Attacken auf Schiedsrichter: Peter Beuth fordert härteres Durchgreifen

Nach der brutalen Attacke auf einen Schiedsrichter beim Spiel des FSV Münster hat Inneninister Peter Beuth härteres Durchgreifen gefordert.
- Ein Spieler schlägt einen Schiedsrichter bei einem Fußballspiel bewusstlos
- Der Mann muss ins Krankenhaus.
- Der FSV Münster wirft den Spieler aus dem Verein.
- Beuth (CDU) fordert härtere Strafen und nimmt die Bundesliga in die Pflicht.
- Sportgericht verurteilt Schläger zu drei Jahren Sperre
Update vom Donnerstag, 12.12.2019, 11.07 Uhr: Nach dem schweren Angriff auf einen Schiedsrichter in Münster (Kreis Darmstadt-Dieburg) haben CDU und Grüne einen Antrag zum gewaltfreien Wettkampf und sportlicher Fairness im hessischen Landtag gestellt. Diesem wurde zugestimmt, die AfD enthielt sich.
In der Sitzung hat Innenminister Peter Beuth (CDU) härtere Strafen und Sanktionen bei Gewalt im Sport gefordert. Diese waren vor allem nach dem Angriff auf den Schiedsrichter in Offenbach und den in Münster verstärkt ans öffentliche Licht gekommen.
„Gewalt ist immer, in jedem Zusammenhang zu ächten“, erklärte Beuth. „Wir wollen, wir brauchen den Sport fair, respektvoll und gewaltfrei“, betonte der Innenminister. „Es ist wichtig, dass wir die Integrität des Sports erhalten.“ Widerrechtliches Verhalten auf dem Sportplatz solle nach Meinung von Beuth klar sanktioniert werden. Der Minister forderte eine klare Haltung der Sportverbände, „damit wir uns den friedlichen Sport erhalten“.
Schiedsrichter bewusstlos geprügelt: Gericht fällt Urteil
Update vom Donnerstag, 21.11.2019, 13.07 Uhr: Vor dem Kreissportgericht in Reinheim (Darmstadt-Dieburg) ist Schiedsrichter Nils Czekala auf Spieler Hayri G. getroffen, der ihn im Oktober bei einem Fußballspiel in Münster krankenhausreif geschlagen hat. „Ich habe einen Fehler gemacht, ich entschuldige mich dafür. Ich bereue die Tat. Es ist passiert, leider kann ich die Zeit nicht mehr zurückdrehen“, äußerte sich G. zu seiner Tat. Der Unparteiische gab an, sich die Tat „bis heute nicht erklären“ zu können.
Das Sportgericht schöpfte mit der dreijährigen Sperre für Hayri G. das Strafhöchstmaß aus. Vor Gericht hat sich Schiedsrichter Nils Czekala auch über seinen aktuellen Gesundheitszustand geäußert und welche Erinnerungen er noch an die Partie hat. *
Attacke auf Schiedsrichter in Münster: Gericht hat Urteil gefällt
Update vom Donnerstag, 21.11.2019, 11.03 Uhr: Der Spieler des Fußball-C-Ligisten FSV Münster (Dieburg), der am 27. Oktober in der Partie gegen den TV Semd den Schiedsrichter brutal niederschlagen hatte, wurde vom Kreissportgericht des Fußballkreises Dieburg für drei Jahre gesperrt.
Die Freie Sportvereinigung, die ihre Mannschaft nach den Vorfällen ohnehin abgemeldet hatte, belegte das Gericht mit einer sechsmonatigen Spielsperre und einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro. Weitere Infos folgen.
In Rüssingen (Rheinland-Pfalz) hat sich ein neuerlicher Vorfall von Gewalt gegen einen Fußball-Schiedsrichter zugetragen. Nach einem Faustschlag gegen einen Linienrichter ist ein Pokalspiel abgebrochen worden.
Nach Attacke gegen Schiedsrichter in Münster: Beuth (CDU) fordert härtere Bestrafung
Update vom Freitag, 08.11.2019, 16.30 Uhr: Die brutale Prügelattacke gegen einen Amateur-Schiedsrichter schlägt weiterhin große Wellen. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) fordert nun eine härte Bestrafung für Gewalttaten im Sport. "Wir müssen daraus Konsequenzen ziehen und jedem deutlich machen, dass Gewalt im Sport nichts zu suchen hat", betonte er nach der 43. Sportministerkonferenz in Bremerhaven am Freitag.
Beuths Vorschlag: "Deshalb plädiere ich dafür, dass Gewalttätern künftig eine sehr harte Strafe auch für den organisierten Fußball droht." So sollen Täter künftig selbst in die Rolle des Schiedsrichters schlüpfen und die Gewaltpräventionsmaßnahmen der Verbände besuchen.
Gleichzeitig stehe aber auch der Profi-Fußball in der Verantwortung. "Was dort vorgelebt wird, greifen Nachwuchsspieler und Amateure in den unteren Ligen auf. Ich würde mir daher wünschen, dass der Respekt gegenüber unseren Schiedsrichtern auch in der Bundesliga vorgelebt und vom DFB eingefordert wird", forderte Beuth.
Nächster Eklat auf dem Fußballplatz: Gleich fünf Akteure greifen brutal einen Schiedsrichter in Offenbach an.
Schiedsrichter nennt AfD in seinem Facebook-Post
Update vom Mittwoch, 06.11.2019, 06.44 Uhr: In einem anderen Fall, bei dem es zu einem Angriff gegen einen Schiedsrichter gekommen ist, wurde nun vom Hessischen-Fußball-Verband (HFV) ein Urteil gefällt. Bei einem Spiel des FC Turabdin/Babylon (TuBa) gegen den Tabellenletzten aus Bauerbach wurde der Schiedsrichter vom Sportlichen Leiter des FC TuBa angegriffen und rassistisch beleidigt.
Der HFV verurteilte die Attacke nicht als vorsätzlich und belegte den FC TuBa lediglich mit einem Punktabzug und einer Geldstrafe von 800 Euro. Gegen den sportlichen Leiter wurde ein viermonatiges Platzverbot sowie eine Geldstrafe von 500 Euro verhängt.
Update vom Dienstag, 05.11.2019, 15.58 Uhr: Für seinen Post auf Facebok erhält der Schiedsrichter, der bei einem Fußball-Spiel der FSV Münster bewusstlos geschlagen wurde, viele Genesungswünsche und Zuspruch. "Du bist 22 und gibst so eine reife Stellungnahme ab. Du machst keine Unterschiede zwischen Ausländern und Deutschen. (...) Grossen Respekt an Dich. Bist nicht nur ein feiner Kerl, sondern auch ein grosser SPORTSMANN", heißt es beispielsweise in einem der Kommentare.
Nicht allen gefällt jedoch seine Erwähnung der AfD in diesem Zusammenhang. In seinem Text schrieb der 22-Jahre alte Referee Nils C.: „Ich glaube nicht, dass die AfD das Problem für die Gewalt auf unseren Sportplätzen ist, die AfD ist aber bestimmt auch nicht die Lösung!“ Politik habe im Sport nichts zu suchen, merken einige Facebook-Nutzer anschließend an.
"Warum du politisch werden musstest und ausgerechnet diese Partei nennen musstest bleibt dein Geheimnis. Richtig ist es nicht", schreibt ein User. Andrere verteidigen diese Aussage jedoch als freie Meinungsäußerung.
Schiedsrichter meldet sich nach Attacke zu Wort
Update vom Montag, 04.11.2019, 13.12 Uhr: Münster – Der vor einer Woche bei einem C-Ligaspiel in Münster (Landkreis Darmstadt-Dieburg) von einem Fußballer bewusstlos geschlagene Schiedsrichter hat sich via Facebook zu Wort gemeldet. Dabei teilte Nils C. mit, dass er mittlerweile das Krankenhaus verlassen habe und sich auf dem Weg der Besserung befinde. Der 22-jährige Referee dankte den Ersthelfern und dem Krankenhauspersonal der Uniklinik Mainz, sowie seinem Verein GSV Breitenbrunn, den Schiedsrichterkollegen und dem Hessischen Fußballverband, die sich um ihn gekümmert hätten.
Nach Angriff bei Spiel der FSV Münster: Schiedsrichter meldet sich auf Facebook
Darüber hinaus hätten ihn „unglaublich viele Nachrichten erreicht“, über die er sich sehr gefreut habe. Und dann äußerte er sich zu der brutalen Tat, die bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte. „Es war nicht nur ein Angriff auf mich als Schiedsrichter. Das war ein Angriff auf unseren Amateurfußball“, schrieb er, betonte aber, dass er nur von einer Einzelperson angegriffen wurde.
Nachdem Nils C. beim C-Liga-Spiel der FSV Münster gegen den TV Semd einen Spieler der Gastgeber in der 85. Minute des Feldes verwiesen hatte, war er von diesem mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Der Schiedsrichter war einige Minuten bewusstlos und wurde später per Rettungshubschrauber in die Uniklinik Mainz gebracht. C. distanzierte sich „von jeglichen Angriffen und Vorwürfen auf den gesamten Verein oder die Familie des Täters.“
Angriff auf Fußball-Schiedsrichter in Münster: Nils C. hat Wunsch für die Zukunft
Die FSV Münster hatte nach dem Vorfall den Schläger ausgeschlossen und mit einem lebenslangen Hausverbot belegt und die gesamte Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. Auch distanzierte sich C. „klar von der entstandenen Debatte über Nationalität/Herkunft des Spielers“, die nichts mit der Tat zu tun habe. Und er wehrte sich auch gegen eine politische Instrumentalisierung. „Ich glaube nicht, dass die AfD das Problem für die Gewalt auf unseren Sportplätzen ist, die AfD ist aber bestimmt auch nicht die Lösung!“, schrieb er auf seiner Facebook-Seite.
Seine Stellungnahme schloss der Schiedsrichter mit einem Wunsch für die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass alle Spiele friedlich über die Bühne gehen. Allen Spielern ein erfolgreiches und verletzungsfreies Spiel und Spaß am Fußball. Allen Schiedsrichtern wünsche ich eine gute Spielleitung und genauso viel Spaß!“
Von Jochen Koch
Nach Angriff auf Schiri: Verein greift zu drastischen Maßnahmen
Update vom Freitag, 1.11.2019, 10.22 Uhr: Der Angriff auf einen Schiedsrichter beim Spiel des FSV Münster sorgt bundesweit für Empörung. Ein Spieler hatte nach einem Platzverweis den Schiri k.o. geschlagen. In Berlin sorgt das für Aufregung. Ein Verein greift jetzt zu drastischen Maßnahmen. Landesligist Friedenauer TSC (7. Liga) wird die Schiedsrichter ab sofort von einer Sicherheitsfirma schützen lassen, berichtet die „Bild“-Zeitung.
„Bei uns gab es keine Gewalt gegen Schiris. Aber um die Sicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen. Worte und Banner sind nicht genug“, erklärte Ronny Herms (43), Mitglied im Fußball-Vorstand.
FSV Münster: Spieler schlägt Schiedsrichter – Neue Details
Update vom Donnerstag, 31.10.2019, 13.30 Uhr: Nach dem Angriff auf einen Schiri bei einem Fußballspiel zwischen dem FSV Münster gegen den TV Semd soll nun geprüft werden, ob ein Fall von schwerer Körperverletzung vorliegt. Man arbeite in diesem Punkt bereits eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen, wie eine Sprecherin der Polizei auf Anfrage mitteilte.
Allerdings müssen zu diesem Zeitpunkt immer noch Zeugen verhört und Bildmaterial ausgewertet werden. Der verletzte Schiri lag am Mittwochabend (30.10.2019) noch im Krankenhaus.
Angriff auf Schiedsrichter: Härtere Strafen gefordert
Update vom Dienstag, 29.10.2019, 14.46 Uhr: Nach dem Angriff auf einen Schiri beim Fußballspiel zwischen dem FSV Münster gegen den TV Semd hat der Schiedsrichterobmann im Kreis Offenbach härtere Strafen gefordert. „Nur richtige, knallharte Strafen können helfen, aber das ist jetzt meine persönliche Meinung. Nicht 100 Euro und 20 Spiele Sperre, sondern mal 1000 oder 2000 Euro, dass die das mal richtig merken.
Die Mannschaft aus dem Verkehr ziehen, was jetzt ja auch die FSV Münster getan hat, und einen Spieler richtig lange, vielleicht sogar lebenslang sperren“, erklärt Volker Geupel (61), Schiedsrichterobmann im Kreis Offenbach, im Interview mit der Offenbach Post.
Fußballer schlägt Schiri in Münster k.o.: Schiedsrichter hat starke Schmerzen
Update vom Dienstag, 29.10.2019, 12.41 Uhr: Dem niedergeschlagenen Schiri bei der Partie zwischen dem FSV Münster und TV Semd geht es den Umständen entsprechend. „Er hat aber noch sehr starke Schmerzen.“ Dies sagte der Vater des 22-Jährigen Referees zu Hit Radio FFH. „Es stehen noch weitere Untersuchungen an, was den Kiefer betrifft“, erklärte er weiter. „Das andere, was seelisch in ihm vorgeht, ist noch eine andere Geschichte.“
Bislang hat sich der Angreifer weder bei dem verletzten Schiri noch bei seiner Familie entschuldigt. Diese hat jetzt große Angst, sollte der Schiedsrichter jemals wieder auf den Platz zurückkehren wollen. Er werde "sehr große Angst" haben, wenn sein Sohn wieder auf dem Platz stehe, sagte der Vater und forderte: "Der Schiedsrichter muss wieder eine Respektsperson sein."
Nach Schiri-Attacke: Verein meldet Mannschaft ab – Beuth fordert lebenslange Sperre
Update vom Dienstag, 29.10.2019, 8.14 Uhr: Der FSV Münster hat seine Mannschaft vom Spielbetrieb in der Kreisliga C Dieburg abgemeldet.* Das hat die Vereinsführung am Montagabend entschieden. „Ein solches Verhalten tolerieren wir in keinster Weise“, erklärte der Erste Vorsitzende Peter Samoschkoff. Der 28 Jahre alte Spieler, der dem 22-jährigen Schiedsrichter mit einem Faustschlag niedergestreckt hatte, wird zudem aus dem Verein ausgeschlossen: „Mit Hausverbot und allem drum und dran. Und wenn wir als Verein eine Geldstrafe bekommen, werden wir uns das von diesem Spieler zurückholen.“
Doch das ist noch nicht alles. Der 28 Jahre alte Amateurfußballer wird sich auch juristisch für den Angriff verantworten müssen. Er wurde wegen Körperverletzung angezeigt.
FSV Münster: Beuth äußert sich zu Attacke gegen Schiri
Update vom Dienstag, 29.10.2019, 7.07 Uhr: Auch Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) schaltet sich in den Fall ein. Angesichts der jüngsten Attacke auf den Amateur-Schiedsrichter fordert er eine lebenslange Sperre für Täter, die Referees bewusstlos prügeln. "Es ist erschreckend, wenn unsere Schiedsrichter, die das im Ehrenamt machen, Opfer von Prügelattacken werden. Wer auf dem Fußballplatz die Fäuste fliegen lässt und den Schiri bewusstlos schlägt, sollte nie wieder auf den Platz zurückkehren dürfen", sagte Beuth am Montag der Bild-Zeitung.
Ein 22-jähriger Unparteiischer war am Sonntag in der Partie FSV Münster gegen TV Semd in der C-Liga Dieburg (Hessen) von einem Spieler der Gastgeber niedergeschlagen worden und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden.
"Neben einer konsequenten rechtsstaatlichen Bestrafung des Täters, erwarte ich mir auch, dass er für den Fußball in Hessen lebenslang gesperrt wird", forderte der hessische Sportminister. Beuth: "Unser Amateur-Fußball lebt davon, dass sich ehrenamtliche Schiedsrichter jedes Wochenende für den Sport engagieren. Dafür verdienen die Schiris Anerkennung und Respekt."
Update vom Montag, 28.10.2019, 16.26 Uhr: Nach dem Angriff auf einen Schiedsrichter in Münster bei Dieburg berichtet der Vorsitzende des Verbandsschiedsrichterausschusses Gerd Schugard über die Gewaltproblematik auf Fußballplätzen. „Grundsätzlich sehen sich unsere Schiedsrichter immer wieder Beleidigungen, Bedrohungen und verbaler Gewalt ausgesetzt. Durch das relativ passive Meldeverhalten der Kollegen gibt es hier sicherlich auch noch eine große Dunkelziffer, die statistisch nicht erfasst wird.“
Schiri bewusstlos geschlagen bei FSV Münster - TV Semd: Verein äußert sich
Ein derart heftiger Fall der tätlichen Gewalt gegen Unparteiische wie in Münster, gehöre trotzdem zu den Ausnahmen. Bei dem C-Liga-Spiel hatte ein Spieler den Unparteiischen bewusstlos geschlagen. In den massiven Ausmaßen habe es Gewalt gegen Schiedsrichter im Landkreis Darmstadt-Dieburg noch nicht gegeben.
Auch der Heimverein des verletzten Schiedsrichters äußerte sich. Auf Facebook schrieb der GSV Breitenbrunn: „Fakt ist, das wir gar nicht so viel essen können wie wir kotzen könnten. Was geht in einem Menschen vor der Gewalt gegen seine Mitmenschen ausübt?? Wer es nicht ertragen kann das man sich im Sport an Regeln halten muss der soll zuhause bleiben. Wir tun alles damit unser Schiedsrichter wieder auf die Beine kommt. Das ist das allerwichtigste. Den Rest sollen andere entscheiden.“
FSV Münster: Schiri in Hessen bewusstlos geschlagen - Lutz Wagner sorgt sich um Nachwuchs
Der Ex-Bundesliga-Referee Lutz Wagner sorgt sich auch um den Nachwuchs bei den Unparteiischen, wie er im Interview mit HR3 erzählt. Im Juniorenbereich seien es häufig die Eltern, die sich mit zu hohen Erwartungen in das Hobby ihrer Kinder hineinsteigern. Im Seniorenfußball sehe er eher ein Probleme der Gesellschaft, die heute „extrem schnell gewaltbereit ist“.
Update vom Montag, 28.10.2019, 12.19 Uhr: Nach dem Angriff auf einen Schiedsrichter im südhessischen Münster ermittelt jetzt die Polizei wegen Körperverletzung gegen den 28 Jahre alten Spieler. Er soll den Schiedsrichter wegen eines Platzverweises geschlagen haben. Die Polizei vernimmt nun im nächsten Schritt neben dem Schiedsrichter und dem Spieler auch Zeugen.
Bei Spiel von FSV Münster: Schiedsrichter bewusstlos geschlagen
Update vom Montag, 28.10.2019, 10.55 Uhr: Entwarnung beim niedergeschlagenen Schiri: Untersuchungen in einer Klinik haben ergeben, dass mit Hirn und Kopf alles in Ordnung ist, wie "echo-online" berichtet. Der Unparteiische habe allerdings noch Sprachschwierigkeiten, wie Klassenleiter Theo Greiner sagte.
Update vom Sonntag, 27.10.2019 um 22.20 Uhr: Wie das Polizeipräsidium Südhessen berichtet, ist der beim Spiel FSV Münster gegen TV Semd niedergeschlagene Schiedsrichter 22 Jahre alt. Der Spieler, der ihn angegriffen hatte, ist 28 Jahre alt. Nach den ersten Ermittlungen der Polizei war eine gelb-rote Karte Auslöser für die Körperverletzung. Mit dieser war der Fußballspieler nicht einverstanden.
Der Schiedsrichter war nach dem Faustschlag in Münster zunächst bewusstlos. Als er wieder bei Bewusstsein war, wurde er mit dem Rettungshubschrauber zur Untersuchung und weiteren Behandlung in die Klinik geflogen.
Fußballspiel FSV Münster gegen TV Semd: Schiri in Hessen bewusstlos geschlagen
Erstmeldung von Sonntag, 22.10.2019: Münster - Zu einer schlimmen Attacke auf den Schiedsrichter ist es am Sonntag, 27.10.2019 im Spiel der Fußball-Kreisliga C Dieburg zwischen der FSV Münster und dem TV Semd gekommen. Das Spiel fand in Münster im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Südhessen statt.
In der 85. Minute beim Stand von 0:2 zückte der Schiri (TSV Seckmauern) nach einem Foul im Mittelfeld die Rote Karte gegen den FSV-Spieler mit der Rückennummer 12.
Münster in Südhessen: Fußballspieler schlägt Schiri bewusstlos
Der holt daraufhin mit dem rechten Arm aus und schlägt dem Schiedsrichter mit voller Wucht die Faust ins Gesicht. Der Spielleiter ging zu Boden und war mehrere Minuten bewusstlos, während der Schläger, ohne irgendeine Reue zu zeigen oder sich um sein Opfer zu kümmern, vom Platz gelaufen ist.
Die ganze Aktion auf dem Spielfeld des FSV Münster ist auf der Videoaufzeichnung eines Zuschauers zu sehen. Der Schiedsrichter wurde schließlich per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
FSV Münster gegen TV Semd: Schiedsrichter musste ins Krankenhaus geflogen werden
Wie es ihm geht, wie schwer seine Verletzungen sind, war am Sonntagabend nicht zu erfahren. „Wir sind geschockt. Es wird immer schlimmer. Ich weiß noch nicht, wie es ihm geht. Ich nehme an, dass er noch untersucht wird, nachdem er mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde“, sagte Kreisschiedsrichterobmann Thorsten Schenk.
FSV Münster: Schiri bewusstlos geschlagen im Kreis Darmstadt-Dieburg
Auch Peter Samoschkoff, Erster Vorsitzender der FSV Münster, der persönlich nicht vor Ort war, zeigte sich betroffen: „So etwas geht gar nicht. Wir werden uns beraten, aber das wird auf jeden Fall harte Konsequenzen haben.“ mos/chw/smr
2015 scheiterte die Freie Sportvereinigung (FSV) Münster nur knapp am Aufstieg in die Fußball-Kreisoberliga Dieburg/Odenwald. Statt eines neuen Anlaufs stellte der Verein aufgrund eines Exodus’ an Spielern jedoch den Betrieb im Aktivenbereich zur Saison 2015/16 ein, berichtet *op-online.de.
Am Samstagabend haben rund 50 Eintracht-Frankfurt-Fans mehrere Darmstadt-98-Fans angegriffen und verletzt. Anschließend flohen die Angreifer.
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