"Höhenangst": Gute Aussicht auf den Quotensieg

"Die Bergretter" sind gegangen, "Der Bergdoktor" übernimmt, Aber allzu viel Unterschied zwischen den beiden Reihen ist zumindest in der ersten Hälfte nicht zu merken. Es passiert sehr viel und sehr schnell hintereinander, es kommt wie in der vergangenen Donnerstag ausgestrahlten finalen Bergretter-Episode der bisher letzten Staffel zu einer Lawine. Und es gibt sogar einen knallgelben Rettungshubschrauber im Einsatz zu sehen, wie er in nahezu jeder Bergretter-Episode vorkommt.
"Die Bergretter" sind gegangen, "Der Bergdoktor" übernimmt, Aber allzu viel Unterschied zwischen den beiden Reihen ist zumindest in der ersten Hälfte nicht zu merken. Es passiert sehr viel und sehr schnell hintereinander, es kommt wie in der vergangenen Donnerstag ausgestrahlten finalen Bergretter-Episode der bisher letzten Staffel zu einer Lawine. Und es gibt sogar einen knallgelben Rettungshubschrauber im Einsatz zu sehen, wie er in nahezu jeder Bergretter-Episode vorkommt.
Obwohl kein Crossover zwischen den beiden Reihen – eine solche Folge gab es bisher auch einmal unter dem Titel "Virus" - haben sich die Macher also Mühe gegeben, eine elegante Überleitung von den Bergrettern zu der nächsten "Bergdoktor"-Staffel zu bringen, die ab nächsten Donnerstag ausgestrahlt wird. Dass das Winterspecial besonders dramatisch und aufwändig ausfällt, hängt auch mit einem besonderen Jubiläum zusammen: "Höhenangst" ist der mittlerweile 100. Film der beliebten ZDF-Reihe.
Wie die Höhenangst zum Unfall führt
Es beginnt damit, dass Bergdoktor Martin Gruber (Hands Sigl) die junge und attraktive Lisa Koch (Henriette Richter-Röhl) kennenlernt. Sie will mit ihrem künftigen Ehemann Christian Tamm (Max von Pufendorf) auf eine Bergtour gehen, um ihre Höhenangst zu überwinden. Martin Grubers Bruder Hans (Heiko Ruprecht) übernimmt die Führung. Doch ausgerechnet dabei stürzt Lisa einen Hang hinunter und verletzt sich am Bein.
Die Verletzung sollte operiert werden, aber Lisas künftige Schwiegermutter, der Lisa ein Dorn im Auge ist, überredet die eingeschüchterte junge Frau dazu, es mit einer konventionellen Therapie zu versuchen. Mit dramatischen Folgen: Als sich schwerwiegende Komplikationen ankündigen, will Martin Gruber die junge Frau zu einer Operation fahren. Doch dabei gerät er in eine Lawine!
Was schiefgehen kann, geht auch schief
Ein wenig darf sich Martin Gruber in diesem Winterspecial wie John McClane in "Stirb langsam" vorkommen: Er ist der richtige Mann am falschen Ort, und was schiefgehen kann, geht auch schief. Zumindest in der ersten Hälfte des Films. Der Zufall bekommt dabei reichlich zu tun, etwa beim Auslösen der Lawine. Handwerklich ist daran aber wie meist in diesen ZDF-Reihen nichts auszusetzen. Und natürlich kommt mit der prächtigen Gebirgslandschaft auch der touristische Aspekt nicht zu kurz.
Echte Ärzte dürften bei Martin Grubers Aktionen vermutlich die Stirn runzeln. Was aber nicht weiter negativ auffällt: Das Drehbuch hat sich nämlich erfolgreich Mühe gegeben, die anfangs noch etwas zusammengewürfelten Elemente der Geschichte im weiteren Verlauf schlüssig miteinander zu verbinden. So liefert die Geschichte gegen Ende sogar eine glaubwürdige Begründung von Lisas titelgebender Höhenangst.
Sigl kann hier die Facetten seiner Figur ordentlich auskosten: Vom Helden wider Willen in der ersten Hälfte bis zum heroisch der Liebe Entsagenden – Richard Blaine alias Humphrey Bogart in "Casablanca" nicht unähnlich – bekommt der Zuschauer viele sympathische Seiten des Bergdoktors zu sehen. Ein Winterspecial also, das den Fans der Reihe Vollbedienung liefert und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch den Quotensieg des Tages einfahren dürfte.