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Grausame Tat in Hessen: Passant tötet Hund mit 14 Messerstichen - Herrchen berichtet

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Von: Jan Lucas Frenger

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Seinen Verletzungen erlegen:Der mutmaßliche Täter soll auf den Schäferhund-Rüden Tunay mit einem Messer eingestochen haben.
Seinen Verletzungen erlegen:Der mutmaßliche Täter soll auf den Schäferhund-Rüden Tunay mit einem Messer eingestochen haben. © privat

In Mühlheim gerät ein Schäferhund mit einem anderen Vierbeiner aneinander, dessen Herrchen zückt ein Messer und verletzt das Tier tödlich. Die Polizei ermittelt.

Mühlheim – Es ist wohl der schlimmste Albtraum eines jeden Hundehalters, wenn der tierische Begleiter tödlich verletzt wird. Für eine Familie aus Mühlheim ist dieses Szenario jetzt zur bitteren Realität geworden. Ihr Osteuropäischer Schäferhund Tunay wird vor wenigen Tagen unmittelbar vor ihrem Haus in der Friedrichstraße von einem 44-Jährigen niedergestochen. Zuvor hatte er den Bullterriermischling des Passanten attackiert. Kurze Zeit später erliegt der Schäferhund in einer Klinik seinen Verletzungen.

Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge soll der mutmaßliche Täter mehrfach mit einem Messer auf das Tier eingestochen haben, währenddessen muss der 26-jährige Sohn der Besitzerfamilie alles mitansehen. „Ich saß gerade im Wohnzimmer, als ich plötzlich lautes Bellen gehört habe“, erinnert sich der Student, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, an den verhängnisvollen Abend zurück.

Mühlheim: Schäferhund gerät mit Bullterrier in Kampf

„Als ich rauskam habe ich nur gesehen, wie sich Tunay und der andere Hund regelrecht ineinander verbissen haben.“ Besorgt eilt der junge Mann hinzu, versucht seinen Vierbeiner aus der Situation zu holen – doch der will nicht von seinem Widersacher ablassen. Plötzlich habe der Besitzer des Bullterriers dann ein Messer gezückt und gedroht, den Schäferhund zu verletzen. „Ich habe das im ersten Moment gar nicht realisiert“, so der 26-Jährige.

Als er schließlich bemerkt, was der 44-Jährige vor hat, sei es schon zu spät gewesen – Tunay wird von der Waffe getroffen. „Ich habe den Mann angefleht, aufzuhören, doch er hat einfach weiter gemacht.“ Als der Angreifer schließlich von dem Tier ablässt, verständigt sein Besitzer umgehend die Polizei, kümmert sich anschließend um die Wunden seiner Fellnase. „Das war wirklich schlimm, unser Hund hat sehr viel Blut verloren und ich habe versucht, es mit Tüchern zu stoppen“, schildert der Student.

Doch wie konnte es überhaupt zur Auseinandersetzung zwischen den beiden Tieren auf offener Straße kommen? Tunay’s Besitzer zufolge hat sich der Rüde kurz vor der Tat draußen im Hof aufgehalten. Als dann wenig später der mutmaßliche Täter mit seinen Hunden vorbeispaziert, sei der Schäferhund durch einen Spalt im Hoftor, das eine Mieterin zuvor nicht richtig verschlossen habe, geschlüpft und auf den Terrier losgegangen. „Das war natürlich fahrlässig“, zeigt sich der 26-jährige Mühlheimer einsichtig. „Trotzdem kann ich nicht verstehen, wie man so etwas machen kann.“

Erstochener Schäferhund in Mühlheim: Polizei sucht weitere Zeugen

Die Polizei bestätigt die Schilderungen auf Nachfrage größtenteils: „Kurz vor 20 Uhr war ein 44-Jähriger im Bereich der Friedrichstraße mit einem angeleinten Hund unterwegs. In dem Moment, als er an einem Grundstück vorbeilief, soll von dort ein anderer Hund gekommen sein.“ Anschließend hätten sich die Hunde „ineinander verbissen“, woraufhin der Passant zum Messer gegriffen und den Schäferhund attackiert haben soll. Dabei muss er laut Polizeibericht wohl auch seinen eigenen Vierbeiner verletzt haben, weshalb beide Hunde anschließend in eine Tierklinik gebracht werden – doch für Tunay kommt jede Hilfe zu spät.

„Die Ärztin hat gesagt, dass er insgesamt 14 Stichverletzungen erlitten hat“, berichtet sein Besitzer. Bei der Familie sitzt der Schock über die Tat tief, sie sind am Boden zerstört. „Wir stehen immer noch unter Schock, der Hund war für uns wie ein Familienmitglied“, sagt der Sohn. Laut ihm hatte der mutmaßliche Täter, der mit seinen Tieren regelmäßig in der Friedrichstraße unterwegs sei, schon länger ein Problem mit dem Schäferhund gehabt, soll ihn verbal angegangen sein und bereits mehrfach Gewalt angedroht haben.

Gegen den 44-Jährigen, der nach Sicherstellung des Messers vorerst entlassen wurde, wird laut Angaben der Polizei nun wegen des Verdachts der Sachbeschädigung sowie des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt – darauf stehen bis zu drei Jahre Haft. Die Ermittlungen dauern an, die Ordnungshüter bitten mögliche Zeugen, sich mit Hinweisen unter 069 8098-1234 zu melden. (Jan Lucas Frenger)

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