Öffentlicher Dienst: Proteste vor entscheidender Tarifrunde
Vor der möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes erhöhen die Gewerkschaften nochmals den Druck auf die hessische Landesregierung.
Vor der möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes erhöhen die Gewerkschaften nochmals den Druck auf die hessische Landesregierung. Nach einem Verdi-Warnstreik mit mehr als 1800 Teilnehmern werden am (morgigen) Mittwoch die im Beamtenbund dbb und der Steuergewerkschaft organisierten Landesbeschäftigten für mehr Geld auf die Straße gehen.
Zu den Protesten werden nach Angaben eines Beamtenbund-Sprechers bis zu 1000 Teilnehmer in Wiesbaden erwartet. Neben einem Protestmarsch durch die Stadt soll es auch eine Kundgebung vor der Staatskanzlei geben.
Die Gewerkschaften fordern in Hessen sechs Prozent mehr Geld für die rund 45 000 Landesbeschäftigten. Außerdem wird die Übernahme des Tarifergebnisses auf die Beamten verlangt. Die zweite Runde der Gespräche ist für Donnerstag und Freitag (2./3. März) in Dietzenbach geplant.
Hessen führt die Tarifverhandlungen in Eigenregie, weil das Land 2004 aus der Länder-Tarifgemeinschaft (TdL) ausgetreten ist. Einer von den Gewerkschaften und der Opposition im Landtag geforderten Rückkehr in die TdL erteilte Innenminister Peter Beuth (CDU) jüngst erneut eine klare Absage.
Der Innenminister hat als Verhandlungsführer des Landes noch kein Angebot vorgelegt. Das erwarten die Gewerkschaften nun aber bei dem Treffen in Dietzenbach. Nachdem sich die Tarifgemeinschaft der Länder und die Gewerkschaften bereits auf insgesamt 4,35 Prozent mehr Geld innerhalb von zwei Jahren für die Landesangestellten im öffentlichen Dienst geeinigt haben, wird nun auch eine Einigung in Hessen für wahrscheinlich gehalten.
(dpa)