Lufthansa steigt ein: Kommt nun „Alitalia“ zurück?
Die Lufthansa übernimmt eine Minderheit an der Fluggesellschaft ITA. Der legendäre Name „Alitalia“ könnte unter dem neuen Konzerndach zurückkommen.
Update vom Donnerstag, 25. Mai, 17.20 Uhr: Nach monatelangen Verhandlungen mit dem italienischen Staat hat die in Frankfurt beheimatete Lufthansa den Einstieg bei der Fluggesellschaft Ita Airways geschafft. Für zunächst 40 Prozent der Anteile soll der deutsche MDax-Konzern zwischen 320 und 330 Millionen Euro ins Eigenkapital der Gesellschaft zahlen, hatten Medien bereits vorab berichtet. Am Nachmittag bestätigten beide Seiten in Rom die grundsätzliche Einigung, ohne zunächst Zahlen zu nennen.
Den Berichten zufolge sollen weitere 500 Millionen Euro nach der geplanten Rückkehr in die Gewinnzone für weitere 50 bis 55 Prozent der Anteile fließen. Der italienische Staat bliebe somit - anders als zunächst von Lufthansa geplant - vorerst an Bord. Der Deal steht unter dem Vorbehalt wettbewerbsrechtlicher Prüfungen auf nationaler und europäischer Ebene.
Wird „Alitalia“ aus Frankfurt wiederbelebt?
Die 2020 gegründete Italia Trasporto Aereo (Ita) hatte im Oktober 2021 den Flugbetrieb der insolventen Vorgängerin Alitalia übernommen, ist allerdings nicht deren Rechtsnachfolgerin. Start- und Landerechte wie auch die Marke Alitalia hat sich die Ita allerdings gesichert. Der legendäre Name könnte unter dem neuen Konzerndach möglicherweise schon bald wieder reaktiviert werden.

Im vergangenen Jahr hat die Ita bei einem Umsatz von knapp 1,6 Milliarden Euro unter dem Strich einen Verlust von 486 Millionen Euro eingeflogen. Als Grund für die roten Zahlen nannte das Unternehmen Ende März die Nachwehen der Corona-Pandemie, die gestiegenen Treibstoffkosten infolge des Ukraine-Kriegs sowie den schlechten Euro-Dollar-Kurs.
Für 2027 werden nun 94 Flugzeuge und ein Umsatz von 4,1 Milliarden Euro angepeilt. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach von einer Win-Win-Situation für Italien, die Ita und sein Unternehmen. Er will die schlanke Alitalia-Nachfolgerin mit ihrer jungen Flotte über höhere Auslastung, günstigeren Einkauf und bessere Flugkoordination in die Gewinnzone bringen.
Flughafen Frankfurt: Lufthansa gibt Angebot für ITA Airways ab
Update vom Sonntag, 22. Januar 2023, 13.40 Uhr: Lufthansa strebt eine Beteiligung an der italienischen Staatsfluglinie ITA Airways an (siehe Erstmeldung vom 3. Dezember). Dabei solle zunächst ein Minderheitsanteil erworben und Optionen zum Kauf der verbleibenden Anteile zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart werden, wie Lufthansa am Mittwoch (18. Januar) mitteilte.
Der Konzern habe inzwischen ein entsprechendes Angebot in Form einer Absichtserklärung beim italienischen Ministerium für Wirtschaft und Finanzen eingereicht. Im Falle der beidseitigen Unterzeichnung dieser Absichtserklärung würden die weiteren Verhandlungen und Gespräche exklusiv geführt. Bei einem Vertragsabschluss stünde die Übernahme unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.
Flughafen Frankfurt: Lufthansa vor Einstieg in italienische Staatsfluglinie ITA
Erstmeldung vom Sonntag, 3. Dezember 2023, 19.30 Uhr: Frankfurt/Rom – ITA Airways und die Lufthansa sind nach Angaben aus Rom weiter in guten Verhandlungen über einen womöglich bevorstehenden Einstieg der Deutschen in die italienische Staatsfluglinie. Der Nachfolger des Traditionsunternehmens Alitalia teilte am Samstag (3. Dezember) mit: „ITA Airways setzt die positiven und konstruktiven Gespräche mit Lufthansa fort.“ Die Fluggesellschaft mit der Heimatbasis Flughafen Frankfurt sei vom italienischen Finanzministerium – dem derzeitigen Eigner von ITA – als möglicher Partner auserkoren worden „mit dem einzigen Ziel, eine profitable Entwicklung des Unternehmens zu erreichen“, wie es weiter hieß.
ITA Airways setzt die positiven und konstruktiven Gespräche mit Lufthansa fort.
Die Lufthansa hatte schon Anfang des Jahres in einer Partnerschaft mit der Reederei MSC eine Übernahme von ITA angestrebt. Nach monatelangen Verhandlungen entschied sich die Regierung von Ex-Ministerpräsident Mario Draghi aber zunächst für die Offerte des US-Fonds Certares. Die weiteren Gespräche mit den Amerikanern scheiterten aber im Herbst, sodass die Lufthansa – von nun an ohne MSC – wieder Einblick in die Bücher von ITA Airways bekam.
Flughafen Frankfurt: Lufthansa treibt Übernahme von ITA Airways voran
Medienberichten zufolge waren in der abgelaufenen Woche Manager der Kranich-Airline für formelle Gespräche in Rom. Ein zentrales Thema der Verhandlungen ist dem Vernehmen nach, wie viele Anteile der ITA an die Lufthansa gehen könnten und welches Mitspracherecht Rom künftig noch hat. Die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dürfte schon aus ideologischen Gründen bestrebt sein, ihren Einfluss so groß wie möglich zu halten.
ITA Airways kündigte am Samstag (3. Dezember) zudem seine Pläne für die nächsten Monate an, in denen unter anderem 1200 Mitarbeiter – etwa Piloten und Flugbegleiter – neu eingestellt werden sollen. Darüber hinaus soll die Flotte von aktuell 65 Flugzeugen auf 104 erweitert werden; im nächsten Jahr kommen laut Plan neun Langstreckenmaschinen dazu. Diesbezüglich sprach die Airline trotz der schwierigen internationalen Lage, etwa wegen des Ukraine-Krieges, von „ausgezeichnete Ergebnissen“. (cas/dpa)
Viele Fluggesellschaften haben ihre Preise extrem angehoben. Auch Lufthansa-Tickets für den Sommer sind bis zu 40 Prozent teurer. Das hat starke Auswirkungen.