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Groß-Streik legt Verkehr lahm - Sonntagsfahrverbot für Lkw in Hessen ausgesetzt

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Von: Christoph Sahler, Niklas Hecht, Erik Scharf

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Am Montag steht der Verkehrssektor still. Die Gewerkschaften rufen zum Groß-Streik auf. Die Lage in Hessen im News-Ticker.

+++ 14.19 Uhr: Der angekündigte Warnstreik von Verdi und EVG im öffentlichen Verkehr am Montag (27. März) zieht immer größere Kreise. Um die Versorgung der Lebensmittelmärkte nicht zu gefährden, hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) nun die Länder darum gebeten, das Fahrverbot für Lkw am Sonntag (26. März) auszusetzen. Das sei notwendig, um die Lieferketten möglichst stabil zu halten und die Versorgung nicht zu gefährden, so Wissing.

Fünf Länder sind diesem Aufruf bislang gefolgt, darunter auch Hessen. Auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern drückt die Polizei am Sonntag ein Auge beim Lkw-Fahrverbot zu. „In Hessen werden wir mit der aktuellen Situation ganz pragmatisch umgehen“, sagte eine Sprecherin. „Die Polizei wird von Kontrollen absehen. Wer einen guten Grund für eine Fahrt am Sonntag hat, kann fahren und sollte es zu Problemen kommen, werden wir Lösungen finden.“

Am Montag streiken nicht nur die Beschäftigten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), auch die Autobahngesellschaft beteiligt sich an der Arbeitsniederlegung. Deshalb kann es am Montag zu gesperrten Tunneln und Autobahnen kommen. Supermärkte würden aufgrund des Sonntagsfahrverbots entsprechend zwei Tage nicht mit Lebensmitteln beliefert.

Auf der Autobahn A8 in Richtung München fahren LKWs
In Hessen dürfen am Sonntag auch Lkw auf den Autobahnen fahren. © Rolf Poss / IMAGO

Groß-Streik in Hessen legt Verkehr lahm – Auswirkungen auf Flugverkehr in den Osterferien

Update vom Samstag, 25. März, 13.17 Uhr: Der bundesweite Streik wirkt sich auch negativ auf den Flugverkehr in den Osterferien aus. Das kündigte Jost Lammers, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und Chef des Flughafens München, am Freitag an. „Die andauernde Kette von Warnstreiks an immer neuen Stellen unserer Flughäfen trifft den gesamten Flugbetrieb auch da, wo gar keine Tarifverhandlungen geführt werden“, kritisierte Lammers. Die intensiven Vorbereitungen auf den bevorstehenden Osterreiseverkehr würden durch den Warnstreik massiv erschwert. Leidtragende seien die Reisenden.

Auch der Flughafen Frankfurt erwartet am ersten Osterferienwochenende längere Wartezeiten bei Sicherheitskontrollen und Gepäckausgabe. Grund seien anhaltende Personalengpässe bei gleichzeitig hohen Passagierzahlen, gerade zu Ferienbeginn, wie der Flughafenbetreiber Fraport am Freitag mitteilte. Für das erste Ferienwochenende in Hessen und einigen angrenzenden Bundesländern sind Fraport zufolge täglich bis zu 185.000 Reisende bei 1100 Starts und Landungen vorhergesagt.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben ihr Bestes, um Reisenden den gewohnten guten Service in Frankfurt zu bieten“, sagte Fraport-Manager Alexander Laukenmann der Deutschen Presse-Agentur. „Dennoch kann es zu Tageszeiten mit starkem Reiseverkehr zu Wartezeiten kommen, auf die sich Passagiere einstellen müssen.“ Fraport empfahl Passagieren möglichst bis zu 24 Stunden vor Abflug bei ihrer Airline online einzuchecken. Fluggäste sollten zudem mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal sein.

Groß-Streik in Hessen legt Verkehr lahm – Schulpflicht besteht

+++ 13.30 Uhr: Das hessische Kultusministerium hat mit Blick auf den angekündigten bundesweiten Verkehrsstreik am kommenden Montag an die Schulpflicht erinnert. Diese gelte trotz der Arbeitsniederlegungen, teilte ein Sprecher am Freitag (24. März) in Wiesbaden mit. „Können die Kinder im Fall von Ausfällen öffentlicher Verkehrsmittel nicht mit dem Auto gefahren werden oder anderweitig in die Schule kommen, ist das Nichterscheinen im Unterricht entschuldigt“, erläuterte er. Es gälten die üblichen Meldewege.

Logistikbranche erwartet Millionen-Schaden wegen Streik

+++ 12.40 Uhr: Die Logistikbranche erwartet einen Millionen-Schaden als Auswirkung des geplanten Streiks im Verkehrssektor am Montag. „Es droht Versorgungschaos und ein Schaden von zig Millionen, wenn Waren nicht rechtzeitig geliefert werden können“, sagte der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt.

Auf den Betrieb der Autobahnen in Hessen soll der Streik laut ADAC aber keine Auswirkungen haben. „Wir gehen davon aus, dass der Straßenverkehr in Hessen am Montag wie gewohnt laufen wird“, sagte ein Sprecher.

Fußball-Nationalmannschaft muss wegen Streik in Hessen umplanen

Update vom Freitag, 24. März, 7.52 Uhr: Der für Montag angekündigte Generalstreik in Deutschland wirbelt auch die Pläne der Fußball-Nationalmannschaft durcheinander. Das Team von Bundestrainer Hansi Flick bereitet sich derzeit in Frankfurt auf die Testspiele gegen Peru am Samstag (25. März) in Mainz und gegen Belgien am Dienstag (28. März) in Köln vor.

Zum Testspiel gegen Belgien wollte der DFB-Tross ursprünglich am Montag mit dem Zug nach Köln reisen. Der Streik durchkreuzt diese Pläne aber. Nun geht es mit dem Bus vom Main an den Rhein. Das teilte der DFB auf SID-Anfrage mit.

Der Fernverkehr der Deutschen Bahn steht am Montag wegen des Streiks still. (Symbolfoto)
Der Fernverkehr der Deutschen Bahn steht am Montag wegen des Streiks still. (Symbolfoto) © Sven-Sebastian Sajak/Imago

Groß-Streik in Hessen: „Größtenteils kein Zug“ im Regionalverkehr

+++ 17.50 Uhr: Die Deutsche Bahn stellt wegen eines großangelegten Warnstreiks im Verkehrssektor am kommenden Montag (27. März) den gesamten Fernverkehr ein. Auch im Regionalverkehr werde „größtenteils kein Zug fahren“, teilte der Konzern am Donnerstag mit.

„Bereits am Sonntagabend sind laut Aussagen der Gewerkschaft erste Auswirkungen durch streikende Mitarbeitende möglich“, hieß es. Der Warnstreik werde sich demnach auch am Dienstag noch auf den Bahnverkehr auswirken.

Groß-Streik in Hessen: Laut Deutscher Bahn „grundlos und unnötig“ – Am Flughafen „finden keine Flüge statt“

+++ 15 Uhr: Auch der Flughafen Frankfurt zählt zu den vom angekündigten Großstreik betroffenen Airports. Es werde am gesamten Montag (27. März) kein regulärer Flugbetrieb stattfinden, erklärte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport auf Nachfrage. „Wir raten Passagieren, den Flughafen gar nicht erst aufzusuchen. In erster Linie sollten sich die Reisenden aber bei ihrer Fluggesellschaft erkundigen.“

Da der Streik nicht nur die Bahn, sondern auch Beschäftigte des öffentlichen Dienstes betrifft, könne am Montag beispielsweise keine Gepäckabfertigung gewährleistet werden. „Somit finden auch keine Flüge statt“, sagte der Sprecher weiter.

Groß-Streik in Hessen: Laut Deutscher Bahn „grundlos und unnötig“ – VGF erwartet „ziemliches Chaos“

+++ 14.25 Uhr: Im Rhein-Main-Gebiet rund um Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Gießen und Wiesbaden werden am Montag „S-Bahnen und Regionalzüge voraussichtlich vielfach in den Depots bleiben“. Das schreibt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) in einer ersten Reaktion auf die Streikankündigung.

Der RMV könne daher nur empfehlen, „auf vermeidbare Fahrten am Montag zu verzichten oder sich nach Alternativen zum öffentlichen Nahverkehr umzuschauen“. Zumindest die Buslinien in Frankfurt werden voraussichtlich verkehren. „Die Buslinien 30 und M36 beispielsweise verbinden Sachsenhausen und Lokalbahnhof mit der Konstablerwache und Bad Vilbel bzw. dem Westbahnhof. Die M32 und M34 schlagen im Norden der Innenstadt weite Bögen von Ost- zu Westbahnhof und von Bornheim zur Mönchhofstraße. Die Linie 64 nach Ginnheim stellt eine Verbindung vom Hauptbahnhof Frankfurt zur Alten Oper und damit in die Innenstadt dar“, teilte der RMV mit.

Auch in Hessen soll der Mega-Streik am Montag (27. März) den kompletten Bus- und Bahnverkehr lahmlegen.
Auch in Hessen soll der Mega-Streik am Montag (27. März) den kompletten Bus- und Bahnverkehr lahmlegen. © Sachelle Babbar/Imago

Eine Sprecherin der Verkehrsgesellschaft Frankfurt erwartet mit Blick auf den geplanten Streik am Montag ein „ziemliches Chaos“.

Mega-Streik in Nordhessen: Keine Bahnen rund um Kassel

+++ 14.14 Uhr: Auch die KVG in Kassel hat bereits auf die Streik-Ankündigung reagiert. Nach Mitteilung der KVG werden am Montag weder Busse noch Straßenbahnen im Stadtgebiet fahren. Betroffen sind alle Linien 1 bis 29.

Wie der NVV mitteilt, werden davon auch die Regionalzüge des NVV betroffen sein, also die Regionalbahnen und Regionalexpresse, gleiches gilt für die Regiotrams.

Deutsche Bahn sieht Mega-Streik als „grundlos und unnötig“

+++ 14.04 Uhr: In einer kurzfristig veröffentlichten Pressemitteilung am Donnerstag (23. März) kritisiert die Deutsche Bahn den flächendeckenden EVG-Warnstreik als „grundlos und unnötig“. Die Gewerkschaften ließen das Land an diesem Tag stillstehen. Personalvorstand Martin Seiler erklärte: „Die EVG muss sich ihrer Verantwortung stellen und umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren. Unsere Mitarbeitenden und Fahrgäste brauchen jetzt eine zügige Lösung, keinen großen Warnstreik.“
 
Die Deutsche Bahn gehe von massiven Auswirkungen des EVG-Streiks auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb aus. Man werde so schnell und umfassend wie möglich informieren. Klar sei bereits jetzt, dass für die betroffenen Fahrgäste umfangreiche Kulanzregelungen vorgesehen seien.

Mega-Streik in Hessen am Montag: Alle Entwicklungen jetzt live – Deutsche Bahn reagiert bereits

+++ 13.55 Uhr: Verdi ruft „Mitglieder an den Flughäfen, in kommunalen ÖPNV-Betrieben in sieben Bundesländern, in Teilen der kommunalen Häfen, der Autobahngesellschaft und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung“ zum Streik auf, wie aus einem Facebook-Post hervorgeht. Start soll um 0 Uhr am Montag sein.

Am Flughafen Frankfurt sollen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie Beschäftigte der Luftsicherheit nicht zur Arbeit erscheinen. Für alle Berufsgruppen würden derzeit bundesweit Tarifverhandlungen geführt, schreibt Verdi.

Mega-Streik bei der Deutschen Bahn: „Werden uns natürlich vorbereiten“

Erstmeldung vom Donnerstag, 23. März, 13.45 Uhr: Deutschland steht vor einem denkwürdigen Tag. Die Gewerkschaft ver.di und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) rufen gemeinsam zu einem bundesweiten Streik am Montag (27. März) auf. Auch in Hessen ist die Sorge vor einem Kollaps im Verkehrssektor groß.

Laut der Mitteilung auf einer Pressekonferenz soll der gesamte Bus- und Bahnverkehr bestreikt werden. Die Deutsche Bahn hat als erste Reaktion für den Nachmittag eine Pressemitteilung angekündigt. „Die Information ist für uns auch noch recht frisch. Wir werden uns als Bahn natürlich vorbereiten, soweit es geht“, erklärte Pressesprecherin Claudia Münchow auf Nachfrage. Insbesondere die Knotenpunkte Hauptbahnhof Frankfurt und der Bahnhof Wilhelmshöhe in Kassel dürfte ein Streik schwer treffen.

Erst unter der Woche Streiks im ÖPNV in Hessen

Erst am Dienstag und Mittwoch folgten Tausende Mitarbeiter im öffentlichen Dienst einem Streikaufruf von Verdi. In Frankfurt standen U-Bahnen und Straßenbahnen still, in Kassel war der öffentliche Nahverkehr lahmgelegt. (esa/csa/ciß)

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