1. Startseite
  2. Hessen

Vergewaltigung hat nie stattgefunden

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

In Karlsruhe ereignete sich ein Versuch der Vergewaltigung.
In Karlsruhe ereignete sich ein Versuch der Vergewaltigung. © Jens Kalaene/Archiv

Eine mutmaßliche Vergewaltigung sorgte im November 2017 in Hessen für große Aufregung - nun stellt sich heraus: Eine Straftat hat es überhaupt nicht gegeben.

Eine mutmaßliche Vergewaltigung sorgte im November 2017 in Hessen für große Aufregung - nun stellt sich heraus: Eine Straftat hat es überhaupt nicht gegeben. Das Ermittlungsverfahren sei eingestellt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Fulda, Harry Wilke. Die 23-jährige Frau, die als vermeintliches Opfer genannt wurde, habe vermutlich psychische Probleme.

Die junge Frau hatte angegeben, sie sei am 3. November zur Mittagszeit beim Nordic Walking auf einem Spazierweg im Bad Hersfelder Ortsteil Sorga unterwegs gewesen. Dort sei sie von einem männlichen Jogger beim Vorbeilaufen zu Fall gebracht worden. Sie sei gestürzt und habe das Bewusstsein verloren. Als sie anderthalb Stunden später wieder zu sich kam, war sie im Gesicht verletzt, ihre Bekleidung einschließlich des Slips heruntergezogen und zerrissen. Aus diesen Umständen ergab sich für die Polizei der Verdacht der Vergewaltigung. Aber: Die am selben Tag erfolgte ärztliche Untersuchung konnte dies nicht bestätigen - was aber nicht kommuniziert wurde.

Der Fall sorgte für großes Aufsehen in Osthessen und darüber hinaus. Im Zuge der Fahndung wurde sogar ein Phantombild des vermeintlichen Täters veröffentlicht. Die Angaben der Frau hielten jedoch den weiteren Ermittlungen nicht stand. „Es hat mehrere Widersprüche und Ungereimtheiten gegeben”, erklärte Staatsanwalt Wilke. Ein Täter sei demnach nicht zu ermitteln gewesen.

Da der angezeigte Vorfall sich offenbar überhaupt nicht ereignete, wurden weitere Ermittlungen eingeleitet, diesmal wegen falscher Verdächtigung. Doch auch dieses Verfahren ist nun nach Rücksprache mit dem Gericht eingestellt worden, mit Rücksicht auf die mentalen Probleme der Frau und wegen geringer Schuld, wie es bei der Staatsanwaltschaft hieß.  

(dpa)

Auch interessant

Kommentare