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"Ein Fisch namens Otto": Filmische Mogelpackung

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Im Lübecker Aquarium wurde Tierpfleger Horst Flens (Tristan Seith) mit einer Harpune niedergeschossen.
Im Lübecker Aquarium wurde Tierpfleger Horst Flens (Tristan Seith) mit einer Harpune niedergeschossen. © NDR/ARD/Georges Pauly

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Eine Harpunenpfeil steckt im Körper von Tierpfleger Horst Flens (Tristan Seith), als Micha Lorensen (Cecil Renner), Sohn von Oberstaatsanwalt Lorensen (Jürgen Haug) ihn findet. Schwer verletzt aber noch lebend kommt er ins Krankenhaus. Zugleich ist Kugelfisch "Otto", Maskottchen und Publikumsmagnet des Lübecker Aquariums verschwunden, wie Aquariumsdirektor Sven Otter (Frank Jacobsen) mitteilt. Ein Erpresser fordert 30.000 Euro.

Polizist Finn Kiesewetter (Sven Martinek) ermittelt mit seiner Kollegin Sandra Schwartenbeck (Marie-Luise Schramm). Könnte Micha Lorensen ein Tatmotiv gehabt haben? Er hat mit dem Auto seines Vaters einen kleinen Unfall gebaut und steckt seitdem in Geldnot, um die Reparatur zu bezahlen. Darum hat er auch heimlich teures Tierfutter aus dem Aquarium gestohlen und verkauft. Weswegen Otter und Flens auch schon aneinandergeraten waren.

Oder steckt sogar Otter selbst dahinter? Er hat eine Affäre mit Uschi Helm (Susi Banz), der Freundin des Tierpflegers. Um schließlich den Fall zu lösen, verfällt Kiesewetter au eine schlaue Idee: Er lässt alle Tatverdächtigen frei und verkündet, Flens sein vernehmungsfähig. Dann legt er sich mit seinem Team auf die Lauer. Tatsächlich erscheint bald Micha Lorensen und benimmt sich höchst verdächtig. Doch dann kommt alles anders.

Titel erinnert an berühmte schwarze Komödie

Der Titel oder vielmehr die Titel des Films wecken einige Erwartungen: "Heiter bis tödlich", Morden im Norden" und speziell "Ein Fisch namens Otto", der stark an "Ein Fisch namens Wanda" erinnert, den genialen Klassiker der schwarzen Komödie mit John Cleese. Ganz so heftig geht es in "Ein Fisch namens Otto" allerdings nicht zu und auch inhaltlich erinnert nichts daran. 

Der Film ist vielmehr ein typischer Vorabendfilm wie auch die Beiträge zu "Die Rosenheim-Cops" aus dem ZDF. Im Mittelpunkt steht weniger die Krimihandlung, sondern die Charaktere, auch die Nebencharaktere wie etwa Kiesewetters skurrile Tanten oder Kollege Schroeter (Veit Stübner). Das sorgt für hohen Wiedererkennungswert und ein vertraut familiäres Ambiente. Die Krimihandlung kommt allerdings dennoch zur Geltung und ist nicht nur schmückendes Beiwerk.

Immer wieder gibt es auch quasi als Pausenfüller Eindrücke von Lübeck zu sehen, wo die Serie angesiedelt ist. Oft meint man, eine Miniaturlandschaft auf dem Bildschirm zu sehen. Recht gut ist die Aufklärung des Falls gelungen, die den Zuschauer noch Minuten vor der Lösung auf eine falsche Fährte setzt. Weswegen "Ein Fisch namens Otto" trotz des insgesamt irreführenden (weil falsche Erwartungen weckenden) Titels auch das Anschauen lohnt.

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