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Staatsanwaltschaft klagt sechs mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger an

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Von: Jacob von Sass

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Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt klagt sechs mutmaßlich Geldautomaten-Sprenger an. Fünf von ihnen sitzen in Untersuchungs- oder Strafhaft.

Hessen – Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt klagt sechs Männer aus den Niederlanden an. Ihnen wird vorgeworfen, 2021 mehrere Geldautomaten in Deutschland gesprengt zu haben, einen Großteil davon in Hessen. Die genaue Anklage lautet: „Das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie banden- und gewerbsmäßiger Diebstahl.“ Das gab die Behörde zunächst gegenüber der Hessenschau bekannt.

Insgesamt sollen die mutmaßlichen Täter im Oktober und November 2021 fünf Geldautomaten gesprengt haben, darunter drei in Hessen. So schlugen sie in Dietzenbach, Hattersheim (Main-Taunus) und Oberursel (Hochtaunus) zu. Außerdem sprengten sie Automaten in Eppelheim (Baden-Württemberg) und Wildeshausen (Niedersachsen). Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft berichtete am Dienstag (11. März), dass die sechs Männer vermutlich eine Summe im vier- bis sechsstelligen Bereich erbeuteten. Fünf von ihnen sitzen mittlerweile in Untersuchungs- oder Strafhaft.

Nach der Geldautomatensprengung in Frankfurt-Nieder-Eschbach gleicht der Tatort einem Trümmerfeld.
Nach der Geldautomatensprengung in Frankfurt-Nieder-Eschbach gleicht der Tatort einem Trümmerfeld. © 5vision.news

Geldautomaten-Sprenger in Hessen: Staatsanwaltschaft Frankfurt schätzt Schaden

Die genaue Summe der Beute kann die Genrealstaatsanwaltschaft Frankfurt nicht nennen. Sie schätzen aber den Betrag auf zwischen 2800 und 154.000 Euro. Der Schaden an den fünf gesprengten Automaten beträgt insgesamt 550.000 Euro. Auch die Staatsanwaltschaften Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz ermitteln nun, ob die mutmaßlichen Täter in ihren Bundesländern Geldautomaten gesprengt haben.

Bei drei der angeklagten Männer klickten bereits im März vergangenen Jahres die Handschellen. Sie sollen die Sprengung eines Geldautomaten im hessischen Nieder-Mörlen (Wetteraukreis) geplant haben. Damals waren sowohl Europol als auch die niederländischen Behörden an den Ermittlungen beteiligt. Zwei weitere Verdächtige, die als Logistiker bei den Sprengungen gearbeitet haben sollen, wurden im Mai vergangenen Jahres im niederländischen Haarlem festgenommen.

Sprengungen von Geldautomaten in Hessen: Täter erbeuten 2022 insgesamt 2,3 Millionen Euro

Letztendlich überführte das Auto, welches bei den Taten zum Einsatz kam, die Männer. Sie nutzen immer den gleichen Wagen und tauschten lediglich die Nummernschilder aus. Dass das Sprengen der Automaten kein Kavaliersdelikt ist, bestätigte kürzlich ein Ermittler dem Spiegel: „Teilweise legen die Täter ganze Gebäude in Schutt und Asche und riskieren Menschenleben. Es ist ein Wunder, dass noch kein Anwohner bei diesen Explosionen ums Leben gekommen ist.“

Da alleine in Hessen im vergangenen Jahr schätzungsweise 2,3 Millionen Euro aus den Geldautomaten erbeutet wurden, rüsten immer mehr Banken auf. Im Mai vergangenen Jahres gründeten Politik, Polizei und Banken die „Allianz Geldautomaten“. Herzstück der Kooperation ist ein Risiko-Identifizierungs-Tool. Dieses soll schon Vorfeld Automaten erkennen, die von potenziellen Überfallen betroffen sein könnten. (Jakob von Sass/dpa)

Im März gab es in Frankfurt mehrere Explosionen. Hier sprengten Täter ebenfalls zwei Geldautomaten.

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