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Schwarz-Grün will Arbeit in Kitas für weitere Berufe öffnen

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Jacken und Rucksäcke hängen in einer Kita im Flur. © Caroline Seidel/dpa/Symbolbild

In hessischen Kitas sollen nach dem Willen der schwarz-grünen Landesregierung künftig nicht nur Erzieher und Erzieherinnen die Kinder betreuen dürfen. Auch Fachkräfte aus anderen Berufsgruppen sollten dies künftig dürfen, etwa Logopäden und Logopädinnen, Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen sowie Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen. „Wir wollen dem Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen entgegenwirken“, sagte die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Claudia Ravensburg, am Dienstag im Landtag in Wiesbaden.

Wiesbaden - Dafür sollten die Kitas für Personen- und Berufsgruppen geöffnet werden, die für die Betreuungsarbeit zwar geeignet, gesetzlich aber noch nicht zugelassen seien. „Dadurch können Träger die bestehenden Teams gewinnbringend ergänzen und multiprofessionell aufstellen“, sagte Ravensburger bei Vorstellung eines Gesetzentwurfs der Regierungsfraktionen von CDU und Grünen.

Fehlendes Ausbildungsniveau soll im Einzelfall durch ein „pädagogisches Kompetenzprofil“ ersetzt werden können. „Das heißt, wir werden Personen, die einschlägiges Wissen und Praxiserfahrung vorweisen können, nach einer Prüfung ihrer Kompetenzen ebenfalls als Fachkräfte zur Mitarbeit zulassen.“

Kritik an den Plänen kam aus den Reihen der Opposition. Die familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Petra Heimer, sagte: „Der schwarz-grüne Vorstoß will das Fachkräftegebot in den hessischen Kindergärten und Krippen weiter beschneiden.“ Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sollten Lücken füllen, die wegen schlechter Arbeitsbedingungen in den Kitas entstanden seien.

„Der Fachkräftemangel in den Kindertagesstätten ist desaströs“, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende René Rock. „Dagegen hilft es aber nicht, den sogenannten Fachkräftekatalog zu öffnen und immer mehr Betreuungspersonal ohne pädagogische Ausbildung im Bereich der frühkindlichen Bildung einzusetzen.“ Der AfD-Abgeordnete Volker Richter verwies darauf, dass die neu zugelassenen Fachkräfte an anderer Stelle fehlen könnten. dpa

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