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Mietkosten für Studenten in Hessen: Studie zeigt Ausmaß der Energiekrise

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Von: Vincent Büssow

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In Hessen zahlen Studierende bis zu 72 Prozent vom Bafög-Höchstsatz für die Warmmiete. Es gibt aber günstigere Alternativen.

Frankfurt – Wohnen wird immer teurer. Während Großstädte wie Frankfurt ohnehin mit stetig steigenden Mietpreisen zu kämpfen haben, kommen mittlerweile auch die explodierenden Energiekosten hinzu. Besonders Studierende mit meist keinem oder geringem Einkommen sind davon stark betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von Immowelt. Auch in Hessen macht die Warmmiete teilweise mehr als 70 Prozent der vorgesehenen Lebenshaltungskosten aus.

Im Rahmen der Studie wurden die Mietpreise in 68 ausgewählten Hochschulstädte untersucht. Diese wurden mit dem aktuellen Bafög-Höchstsatz verglichen, der erst zum Jahresanfang auf 934 Euro erhöht wurde. Das Ergebnis: In 39 Städten schluckt die Warmmiete mehr als 50 Prozent der Förderung. Hessen zählt dabei zu den Bundesländern, in denen die Lage besonders drastisch ist.

Studenten in Frankfurt auf dem Weg in die Uni.
Laut einer aktuellen Studie zahlen Studenten in Frankfurt 72 Prozent des Bafög-Höchstsatzes für die Miete. Auch in anderen Hochschulstädten in Hessen ist Wohnen teuer. (Archivbild) © Andreas Arnold/dpa

Wohnen in Hessen: Studierende zahlen mehr als die Hälfte des Bafög-Höchstsatzes

So gehört Frankfurt zu den Hochschulstädten mit den höchsten Mietkosten. Mit durchschnittlich 675 Euro für eine Wohnung zahlen Studierende hier 72 Prozent ihres Bafög. Nur München und Berlin sind teurer. In Darmstadt sieht es nicht viel besser aus. Mit durchschnittlich 625 Euro gehen hier 67 Prozent der Förderung für die Warmmiete drauf. Auch in Fulda und Gießen liegen die Preise bei mehr als der Hälfte der 934 Euro.

Hochschulstädte in HessenDurchschnittliche Warmmiete für Studentenwohnungen (Prozent vom Bafög)
Frankfurt675 Euro (72 Prozent)
Darmstadt625 Euro (67 Prozent)
Gießen495 Euro (53 Prozent)
Fulda475 Euro (51 Prozent)

Warmmiete in Hessen: Studierende warten weiter auf Energiepauschale

Günstige Alternativen zu den hohen Mietpreisen in Hessen bietet hingegen der Osten. Hier kostet Wohnen nur 35 bis 44 Prozent der Förderung. In fast allen Fällen übersteigen die durchschnittlichen Kosten allerdings trotzdem den vorgesehenen Anteil von 360 Euro, der laut Bafög-Satz für die Miete vorgesehen ist. Zudem warten die Studierenden in Deutschland nach wie vor auf die Energiepauschale in Höhe von 200 Euro.

Zur Ermittlung der durchschnittlichen Warmmiete in den 68 ausgewählten Städten hat Immowelt Inserate auf dem eigenen Portal herangezogen. Dabei wurden Angebote mit einer Wohnfläche von bis zu 40 Quadratmetern und bis zu zwei Zimmern berücksichtigt, die im Jahr 2022 online gestellt wurden. Für die Berechnung der Warmmieten wurde ein mittlerer Quadratmeterpreis von 3,12 Euro für die Nebenkosten herangezogen.

Bereits vergangene Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Wohnen in Frankfurt für Studenten praktisch unbezahlbar ist. (vbu)

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