.“ Der 67-Jährige am Steuer des Wagens sei erschossen worden. Doch weil der Fuß des Manns aus Fulda offenbar auf dem Gaspedal stand, raste das Auto über 100 Meter unkontrolliert davon, krachte durch eine Hauswand und gegen einen Wassertank. Zwar verfolgten die Täter ihre Opfer zunächst, verschwanden aber, als sich andere Menschen dem Tatort näherten. Der Vorfall ereignete sich auf der Zufahrtsstraße rund 35 Kilometer vor dem Numbi Gate, über das viele Touristen den Nationalpark erreichen

Laut der Familie habe der Hesse seinen Begleitern letztlich wahrscheinlich das Leben gerettet

Hesse am Kruger Nationalpark erschossen: Innenministerium nennt weitere Details

Update vom Donnerstag, 6. Oktober, 14.34 Uhr: Der in Südafrika bei einem Überfall erschossene Tourist stammte aus Fulda. Das teilte das hessische Innenministerium am Donnerstag auf Anfrage der dpa mit und berief sich dabei auf Informationen des Auswärtigen Amtes. Der Mann war am Montag (3. Oktober) in der Nähe des Kruger-Nationalparks erschossen worden.

Er befand sich offenbar auf dem Weg zu seiner Safari-Lodge, als er mit seiner Gruppe unmittelbar vor dem Park von einem bewaffneten Trio gestoppt und angegriffen wurde. Der Mann aus Fulda, der am Kruger Nationalpark ums Leben kam, wurde nach Angaben des hessischen Innenministeriums 67 Jahre alt.

Tourist aus Hessen bei Überfall in Südafrika erschossen

Erstmeldung vom Mittwoch, 5. Oktober, 13.25 Uhr: Der deutsche Tourist, der am Montag (3. Oktober) bei einem Überfall in der Nähe des Kruger-Nationalparks in Südafrika erschossen wurde, soll aus Hessen kommen. Das berichtet der Hessische Rundfunk (hr) unter Berufung auf eigene Informationen. Bei den anderen drei Autoinsassen soll es sich laut der britischen Zeitung Mirror um die Frau des Mannes aus Osthessen sowie um zwei Freunde gehandelt haben. Die vier deutschen Urlauber waren auf dem Weg in den südlichen Teil des Kruger-Nationalparks gewesen, als sie von drei bewaffneten Männern auf der Zufahrtsstraße rund 35 Kilometer vor dem Numbi Gate, über das viele Touristen den Nationalpark erreichen, gestoppt worden waren.

„Die Täter forderten die Touristen auf, die Fahrzeugtüren zu öffnen“, erklärte Selvy Mohlala, Sprecher der südafrikanischen Polizei. Der später getötete Fahrer habe diese jedoch verriegelt, bevor er mit dem Hyundai 100 Meter zurückgesetzt und gegen eine Mauer geprallt sei, wie die Polizei mitteilte. Daraufhin habe einer der Täter das Feuer eröffnet und den Hessen durch die Windschutzscheibe hindurch in den Oberkörper getroffen. Die Täter flohen anschließend ohne Beute. Der Mann starb noch am Tatort. Weitere Angaben zu seinem Alter oder seiner genauen Herkunft machten die Ermittler zunächst nicht. Wie der hr unter Berufung auf das Auswärtige Amt berichtet, seien die Angehörigen des Opfers informiert worden. Diese würden nun betreut.

Mann aus Hessen in Südafrika erschossen: Behörden setzen Belohnung aus

Die südafrikanischen Behörden hoffen auf eine schnelle Aufklärung des Mordes. 50 000 südafrikanische Rand (rund 2800 Euro) setzte die regionale Fremdenverkehrskammer Southern African Tourism Services Association (Satsa) als Belohnung für Informationen aus, die zur Verhaftung der weiter flüchtigen Angreifer führen. Themba Khumalo, Geschäftsführer des südafrikanischen Tourismusverbandes, sprach der Familie und den Freunden des Toten sein Mitgefühl aus: „Wir Südafrikaner sind herzliche Menschen. Dieses kriminelle Verhalten ist nicht vereinbar mit unserer Lebensweise.“

Der deutsche Botschafter in Südafrika, Andreas Peschke, bedankte sich im südafrikanischen Radio für die Bemühungen der örtlichen Behörden, den Vorfall schnell aufzuklären. Er verwies auf den großen Anteil deutscher Urlauber am südafrikanischen Tourismusmarkt. Und dieser soll noch größer werden, denn die Lufthansa plant eine Direktlinie nach Mpumalanga, die noch mehr Touristen in den Kruger-Nationalpark bringen soll. „Gerade auch deshalb ist es wichtig, die Sicherheit unserer Touristen zu schützen“, sagte der Botschafter.

Tourist aus Hessen erschossen: Kriminalität breitet sich aus in Südafrika

Der südafrikanische Tourismus-Lobbyist Pilane kündigte bereits schärfere Sicherheitsmaßnahmen für die wichtigsten Touristengebiete des Landes an. Die Zufahrtsstraße zum Numbi Gate soll in Zukunft mit Kameras überwacht werden. Private Sicherheitspatrouillen gibt es schon seit mehreren Monaten. Dennoch ist die Kriminalitätsrate im Land weiterhin hoch. Eine kürzlich veröffentlichte Polizeistudie ermittelte, dass die Mordrate im ersten Quartal dieses Jahres um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Überfälle lagen 14 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Auch das Auswärtige Amt warnt vor Überfällen bei Autobahnfahrten im städtischen Umland. Das Ministerium empfiehlt, bei Überfällen keine Gegenwehr zu leisten, da die Täter zumeist bewaffnet sind. Die Tourismusbranche Südafrikas, die sich gerade erst von der Corona-Pandemie erholt hatte, leidet stark unter der weit verbreiteten Kriminalität im Land. Erst vor wenigen Monaten wurden nahe Johannesburg innerhalb einer Nacht 18 Menschen erschossen. (nhe/dpa)

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