Hessen geht weiter gegen Reichsbürger vor: Insgesamt 112 Schusswaffen hat das Land deshalb eingezogen.
Wiesbaden - Das Land Hessen hat im vergangenen Jahr weitere sogenannte Reichsbürger entwaffnet und ihnen die waffenrechtliche Erlaubnis entzogen. Dabei seien insgesamt 112 Schusswaffen, darunter 47 Pistolen und 65 Gewehre, abgegeben worden, sagte ein Sprecher des hessischen Innenministeriums am Dienstag. In sieben Fällen von elf wehrten sich die Betroffenen gerichtlich gegen den Entzug der Waffenerlaubnis. Die Prozesse seien noch nicht abgeschlossen. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) über das Thema berichtet.
33 Reichsbürger-Szene noch in Waffenbesitz
Reichsbürger erkennen die Gesetze der Bundesrepublik nicht an und behaupten, das Deutsche Reich bestehe weiter. Das Land Hessen geht von 1000 Personen aus, die diesem Kreis zugerechnet werden. Teile der Szene werden vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. In Hessen sei eine "niedrige dreistellige Zahl rechtsextremistisch in Erscheinung getreten", erklärte der Sprecher. Von den Personen, die 2018 entwaffnet wurden, werde eine als "rechtsextremistischer Reichsbürger" eingestuft.
Momentan seien noch 33 Personen in Hessen im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis und von Waffen, die der Reichsbürger-Szene zugerechnet werden. Man versuche, die nötigen Erkenntnisse zu gewinnen, um auch diese zu entwaffnen. (dpa)
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