ZDF startet neues Format vom „heute journal“ - eine andere Sendung muss jedoch dafür weichen

Das ZDF stellt sein Angebot an Nachrichtensendungen im TV um. Ab September wird es täglich zwei Ausgaben des „heute journal“ geben. Dafür muss ein anderes Format weichen.
- Im ZDF ist das „heute journal" längst eine Instituation.
- Ab September erhält das Nachrichtenformat Verstärkung.
- Für die neue Sendung muss ein anderes Angebot weichen.
Mainz/München - Vorm Zubettgehen noch geschwind von Claus Kleber und Gundula Gause auf den neuesten Stand bringen lassen - das ist für viele Bundesbürger längst zur liebgewonnenen Routine geworden. Und auch unsere Berichterstattung kommt oftmals nicht am „heute journal“ vorbei, das auch dank der Moderatoren in gewisser Weise zum Kult unter den Nachrichtensendungen geworden ist. Nun hat das ZDF verkündet, dass das Format bald einen täglichen Nachschlag servieren wird.
Ab dem 7. September wird von Montag bis Freitag das „heute journal up:date“ gesendet. Hierbei handelt es sich nach Senderangaben um eine „aktualisierte Spätausgabe“, in der „jeweils gegen Mitternacht“ die Nachrichten des Tages noch einmal aufbereitet werden sollen. Der Mainzer Sender verspricht „15 Minuten neuester News, Hintergrundberichte, Schaltgespräche und Interviews“.
Neues „heute journal“-Format im ZDF: Zimmermann und Gökdemir moderieren
Als Moderatorinnen werden im Wechsel Hanna Zimmermann und Nazan Gökdemir durch die Sendung führen. Außerdem soll „einige Wochen im Jahr“ der „heute journal“-Redaktionsleiter Wulf Schmiese moderieren. Gökdemir ist ZDF-Zuschauern womöglich als Moderatorin und Redakteurin von „Forum am Breitag“ ein Begriff. Zimmermann moderierte seit März 2018 das auf jüngeres Publikum abzielende News-Format „heute+“, dessen Sendeplatz das „heute journal up:date“ ab September übernimmt.
Bislang ist folgende Aufteilung geplant: In der ersten Woche vom 7. bis 11. September wird Zimmermann im Einsatz sein, vom 14. bis 18. September ist Gökdemir an der Reihe und Schmiese steigt vom 21. bis 25. September ein. Wie der Rhythmus danach aussieht, ist noch nicht bekannt.

Neues „heute journal“-Format im ZDF: „Eigene Akzente durch Themensetzung und Interviews“
Die stellvertretende ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten erklärt die Neuausrichtung: „Die ‚heute journal‘-Redaktion erhält damit die Zuständigkeit für den Informationsfluss am gesamten Abend. Die Sendung um 21.45 Uhr bleibt das große Flaggschiff des Abends.“ Die neue Sendung zu später Stunde verlängere „die Informationsstärke des ‚heute journal‘ in die Nacht und wird eigene Akzente haben - durch Themensetzung und Interviews“.
Für Schmiese gilt das Motto: „Eine Redaktion - zwei Sendungen. Seit Gründung vor über 40 Jahren wird es das ‚heute journal‘ nun erstmals zweimal täglich geben, aber es werden zwei unterschiedliche Sendungen sein.“ Im „heute journal up:date“ gehe es darum, „den allerneuesten Stand über die Themen des Tages“ zu geben. Zudem werde diese Spätausgabe „eine eigene Kontur bekommen“.
Neues „heute journal“-Format im ZDF: Auch „heute+“-Geist soll weiterleben
Schausten betont darüberhinaus, dass die crossmediale Kompetenz der „heute+“-Sendung nicht verlorengehe, sondern in das neue Format einfließe. Auch in regelmäßigen Livestreams und neuen Erklärformaten im Online-Nachrichtenangebot ZDFheute soll der Geist des eingestellten Formats fortleben. (mg)
Beim „heute journal" erlebten die Zuschauer nun eine seltsame Szene. Eine vermummte Gestalt gestikulierte hinter Claus Kleber* - das ZDF löste auf. Ein Star-Moderator hört beim BR auf: Bedeutet dies etwa sein komplettes Radio-Aus? Zu Beginn der Corona-Krise hatte Moderator Kleber mit einem eindringlichen Appell binnen 90 Sekunden den Ernst der Lage verständlich gemacht. CDU-Politiker Friedrich Merz unterlief bei einer Schalte in der Sendung eine peinliche Prosecco-Panne. Lufthansa-Bilder inmitten der Corona-Pandemie schockierten Kleber während seiner Moderation.
ZDF-Reporterin Dunja Hayali brach einen Dreh bei einer Corona-Demo in Berlin wegen der aufgeheizten Stimmung ab:
Im Zuge der Berichterstattung über die Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut ernteten ARD und ZDF viel Kritik. Einige Zuschauer ließen ihrem Unmut in den sozialen Medien freien Lauf. *tz.de ist Teil des Ippen-Redaktionsnetzwerkes.