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"Eine Handvoll Briefe": Romantik-Treffer

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ARD/MDR EINE HANDVOLL BRIEFE, am Mittwoch (26.08.15) um 20:15 Uhr im ERSTEN.
Eigentlich hat Kristin null Bock auf Geburtstagsparty. Vierzig und Single! Was gibt's da zu feiern? Dann bekommt sie auch noch diesen verlorenen Koffer, den ihr engster Freund Lenny am Flughafen für sie ersteigert hat. Ausgerechnet damit beginnt das Abenteuer ihres Lebens. Sie findet Liebesgedichte, zum Heulen schön. Hals über Kopf stürzt Kristin sich in die Suche nach den Liebenden, die solche Gefühle kennen. Im Bild: Ursula Strauss (Kristin), Florian Teichtmeister (Lenny).
© MDR/ORF/Petro Domenigg, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter MDR-Sendung bei Nennung "Bild: MDR/ORF/Petro Domenigg" (S2). MDR/HA Kommunikation, 04360 Leipzig, Tel: (0341) 300 6477 oder - 6463
ARD/MDR EINE HANDVOLL BRIEFE, am Mittwoch (26.08.15) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Eigentlich hat Kristin null Bock auf Geburtstagsparty. Vierzig und Single! Was gibt's da zu feiern? Dann bekommt sie auch noch diesen verlorenen Koffer, den ihr engster Freund Lenny am Flughafen für sie ersteigert hat. Ausgerechnet damit beginnt das Abenteuer ihres Lebens. Sie findet Liebesgedichte, zum Heulen schön. Hals über Kopf stürzt Kristin sich in die Suche nach den Liebenden, die solche Gefühle kennen. Im Bild: Ursula Strauss (Kristin), Florian Teichtmeister (Lenny). © MDR/ORF/Petro Domenigg, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter MDR-Sendung bei Nennung "Bild: MDR/ORF/Petro Domenigg" (S2). MDR/HA Kommunikation, 04360 Leipzig, Tel: (0341) 300 6477 oder - 6463 © (MDR/HA Kommunikation)

Eine

Eine Handvoll Briefe bringt das Kristins Leben gehörig durcheinander. Die attraktive Kristin (Ursula Strauss) ist gerade 40 geworden, hat einen guten Job, ein Verhältnis mit ihrem verheirateten Chef, wird von ihrer Mutter (Mariele Millowitsch) mit einer Geburtstagsparty überrascht und bekommt von Lenny (Florian Teichtmeister), ihrem besten Freund aus Kindertagen, einen Fundkoffer zum Geburtstag. Der Fluglotse Lenny hat den herrenlosen Koffer als Fundware ersteigert. Was drin ist, weiß er selbst nicht.

Kristin findet darin einige Liebesbriefe, die sie zu Tränen rühren. Sie will tiefer in die Vergangenheit von Urheber und Adressat eintauchen - und tritt erstmal gehörig ins Fettnäppchen, als sie die Frau aufsuchen will, an welche die Briefe gerichtet waren. Diese war erfolgreiche Augenärztin und kam zwei Jahre zuvor bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Der Witwer, der sich an diesem Tag wieder neu verheiraten wollte, ist ein gebrochener Mann. Kristin sucht weiter nach dem Autor der Briefe - und erlebt eine Überraschung.

Gleicher Autor wie die "Vorstadtweiber"

Die romantische Komödie gilt nicht zu Unrecht als quasi die Königsdisziplin unter den Filmgenres, was die Schwierigkeit betrifft. Ist Drehbuchautor Uli Brée der richtige Mann dafür? In seiner Serie "Vorstadtweiber" zeigt er sich eher als der richtige Mann für präzise gesetzte Giftspritzen. Und dennoch oder gerade deswegen erweist sich dieser Film als recht gelungen, was auch an der Vorlage liegen dürfte: Die Grundidee des Films, die Liebesbriefe als Handlungsauslöser, stammt aus "Message in a Bottle" mit Kevin Costner.

Und romantisch ist der Film in der Tat. Es fehlt nicht an gefühlvollen Momenten, sanft und elegisch klimpert die Filmmusik an den passenden Stellen, es geht um schwere Schicksalsschläge. Allerdings könnten dem Zuschauer Figuren wie Kristin und Lenny ziemlich bekannt vorkommen. In solchen Geschichten geht es immer um erfolgreiche Frauen in Kostümen und sie haben auch immer einen besten Freund. Diese Vorhersehbarkeit muss aber nicht unbedingt ein Fehler sein - es gibt genügend Variationsmöglichkeiten, und Brée macht geschickt Gebrauch davon .

Kitsch contra Sarkasmus

Manchmal tut sich "Eine Handvoll Briefe" auch etwas schwer damit, die erfolgreiche Geschäftsfrau und die nach Romantik suchende Kristin auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Es gibt da diese Stelle, wo Kristin erklärt, den Autor der Briefe aufsuchen zu wollen, weil er der Mann sein könnte, auf den sie schon ihr ganzes Leben gewartet hat. Sowas könnte schnell in süßlichen Kitsch ausarten.

Allerdings hat Brée um Kristin ein glaubwürdiges Ensemble von Figuren aufgestellt, die solchen Stellen mit ihrem erfrischenden Sarkasmus ein entsprechendes Gegengewicht verleihen. So steuert er geschickt um Kitschfallen herum. Insbesondere kann hier Mariele Millowitsch als Kristins kesse Mutter viele Punkte sammeln, während Kristins in Lenny verliebte und ziemlich frustrierte Freundin Alma (Doris Schretzmayer) etwas zu kurz kommt.

Regisseur Wolfgang Murnberger hat die Geschichte mit lockerer Hand ins Bild gesetzt und konnte sich dabei vor allem auf eine ausgezeichnete Ursula Strauss verlassen, die sich mit Florian Teichtmeister hervorragend ergänzt. Und Darsteller wie Regie profitieren ungemein von dem Dialogwitz, den Brée ja schon in der Serie "Vorstadtweiber" so eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.

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