"Dschungelcamp": Kein Witz
Ödnis macht sich im Dschungel breit: Die Kandidaten leiden unter Antriebslosigkeit und diskutieren über ihre Gagen. Selbst Walter macht Pause. Dschungel-Tag 9 im Überblick.
So langsam geben wir die Hoffnung auf, dass in diesem Dschungel noch irgendetwas Sehenswertes geschieht. Phlegmatisch lümmeln die neun verbliebenen Kandidaten auf ihren Pritschen herum, beschweren sich über nasse Hängematten und Essensentzug. Selbst die berüchtigte Höhlenprüfung wird von Sara Kulka und Aurelio Savina lapidar und motivationslos abgebrochen. Von Winfried Glatzeder hätte es dafür mächtig Ärger gegeben – heute wird das einfach so hingenommen.
Nun kann man darüber spekulieren, ob die Kandidaten so langweilig sind, oder ob sie das Spiel einfach zu gut verstehen. Sie wissen um das Image der Show und welche zynischen Zusammenschnitte die RTL-Redakteure aus den Camp-Szenen basteln. Deswegen bieten sie einfach keine Angriffsfläche. Stattdessen diskutieren sie über ihre Gagen und ehemalige Dschungelinsassen. Das gibt durchaus interessante Einblicke hinter die Kulissen der Show, der Witz der Sendung geht dadurch allerdings flöten.
Ein bisschen Ironie
Selbst der aufziehende Streit zwischen Maren Gilzer und Walter Freiwald scheint vergessen. Freiwald, der begnadete Grantler, hat sich zurückgezogen und sinniert stattdessen über seine Familie. Traurig, dass man nun offensichtlich selbst auf diesen schlechtgelaunten Regenwaldschrat nicht mehr hoffen kann.
Witzig, zumindest ein bisschen, war während der zweistündigen Samstagsausgabe immerhin Maren Gilzer, die gemeinsam mit Boyband-Koryphäe Benjamin Boyce an ein Glücksrad gespannt wurde und Worte buchstabieren musste. Dass ausgerechnet sie daran scheitert, die jahrelang vor laufender Kamera Buchstaben umgedreht hat, hat Ironie.Das war‘s dann aber auch. Es ist offensichtlich: Das Dschungelcamp verliert seinen Witz.