1. Startseite
  2. Hessen

Wer hat auf Oskar geschossen? Kater im Kreis Kassel mit Luftgewehr verletzt

Kommentare

Kater Oskar und seine Besitzerin Nadine Schönewolf.
Kater Oskar und seine Besitzerin Nadine Schönewolf sind mit einem Schock und großem Glück davon gekommen. © Svenja Heckerott

In seinem Körper steckt noch die Kugel: Der sechsjährige Kater Oskar wurde in Nieste angeschossen, seine Besitzer sind fassungslos. Die Polizei bittet um Hinweise.

Nieste – Es ist die Horrorvorstellung jedes Tierbesitzers: Das geliebte Haustier wird mutwillig verletzt. Für die Familie Schönewolf aus Nieste (Landkreis Kassel) ist dieser Albtraum nun wahr geworden, denn auf ihren Kater Oskar wurde mit einem Luftgewehr geschossen. Knapp zwei Wochen nach der Tat kehrt langsam wieder Ruhe ein. Doch noch immer stellt sich die Frage: Wer hat auf Oskar geschossen?

Das Haus der Schönewolfs liegt in der Straße Wartenhof direkt am Wald. Es ist eine ruhige Gegend und noch nie ist dem sechsjährigen Hauskater hier vor der Attacke etwas zugestoßen. „Er ist am Wochenende ganz normal nach Hause gekommen und hat sich auf den Gartentisch gelegt“, erinnert sich Besitzerin Nadine Schönewolf.

Kater im Landkreis Kassel hatte eine Schusswunde – Projektil im Körper

Anfangs bleibt noch unbemerkt, was dem Kater zugestoßen ist. Doch als er immer schwächer wird und nicht mehr frisst, fahren die Schönewolfs am Dienstag mit ihm in die Kaufunger Tierklinik.

„Äußerlich konnte man ihm die Schusswunde nicht ansehen. Ich habe nur eine kleine Verfilzung an seinem Bauch gespürt“, sagt Nadine Schönewolf. Zunächst steht der Verdacht im Raum, Oskar könnte sich mit einer anderen Katze gebissen haben. „Zu Hause habe ich mir die Wunde noch einmal angeguckt und da dachte ich mir, das sieht doch aus wie eine Schusswunde“, erinnert sie sich.

Als es dem Kater am Mittwochabend noch schlechter geht, wird er geröntgt. Die Mediziner finden ein Projektil, jemand muss auf Oskar geschossen haben.

Auf dem Röntgenbild ist das Projektil des Luftgewehrs zu sehen.
Auf dem Röntgenbild ist das Projektil des Luftgewehrs zu sehen. © Nadine Schönewolf

Aufgrund der sanduhrähnlichen Form hätten die Ärzte das Projektil einem Luftgewehr zuordnen können, heißt es. Oskars Besitzer Thorsten Schönewolf zeigt den Vorfall bei der Polizei an, die Familie mit zwei Söhnen ist fassungslos. „Wer tut so was? Hier wurde eine Schwelle überschritten und wie weit ist die Schwelle zwischen Tier und Mensch?“, fragt sich Nadine Schönewolf.

Katze in Nordhessen angeschossen – Verstoß gegen das Tierschutzgesetz

„Dass Katzen angeschossen werden, passiert nicht oft“, sagt Polizeisprecherin Ulrike Schaake auf HNA-Nachfrage. Solange man den Täter nicht gefunden habe, könne auch wenig über das Tatmotiv gesagt werden. Allerdings kommen Täter bei einem solchen Vorfall nicht ohne Weiteres davon.

In diesem Fall liefen Ermittlungen wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. „Den Täter kann eine Freiheitsstrafe von drei Jahren oder eine Geldstrafe erwarten“, so Schaake. Im Fall des angeschossenen Katers aus Nieste gebe es noch keinen Verdächtigen.

Hinweise an die Polizei unter Tel.: 05 61/91 00.

„Ich habe mich umgehört, den Schuss eines Luftgewehrs soll man kaum hören“, sagt Oskars Frauchen. Sie vermutet, Oskar wurde am Tag angeschossen. Wer in dem Zeitraum zwischen Samstag, 16. September, ab 10 Uhr und Sonntag, 17. September, bis 20 Uhr etwas Verdächtiges in Nieste (Gegend Wartenhof) gesehen oder gehört hat, kann sich bei der Polizei melden.

Patrone verfehlte seine Organe – Blutvergiftung zum Glück nicht eingetreten

Zwei Wochen nach dem Vorfall geht es Oskar nun wieder besser. Er hatte Glück, denn die Patrone verfehlte seine Organe. „Weil das Projektil nur wenig Bleianteil beinhaltet, ist die Chance auf eine Blutvergiftung geringer. Es konnte drinnen bleiben und Oskar musste nicht operiert werden“, so Schönewolf.

Geblieben ist die Sorge. Bis vor Kurzem durfte Oskar tagsüber raus. Aus Sorge davor, dass noch einmal auf ihn geschossen wird, kriegt er jetzt nur noch nachts Freigang. Zudem hat die Familie Flyer aufgehängt: „Wer hat auf unseren Kater geschossen?“ steht auf dem Papier.

Nadine Schönewolf möchte warnen und sensibilisieren. Dazu habe sie zusätzlich zu den Flyern auf Facebook auf der Nieste-Seite auf den Vorfall aufmerksam gemacht. Zudem sei sie bei der Gemeinde und beim Tierschutzverein gewesen. Die Schönewolfs hoffen, dass sie Oskar irgendwann wieder ohne Bedenken frei laufen lassen können. (Svenja Heckerott)

„Nachfrage steigt“: Fast 3000 Kleine Waffenscheine im Kreis Kassel - Experte über Schreckschusspistolen

Auch interessant

Kommentare