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Atomausstieg mit Auswirkungen auf Hessen? Ministerium gibt klares Statement - Kritik von Rhein

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Von: Christoph Sahler

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Ministerpräsident Rhein kritisiert den deutschen Atomausstieg. Das Wirtschaftsministerium sieht allerdings geringe Auswirkungen auf Hessen.

Frankfurt/Wiesbaden - 2011 beschlossen, ist er nun endgültig vollzogen: der deutsche Atomausstieg. Eigentlich sollten die drei verbliebenen Kraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 sowie Emsland schon zum Jahreswechsel abgeschaltet werden, doch aufgrund des Ukraine-Krieges, beschloss der Bundestag im November 2022, die Meiler bis zum Samstag, 15. April, weiterlaufen zu lassen.

Spätestens seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 ist in Deutschland eine Debatte um die Notwendigkeit, die Vorteile sowie Nachteile des atomaren Stroms entbrannt, in der sich nun, pünktlich zum deutschen Atomausstieg, Hessens Ministerpräsident Boris Rhein zu Wort meldete.

Atomausstieg in Deutschland: Hessischer Ministerpräsident Rhein fordert mehr Forschung

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) forderte der CDU-Politiker mehr Forschung an neuen Technologien zur Energieerzeugung. Der Ukrainekrieg und die Energiekrise hätten gezeigt, dass Deutschland sich breit aufstellen müsse „Wir müssen besonders angesichts des Atomausstiegs technologieoffen Forschung fördern. Nicht nur aussteigen, sondern auch mal einsteigen.“ Ein Beispiel sei die laserbasierte Kernfusion.

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Boris Rhein kritisiert den deutschen Atomausstieg. © Arne Dedert/dpa/Archivbild

Den deutschen Ausstieg aus der Atomkraft, den 2011 die Schwarz-Gelbe Regierungskoalition unter der Führung von CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Weg brachte, kritisiert Rhein zwölf Jahre später scharf als irrational und „ideologiegetrieben“. „In einer Zeit, in der in Europa Kernkraftwerke gebaut werden, in der Deutschland aus guten Gründen aus der Kohlekraft aussteigen will, in der wir mehr Strom für Wärmepumpen und E-Autos brauchen werden, berauben wir uns einer seit Jahrzehnten zuverlässigen Stromquelle“, sagte Rhein.

Wie wirkt sich der deutsche Atomausstieg auf Verbraucher in Hessen aus? Ministerium gibt klares Statement

Glaubt man Rheins Koalitionspartner, wird sich der Atomausstieg jedoch nicht besonders auf die Stromversorgung in Hessen auswirken. Dies geht aus einem Bericht des Hessischen Rundfunks (hr) mit Verweis auf das hessische Wirtschaftsministerium hervor, das von Tarek Al-Wazir (Grüne) geleitet wird. Man erwarte keine Gefährdung der Versorgungssicherheit, ähnlich wie in ganz Deutschland. Denn bundesweit spielte die Kernenergie zuletzt eine immer kleinere Rolle.

Auch die Mainova in Frankfurt, nach eigenen Angaben Hessens größter Energieversorger, zeigt sich gegenüber dem hr entspannt. Die Menschen und Unternehmen in Frankfurt und Hessen würden weiterhin zuverlässig mit Strom versorgt, sagte Mainova-Sprecher Sven Birgmeier dem hr. „Denn die Stromnetze in Europa sind miteinander verbunden und bei Bedarf unterstützen sich die Länder gegenseitig.“ (csa/dpa)

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