1. Startseite
  2. Hessen

Schwere Unwetter ziehen über Hessen – Tornados in Hattersheim und Waldeck?

Kommentare

Das Unwetter entlädt sich am Donnerstagnachmittag über Hessen. Kassel versinkt im Chaos. Südhessen kommt glimpflich davon. Der News-Ticker.

+++ 12.17 Uhr: Bei den Stürmen, die gestern durch Waldeck und Hattersheim gefegt sind, könnte es sich laut hessenschau um Tornados gehandelt haben. In dem Bericht hieß es, die Feuerwehr hätte sofort den Verdacht auf einen Tornado ausgesprochen. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach überprüfe derzeit Radarbilder.

Es werde nach Hinweisen gesucht, ob sich die Gewitterzellen gedreht hätten. Auch Schadensbilder würden überprüft. Es könne sich allerdings statt eines Tornados auch um eine Fallböe gehandelt haben. Diese kämen laut Aussage des DWD bei Gewittern häufiger vor und hätten ein ähnliches Zerstörungspotenzial. Der DWD stand unserer Redaktion für eine Aussage bislang nicht zur Verfügung.

+++ 8.56 Uhr: Im Landkreis Groß-Gerau überraschte das Unwetter einige Anwohner, die nach Angaben von Keutz TV-NEWS nicht mit einer solchen Schwere gerechnet hatten. Ebenso überrascht von der Schwere, dürfte ein Opel Zafira in Kelsterbach gewesen sein. Auf den Wagen krachte den Berichten zufolge ein 100 Jahre alter Baum. Ein Wohnhaus in der Reichweite des Kolosses sei ebenfalls massiv beschädigt worden.

Weitere Bäume seien ebenfalls umgefallen, hieß es weiter. Die Feuerwehr Kelsterbach habe mit der Menge an Einsätzen nicht alleine fertig werden können. Es sei Verstärkung aus dem gesamten Landkreis angefordert worden.

Ein 100 Jahre alter Baum liegt auf einem Opel Zafira in Kelsterbach, Groß-Gerau. 23.06.2023
Ein 100 Jahre alter Baum liegt in Kelsterbach auf einem Opel Zafira. © Keutz TV-NEWS

+++ 7.51 Uhr: Das Unwetter zieht auch am Freitag erhebliche Konsequenzen nach sich. In ganz Hessen fallen Bus- und Bahnverbindungen aus und es kommt zu Verspätungen. Aktuell betrifft dies die Zugstrecke zwischen Kassel und Göttingen und die Verbindung zwischen Bebra und Kassel. Es sei noch nicht abzusehen, wann die Strecken wieder befahrbar seien, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Nordhessische Verkehrsverbund NVV spricht am Morgen von „erhebliche Auswirkungen“. Es gebe im gesamten Netz Ausfälle und Verspätungen von Bus und Bahn. Die Lage sei derzeit noch unübersichtlich.

Auch in Südhessen kommt es zu Einschränkungen. Zwischen Frankfurt-Höchst und Kriftel fährt aufgrund der schweren Gewitter ein Ersatzbus, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund mitteilt. Ein Busnotverkehr verkehrt außerdem zwischen Frankfurt-Höchst und Hofheim (Taunus). Die Regionalbahnen RB21 und RB22 fahren derzeit nur zwischen Niedernhausen und Limburg.

+++ 7.30 Uhr: In Hattersheim am Main (Main-Taunus-Kreis) hat das Unwetter zu 94 Einsätzen der Feuerwehr geführt, insgesamt waren 85 Feuerwehrleute im Einsatz. Zahlreiche Bäume stürzten auf Häuser und Autos. Außerdem erlitten viele Dächer einen Sturmschaden. Im Ortsteil Okriftel kam es laut den Einsatzkräften sogar zu einer „Windhose“.

Feuerwehrleute und Anwohner stehen vor den Trümmern eines abgedeckten Daches einer Autowerkstatt im Ortsteil Okriftel. Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und überflutete Straßen sind Folgen von schweren Unwettern in Hessen.
Feuerwehrleute und Anwohner stehen vor den Trümmern eines abgedeckten Daches einer Autowerkstatt im Ortsteil Okriftel. Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und überflutete Straßen sind Folgen von schweren Unwettern in Hessen. © Jonas Kießling/dpa

Update vom Freitag, 23. Juni, 07.20 Uhr: Die vergangene Nacht ist für Mittelhessen recht glimpflich abgelaufen. Nach Polizeiangaben gab es lediglich etwa 15 Meldungen zu den Folgen des Unwetters. Einige umgestürzte Bäume hielten die Feuerwehr dennoch auf Trab. Teilweise waren die Straßen überschwemmt und es bestand Aquaplaning-Gefahr.

Unwetter zieht über Hessen

+++ 21.41 Uhr: Laut Polizeipräsidium Darmstadt fielen im Raum Kelsterbach nahe Frankfurt Dachziegel auf einige geparkte Autos. Auch stürzten mehrere Bäume um und es krachten Äste auf Straßen. Das Polizeipräsidium Gießen berichtete von einigen vollgelaufenen Kellern und das Polizeipräsidium Offenbach von mehreren umgefallenen Bäumen.

+++ 21.14 Uhr: In der Landeshauptstadt Wiesbaden spricht die Feuerwehr von einer „Spur der Verwüstung“, die eine Gewitterzelle in kurzer Zeit anrichtete. Viele umgestürzte Bäume, zahlreiche vollgelaufene Keller und Unterführungen, ein Stromausfall in einem Altenheim und eine blockierte Bahnstrecke zwischen Niedernhausen und Wiesbaden sind die Bilanz..

Bäume stürzen auf Bahn-Oberleitung

+++ 21.02 Uhr: „Auch uns hat das heutige Unwetter getroffen, seit 18.30 Uhr sind wir insbesondere in den westlichen Stadtteilen zu vielen Einsatzstellen unterwegs“, twitterte die Feuerwehr Frankfurt. Die Autobahn A66 ist in beide Richtungen von umgestürzten Bäumen betroffen, berichten die Einsatzkräfte.

Zwischen Zeilsheim und Sindlingen stürzten nahe einem Bahnhof Bäume in die Oberleitung der Deutschen Bahn und entzündeten sich durch den Strom. „Die Leute haben ein Riesenglück gehabt“, sagte ein Feuerwehrsprecher angesichts der regelrecht platt gedrückten Fahrzeuge in einem Wohngebiet - es blieb bei Sachschaden

Hochwassermeldestufe nur im Taunus erreicht

+++ 20.03 Uhr: Zur Überschreitung einer Hochwassermeldestufe kam es laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) aber zunächst nur in Eppstein im Main-Taunus-Kreis. Dort wurde die erste von drei Warnstufen überschritten.

Überflutete Straßen, umgestürzte Verkehrsschilder und Bäume sowie abgedeckte Dächer sind eine erste Bilanz nach dem Unwetter im Taunus. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, stehen einzelne Straßen unter Wasser.

In Kassel kommt die Feuerwehr bei der Vielzahl an Einsätzen derzeit kaum hinterher, berichtet die dpa. Am Hauptbahnhof sorgen Probleme mit Wasser und am Bahnhof Wilhelmshöhe mit der Oberleitung für einen weiterhin massiv beeinträchtigten Bahnverkehr. Auch ins Galeria-Kaufhaus drang das Wasser ein. Auf Social Media teilen die Bewohner von Kassel ihre Videos vom Unwetter.

Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mainz gesperrt

+++ 19.27 Uhr: Über Frankfurt und Offenbach ließ das Unwetter zwar auch einige Hagelkörner ab, Schäden wie in Nordhessen sind derzeit aber noch nicht bekannt. Auch in der Region um Darmstadt fiel das angekündigte Wetter-Extrem verhältnismäßig harmlos aus.

Probleme bereitet derzeit ein umgestürzter Baum auf der Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mainz-Mombach. Die Strecke ist gesperrt, teilte die Deutsche Bahn mit.

Gerüchte über Tornado am Edersee – Polizei: „komplette Falschmeldung“

+++ 19.11 Uhr: Nach und nach werden die Auswirkungen des Unwetters über Nordhessen klarer. In Kassel sollen am Freitag (23. Juni) einige Kitas und Schulen nicht öffnen, wie die Stadt mitteilte. Weiterhin ruft die Stadt auf, Parkanlagen wegen der Gefahr von umstürzenden Bäumen nicht zu betreten.

Zudem kursierten Gerüchte über einen Tornado im Kreis Waldeck-Frankenberg. Das schloss ein Polizeisprecher gegenüber dieser Redaktion aber aus. „Das ist eine komplette Falschmeldung“, sagte er. Fotos zeigen jedoch eine deutlichen Rüssel unterhalb einer mächtigen Wolkendecke. Rund um den Edersee seien abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und vollgelaufenen Keller zu beklagen.

In Mittel- und Südhessen sind bislang noch keine größeren Schäden durch das Unwetter bekannt.

+++ 18.38 Uhr: Die Unwetterfront ist in südliche Richtung weitergezogen. In Mittel- und Südhessen kommt es derzeit gebietsweise zu Starkregen und stürmischen Böen. Im Kreis Waldeck-Frankenberg hat das Unwetter bereits seine Spuren hinterlassen.

Im Taunus ist der Bahnverkehr derzeit massiv eingeschränkt. Eine Signalstörung in Bad Homburg und eine Fahrzeugstörung bei Oberursel sorgen derzeit für Verspätungen und Ausfälle. Inwieweit das mit dem Unwetter über Hessen zusammenhängt, teilte der Rhein-Main Verkehrsverbund (RMV) nicht mit.

Das Unwetter hat für zahlreiche Verwüstungen in Kassel gesorgt. Hier einige Eindrücke, wie die Stadt nach dem extremen Wetterereignis aussah.
Das Unwetter hat für zahlreiche Verwüstungen in Kassel gesorgt. © HNA

Unwetter in Hessen: Bahn sperrt ICE-Strecke Fulda-Kassel-Göttingen

+++ 18.25 Uhr: „Die Strecke Fulda - Kassel - Göttingen ist gesperrt“, schreibt die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage. Nach dem schweren Unwetter über Nordhessen am Nachmittag ist an einen geregelten Bahnverkehr derzeit nicht zu denken. Am Bahnhof Wilhelmshöhe in Kassel ist der Vorplatz und die Wilhelmshöher Allee komplett geflutet, wie Videos aus dem Netz zeigen.

„ICE/IC-Züge aus Richtung Süden enden in Frankfurt und ICE/IC-Züge aus Richtung Norden enden und beginnen in Hannover. Zusätzlich kommt es zu Zugausfällen und hohen Verspätungen“, schreibt die Bahn. Überhaupt sollen sich Bahnreisende über die aktuelle Lage informieren. Derzeit kommt es zu massiven Verspätungen oder Ausfällen. Reisende zwischen Norden und Frankfurt sollen auch Zugverbindungen über Köln nutzen.

Unwetter über Nordhessen: Brenzlige Situation für Ruderer in Kassel

+++ 17.45 Uhr: Dächer abgedeckt, Keller vollgelaufen und Bäume umgestürzt: Das Unwetter hat sich am Donnerstagnachmittag mit voller Kraft über Kassel und Umgebung entladen. Ersten Angaben zufolge ging bei den Leitstellen „zahlreiche Meldungen“ ein. Besonders brenzlig war die Situation offenbar für eine Ruderer-Gruppe auf der Fulda, die sich aber rechtzeitig retten konnte.

In den sozialen Medien kursieren Videos und Fotos von überschwemmten Straßen und Hagelkörnen in der Größe von Tischtennisbällen.

+++ 17.22 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat inzwischen aktuelle, amtliche Warnmeldungen vor Unwettern und schweren Gewittern für mehrere Städte und Landkreise in Hessen herausgegeben.

+++ Update vom Donnerstag, 22. Juni, 16.52 Uhr: In Kassel entladen sich in diesen Minuten die Gewitterzellen. Riesige Hagelkörner fallen auf den Boden, in der Innenstadt ist es in Innenhöfen plötzlich weiß, erste Keller und Wohngebäude drohen vollzulaufen. Auch Straßen sind unter Wasser, Autofahrer bahnten sich nur sehr langsam den Weg durch die Wassermassen.

Wetter-Experte Jörg Kachelmann schrieb zur aktuellen Wetterlage über Nordhessen: „In Sicherheit bringen in Kassel und drumherum.“

Hessen erwartet heftige Gewitter - Lage soll sich erst am Freitag beruhigen

Erstmeldung vom Donnerstag, 22. Juni, 11.01 Uhr: Kassel/Offenbach - Schwere Gewitter mit heftigem Starkregen, Orkanböen und Hagel erwartet die Menschen in Hessen am Donnerstag (22. Juni) - auch vereinzelte Tornados sind nicht ausgeschlossen. Laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach gilt eine hohe Unwettergefahr für ganz Hessen ab dem Nachmittag. In Landkreisen Nordhessens und Kassel können Starkregen, Blitz und Donner schon um die Mittagszeit ab 12 Uhr auftreten. Die Höchsttemperaturen sollen bei 24 bis 31 Grad liegen. Vorabwarnungen meldete der DWD für sämtliche Landkreise in Hessen bereits am Mittwochnachmittag.

Ein kleinräumiges Tief verlagere sich von Frankreich über die Mitte Deutschlands und sorge somit für eine Schwergewitterlage. Erst am Freitagvormittag soll das Wetter beruhigen. Die Gewitter sollen auch in der Nacht zum Freitag noch anhalten. Es kühlt laut Vorhersage auf 13 bis 17 Grad ab. Erst am Freitagmorgen lassen die Schauer und Gewitter nach, wie der DWD erklärte.

Gewitterwarnungen gelten für ganz Hessen - Wochenende soll wieder heiß werden

In der hessischen Nordosthälfte soll es noch bis in den Freitagnachmittag hinein regnen. In den übrigen Teilen Hessens bleibt es am Freitag den Angaben nach überwiegend bewölkt - bei Höchstwerten zwischen 23 und 27 Grad.

In ganz Hessen drohen Gewitter. (Symbolbild)
In ganz Hessen drohen Gewitter. (Symbolbild) © Patrick Pleul/dpa

Für das Wochenende sagten die Meteorologen sehr hohe Temperaturen und trockenes Wetter bis 32 Grad voraus. (csa/esa/dpa)

Auch interessant

Kommentare