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Unwetter trifft auch Bestände der Marburger Uni-Bibliothek

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Blick in das Atrium der neuen Universitätsbibliothek.
Blick in das Atrium der neuen Universitätsbibliothek. © Carolin Eckenfels/Archiv

Der von einem Unwetter verursachte Wassereinbruch in der neuen Marburger Universitätsbibliothek hat auch Literaturbestände in Mitleidenschaft gezogen.

Nach Unwettern vor allem in Nord- und Mittelhessen haben Betroffene mit den Aufräumarbeiten begonnen - und rüsten sich vor möglichen neuen Regenmassen. Lichtschächte der Marburger Universitätsbibliothek sollten am Mittwoch kurzfristig mit Sandsäcken gesichert werden. Dort war am Vortag Wasser eingedrungen und ins Untergeschoss gelaufen.

Der Wassereinbruch in der erst vor einem Monat eröffneten neuen Bibliothek zog auch Literaturbestände in Mitleidenschaft. Die Schäden seien aber gering, sagte eine Sprecherin der mittelhessischen Hochschule. Betroffen waren demnach vor allem Zeitschriften, die nun zunächst eingefroren werden sollen, um größere Schäden zu verhindern.

Bei den Unwettern waren am Dienstag in Gießen, Marburg und anderen Regionen zahlreiche Bäume umgeknickt oder Straßen und Keller überflutet worden. Die Höhe der Schäden war zunächst nicht bekannt. Allein das Polizeipräsidium in Gießen zählte gut 200 Notrufe. In Marburg rückte die Feuerwehr zu 180 Einsätzen aus. Auch Freiwillige packten mit an, zum Beispiel in der Marburger Bibliothek.

Dort hatten der Uni zufolge 4500 Quadratmeter - etwa ein halbes Fußballfeld - ein bis zwei Zentimeter unter Wasser gestanden. Die Hochschule rief in den Sozialen Medien dazu auf, beim Trockenlegen zu helfen. Es seien Nachbarn, Studenten und Mitarbeiter gekommen und hätten bis nachts mitangepackt, sagte die Sprecherin. Nun werde geprüft, wie das Wasser in den rund 120 Millionen Euro teuren Neubau habe eindringen könne - und wie dies künftig zu verhindern sei.

Auch die Uni Gießen kämpfte mit Unwetterfolgen. Besonders betroffen war ein Gebäude auf dem Gelände des Fachbereichs Sportwissenschaft sowie die Mensa. Diese laufe nun im Notbetrieb, teilte das Studentenwerk mit.

Im Untergeschoss des Gießener Uni-Klinikums drang ebenfalls Wasser ein, nass wurden Teile der Notaufnahme, Operationssäle und Kellerräume. Die Stationen für Patienten seien verschont geblieben, sagte ein Sprecher. Nun werde der Schaden begutachtet und die Technik geprüft. Das OP-Programm sei am Mittwoch aber wie geplant angelaufen. Die Notfallversorgung sei die ganze Zeit sichergestellt gewesen.

Auch die Vitos-Klinik in Gießen meldete vollgelaufene Keller. Zeitweise war dort der Strom ausgefallen. Schäden gab es zudem in einem Einkaufszentrum in Marburg: Regenwasser hatte dort Deckenteile durchweicht, die hinabzustürzen drohten. Ein Center-Sprecher sagte am Mittwoch in Berlin: «Ein kleiner Teilbereich des Einkaufszentrums ist heute im Erdgeschoss gesperrt.» Es bestehe keine Einsturzgefahr.

Für Mittwochnachmittag und -abend sowie für Donnerstag warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor neuen Gewittern. Vor allem im Bergland könne es außerdem erneut zu Starkregen kommen.

(dpa)

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