Kein Bahn-Streik in Hessen - Unternehmen spricht dennoch Warnung aus

Der 50-Stunden-Streik bei der Bahn ist abgewendet. Für einige Kunden fällt die Zugbindung weg. Doch die Verantwortlichen warnen.
+++ 14.25 Uhr: Die Deutsche Bahn (DB) rechnet nach der kurzfristigen Streik-Absage vom Wochenende ab Dienstag wieder mit einem planmäßigen Bahnbetrieb auch in Hessen. Alle Fahrgäste, die ihre vom 14. bis zum 16. Mai geplante Reise verschieben möchten, können ihr bis einschließlich 11. Mai gebuchtes Ticket für den Fernverkehr und Nahverkehr ab sofort flexibel bis zum 24. Mai nutzen.
Allerdings warnt die Bahn vor überfüllten Zügen etwa in Hessen: Ein Sprecher warnt vor sehr vollen Zügen über das kommende verlängerte Wochenende wegen Christi Himmelfahrt am Donnerstag (18. Mai). Es sei von Mittwoch bis zum Wochenende absolut empfehlenswert, einen Sitzplatz zu reservieren.
Kein Bahn-Streik in Hessen - Doch zwei wichtige Änderungen für Fahrgäste
Update vom Montag, 15. Mai, 9.14 Uhr: Der Bahnstreik, der auch Hessen bis Dienstag hätte treffen sollen, ist abgewendet. Dennoch kommt es in Teilen des Schienenverkehrs zu Einschränkungen. Hintergrund: Im Odenwald stellte der private Anbieter Vias den Regionalverkehr vollständig ein, im Rheingau fahren vereinzelt Züge des Unternehmens, wie ein Sprecher der Gewerkschaft EVG am Montag mitteilte. „Auch ohne die Deutsche Bahn ist dieser Warnstreik ein großer Erfolg.“ Er endet am Dienstag um Mitternacht.
Und auch für Reisende, die nicht mit Vias unterwegs sind, gibt es Wissenswertes in Hessen wie auch im Rest der Republik. Denn die Bahn hat am Sonntagabend vermeldet, dass die Zugbindung zunächst aufgehoben ist. „Fahrgäste können ihre Tickets flexibel bis zum 24.5. nutzen. Alternativ können sie sich ihre bis 11.5. gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für die Reisetage 14.5. bis 16.5. kostenfrei erstatten lassen. Auch Sitzplatzreservierungen werden kostenfrei erstattet.“
Zur Erinnerung: Der geplante 50-Stunden-Warnstreik war am Samstag überraschend abgesagt worden, nachdem das Unternehmen und die EVG vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt einem Vergleich zugestimmt hatten. Am Montagmorgen war der Schienenverkehr der Bahn auch in Hessen - abgesehen von den Vias-Verbindungen - weitgehend planmäßig angelaufen. „Tausende Mitarbeitende wurden dafür am Wochenende kurzfristig kontaktiert, um so viele Schichten so schnell wie möglich zu besetzen“, heißt es bei der Bahn.
Bahn-Streik auch in Hessen vorerst abgewendet: Passagiere müssen trotzdem mit Ausfällen rechnen
Update vom Sonntag, 14. Mai, 20.04 Uhr: Zugreisende und Pendler müssen sich trotz der Warnstreik-Absage zum Wochenbeginn auch in Hessen auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Wie die Deutsche Bahn am Sonntag (14. Mai) mitgeteilt hatte, fallen bundesweit Züge im Fern- und Regionalverkehr aus, im Fernverkehr fahren rund zwei Drittel der ICE- und IC-Züge. Dies treffe auch Hessen, sagte eine Bahn-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Auch im Regionalverkehr sei mit regionalen Einschränkungen und Zugausfällen zu rechnen. Voraussichtlich am Dienstag werde der Fernverkehr wieder planmäßig unterwegs sein.
Am Vortag war der ursprünglich geplante 50-Stunden-Warnstreik bei der Bahn überraschend abgesagt worden, nachdem das Unternehmen und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt einem Vergleich zugestimmt hatten.
Trotz Einigung bei Deutscher Bahn: Passagiere müssen mit Verspätungen und Ausfällen rechnen
Nun müsse der Bahnbetrieb innerhalb von 24 Stunden von Runterfahren auf Hochfahren umorganisiert werden, erklärte die Deutsche Bahn. «Dazu werden bundesweit rund 50.000 Zugfahrten allein im Fern- und Nahverkehr sowie die dazugehörigen Schicht- und Einsatzpläne wieder neu geplant. Fahrzeuge müssen neu disponiert und teilweise an neue Abfahrtsorte verbracht werden.»
Da der Warnstreik nur bei der Deutschen Bahn abgesagt wurde, werden einige Verbindungen privater Bahn-Unternehmen am Montag und Dienstag ebenfalls ausfallen. In Hessen werden Mitarbeiter von Vias Rail und Vias Logistik von Sonntagabend, 22 Uhr, bis Dienstagnacht, 0 Uhr, wie geplant die Arbeit niederlegen, wie Thomas Pfeifer, Sprecher der nichtbundeseigenen Eisenbahnen bei der EVG, erklärte. Betroffen sein werden demnach die Odenwaldbahn sowie die Rheingaulinie von Frankfurt nach Neuwied.
Bahn-Streik auch in Hessen vorerst abgewendet: DB und Gewerkschaft EVG einigen sich auf Vergleich
+++ 16.10 Uhr: Der 50-Stunden-Streik bei der Bahn ist abgewendet. Das vermeldete tagesschau.de am Samstagnachmittag. Demnach haben sich DB und die Gewerkschaft EVG auf einen Vergleich geeinigt.
Nach Informationen der ARD haben sowohl die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) als auch die Bahn einem verpflichtenden Vergleich zugestimmt, den das Arbeitsgericht in Frankfurt vorgelegt hatte. Dem Bericht zufolge sei ein Streik in der kommenden Woche damit aber weiter nicht ausgeschlossen.
Bahn-Streik in Hessen: Nachfrage nach Inlandsflügen steigt stark an
+++ 15.09 Uhr: Während die Deutsche Bahn versucht, den für Sonntag (14. Mai) Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG auf juristischem Wege zu stoppen, profitieren andere Verkehrsmittel von dem angekündigten Arbeitsausstand. So sei die Nachfrage nach innerdeutschen Flügen für Montag und Dienstag stark gestiegen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Aufgrund der erhöhten Nachfrage wolle die Lufthansa an diesen Tagen auf manchen Strecken größere Flugzeuge einsetzen, habe ein Sprecher der Airline mitgeteilt.
Dazu gehörten neben Frankfurt-Berlin, wo auch zusätzliche Flüge geplant seien, auch Strecken wie München-Hamburg und München-Berlin. Auch zum Messestandort Hannover sollen größere Maschinen als ursprünglich geplant fliegen. Die große Nachfrage sorgt für entsprechende Preissteigerungen bei den Tickets. Inlandstickets für Montag und Dienstag waren am Freitagmittag bei Lufthansa und Eurowings bereits deutlich teurer als für den Rest der Woche.

Stoppt Gericht den Warnstreik in Hessen? Bahn reicht Eilantrag ein
Update vom Samstag, 13. Mai, 10.32 Uhr: Ist der angekündigte Warnstreik der EVG von Sonntag (14. Mai) bis Dienstag noch zu stoppen? Die Deutsche Bahn (DB) hat nach eigenen Angaben einen Eilantrag beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main eingereicht, um die Arbeitsniederlegung zu verhindern. Dieser Schritt sei jetzt im Interesse der Kunden geboten, schrieb die Bahn in einer Mitteilung. „Obwohl die DB über 10 Prozent Lohnerhöhung angeboten, die zentrale Vorbedingung der EVG erfüllt und sich mehrmals auf die EVG zubewegt hatte, will die EVG ab Sonntagabend 50 Stunden lang streiken.“ Das sei unverhältnismäßig und schädige Kunden sowie unbeteiligte Dritte. Die Verhandlung beginnt laut Bahn am Samstag um 12.00 Uhr.
Bahn-Streik in Hessen: Auswirkungen am Sonntag schon vor Streikbeginn erwartet
+++ 16.28 Uhr: Laut Informationen der Hessenschau kann es bereits vor dem offiziellen Streikbeginn am Sonntag (14. Mai) um 22 Uhr in Hessen zu Bahn-Ausfällen kommen. Schon ab 18 Uhr könne der angekündigte Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG Auswirkungen auf den Verkehr haben, habe eine Sprecherin der Deutschen Bahn mitgeteilt. Etwa beim S-Bahn-Verkehr im Rhein-Main-Gebiet sei damit zu rechnen.
Welche Züge und Linien während des Warnstreiks konkret ausfallen, sei bislang unklar. „Prinzipiell wissen wir das erst, wenn der Streik beginnt.“ Sicher ist aber: Im RMV-Gebiet werden die meisten Regional- und S-Bahn-Linien ausfallen. Auch der Fern- und Güterverkehr werden vom Streik massiv betroffen sein.
Auch in Nordhessen müssen sich Fahrgäste am Sonntag bereits tagsüber auf Zugausfälle einstellen. Das schrieb der NVV in einer Mitteilung. Ab den Abendstunden sei dann im gesamten NVV-Gebiet mit Ausfällen von Regionalzügen und RegioTrams zu rechnen. „Möglicherweise kommt der gesamte Zugverkehr im NVV zum Erliegen.“
Offiziell: Bahn-Streik kommt nach Hessen - 50 Stunden Stillstand geplant
+++ 12.36 Uhr: Nun ist es amtlich: Der Bahnstreik kommt zurück nach Hessen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hält an ihrem geplanten 50-Stunden-Warnstreik auf der Schiene ab Sonntagabend fest. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Zuvor war von einem Ultimatum die Rede, das die Gewerkschafter der Bahn gestellt hatten.
Für Hessen bedeutet das: Der Bahnstreik soll - wie auch im Rest Deutschlands - von Sonntagabend 22 Uhr bis Dienstagnacht 24 Uhr den Schienenverkehr zum erliegen bringen. Der RMV hatte bereits angekündigt: „Im RMV-Gebiet werden die meisten Regional- und S-Bahn-Linien ausfallen. Auch der Fern- und Güterverkehr werden vom Streik massiv betroffen sein.“ Immerhin heißt es: U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse werden nicht bestreikt und verkehren planmäßig.
Bahn-Streik in Hessen noch abzuwenden? EVG stellt Ultimatum
Update vom Freitag, 12. Mai, 8.52 Uhr: Ist der Bahnstreik, der den Schienenverkehr zwischen Sonntag und Dienstag auch in Hessen lahmlegen soll, noch abzuwenden? Die Bahn teilte in der Nacht mit, dass bei Gesprächen bis in die Nacht das Thema Mindestlohn mit EVG-Vertretern diskutiert wurde. „Wir haben die Forderung zum Mindestlohn erfüllt, jetzt steht die EVG im Wort. Die EVG muss nun ihre Zusage einhalten und den 50-stündigen Warnstreik absagen“, heißt es von DB-Personalvorstand Martin Seiler.
Doch: Gibt sich die EVG damit zufrieden und kippt den unter anderem für Hessen angesetzten 50-Stunden-Streik bei der Bahn? Bislang sieht es nicht danach aus. Denn EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch bezeichnete das Angebot der Bahn als „Scheinangebot“: „Der Arbeitgeber hat am Ende nach langwierigen Gesprächen eine Lösungsoption auf den Tisch gelegt, die für uns diskussionswürdig war. Nachdem wir angefangen haben, diese zu diskutieren, hat er dann einen Rückzieher gemacht.“
Die Gewerkschaft habe der Bahn aber ein Ultimatum gesetzt, im Laufe des Freitags auf sie zuzukommen „und sich zu besinnen“, wie Loroch der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ein Gewerkschaftssprecher sagte nun gegenüber der Bild: „Die Deutsche Bahn hat bis heute, 12 Uhr, Zeit, den Warnstreik zu verhindern“.
EVG kündigt nächsten Bahnstreik an - Massive Auswirkungen in Hessen erwartet
+++ 15 Uhr: Laut der Deutschen Bahn können Fahrgäste, die wegen des Streiks ihre Reise verschieben wollen, ihr Ticket bis einschließlich Sonntag flexibel nutzen. Es besteht also keine Zugbindung mehr. Reisende können allerdings auch von ihrem Fahrgastrecht Gebrauch machen und von der Zugfahrt zurücktreten.
Der Streik soll sich außerdem auf die deutsche Wirtschaft auswirken. So komme es laut der Hessenschau zu langen Wartezeiten im Cargo-Bereich der Deutschen Bahn, was ökonomische Folgen haben könnte.
+++ 12.02 Uhr: Nun hat sich der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zum angekündigten Streik bei der Bahn und den zu erwartenden Auswirkungen in Hessen geäußert. „Im RMV-Gebiet werden die meisten Regional- und S-Bahn-Linien ausfallen. Auch der Fern- und Güterverkehr werden vom Streik massiv betroffen sein.“ Immerhin heißt es: U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse werden nicht bestreikt und verkehren planmäßig. Vom Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) gibt es noch keine Stellungnahme. Allerdings werden im Norden Hessens durch den Bahnstreik die selben Auswirkungen wie im Rest des Bundeslandes erwartet.
Zur Erinnerung: Von Sonntagabend, 22 Uhr, bis Dienstagnacht um 24 Uhr ruft die EVG zu Arbeitsniederlegungen im Schienenverkehr auf. „Gerade bei einem 50-Stündigen Streik ist das natürlich sehr ärgerlich für die Fahrgäste“, sagte Cosima Ingenschay als Tarifvorständin bei der Gewerkschaft am Donnerstag in Köln. „Aber wir müssen in dieser Länge streiken, weil wir dann einfach auch stärkere wirtschaftliche Auswirkungen haben und dadurch den Druck erhöhen können.“
Bahnstreik in Hessen: Zugverkehr soll 50 Stunden lahmliegen
Update vom Donnerstag, 11. Mai, 9.17 Uhr: Erneut wird der Bahnverkehr in Hessen bestreikt. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat bekanntgegeben, den Zugverkehr deutschlandweit ab Sonntagabend für 50 Stunden lahmlegen zu wollen. Entsprechend ist auch Hessen wieder betroffen.
Konkret bedeutet das: Der Bahnstreik soll - auch in Hessen - von Sonntagabend 22 Uhr bis Dienstagnacht 24 Uhr anhalten. „Da sich an den Verhandlungstischen nur wenig bewegt, wird jetzt noch einmal gestreikt“, teilte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay am Donnerstag mit.
Nächster Bahnstreik in Hessen? Gewerkschaft EVG weist Angebot zurück
Erstmeldung vom Mittwoch, 10. Mai, 12.16 Uhr: Wieder müssen Fahrgäste in Hessen mit Ausfällen und Behinderungen im Bahnverkehr rechnen: Erneut hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Warnstreiks angekündigt.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt momentan mit circa 50 Eisenbahn-Betrieben über höhere Tarifverträge für rund 230.000 Beschäftigte. Im Mittelpunkt steht die Deutsche Bahn. „Wir fordern 12 Prozent, mindestens aber 650 Euro mehr im Monat“, erklärten die beiden EVG-Tarifvorstände, Cosima Ingenschay und Kristian Loroch, zum Start der Tarifrunde 2023. Nachwuchskräfte sollten 325 Euro mehr im Monat erhalten, so die Forderung.
Nächster Bahnstreik in Hessen? EVG weist Bahn-Angebot zurück
Das Angebot der Bahn umfasst einen Inflationsausgleich in Höhe von insgesamt 2.850 Euro mit einer Einmalzahlung von 1.250 Euro im Juni 2023 und monatlichen 200 Euro von Juli 2023 bis Februar 2024. Außerdem bietet die Deutsche Bahn eine 10-prozentige lineare Lohnerhöhung für untere und mittlere Einkommen sowie eine 8-prozentige lineare Lohnerhöhung für obere Einkommen mit einer Laufzeit von 27 Monaten an. Die EVG wies das Angebot zurück: „Das, was uns jetzt vorgelegt wurde, ist aus Sicht unserer Tarifkommission nicht verhandlungsfähig“, erklärte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. EVG-Vorstand Cosima Ingenschay kommentierte das erneute Angebot der Prämie folgendermaßen: „Der angebotene Inflationsausgleich ist für die Kolleginnen und Kollegen so hilfreich wie ein Würfel Eis in der Wüste.“ Während dieser ruckzuck wegschmelze, blieben die Probleme bestehen.
Zuletzt war Hessen während des bundesweiten Warnstreiks am 21. April von streikbedingten Zugausfällen betroffen gewesen. (lea/fd/nhe/csa)