85 Missbrauchsopfer im Bistum Limburg

Das Bistum Limburg hat sich im Umgang mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche selbstkritisch gezeigt. „Im Bistum Limburg sind wir in der Vergangenheit falsche Wege gegangen,
Das Bistum Limburg hat sich im Umgang mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche selbstkritisch gezeigt. „Im Bistum Limburg sind wir in der Vergangenheit falsche Wege gegangen, uns diesem Thema wirklich zu stellen”, sagte Generalvikar Wolfgang Rösch am Dienstag anlässlich der Vorstellung einer Studie, die den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Geistliche in den vergangenen Jahrzehnten bundesweit dokumentiert. Bei dieser Aufarbeitung seien 85 Opfer von Übergriffen im Bistum bekannt geworden, teilte die Diözese mit. Es gebe 92 Beschuldigte, sowohl Priester als auch Diakone und kirchliche Mitarbeiter, ein Teil davon gilt als überführt.
Rösch bat die Opfer um Entschuldigung. „Die Studie zeigt uns, dass wir aus Sorge um das Ansehen der Kirche die Folgen des Missbrauchs und das Leid der Opfer nicht genug wahrgenommen haben”, sagte er. Das dürfe sich nicht wiederholen. „Der Schutz der Opfer muss oberste Priorität haben”, sagte der Generalvikar. Nichts dürfe mehr vertuscht oder verschleiert werden. Das Bistum Fulda wollte ebenfalls noch am Dienstagnachmittag zur Studie Stellung nehmen.
Die Untersuchung ergab unter anderem, dass zwischen 1946 und 2014 mindestens 1670 Kleriker 3677 Minderjährige missbraucht haben sollen. Kritikern geht die Analyse nicht weit genug.
(dpa)