"Querschläger": Einsam in Wiesbaden
In ihrem dritten Fall muss die Wiesbadener Ermittlerin Winnie Heller nach einem Amoklauf an einer Schule ermitteln. Auch privat muss sie einige Herausforderungen meistern.
Ein Schüler streift durch die Flure des Gymnasiums, Kapuze über dem Kopf, eine Pistole in der Hand. Wenig später sind drei Menschen tot: Die Direktorin und zwei Schüler. Ein Verdächtiger ist auch schnell ausgemacht. Der 17-jährige Nikolas Hrubesch ist plötzlich spurlos verschwunden, außerdem wurde ihm vor kurzer Zeit mit einem Schulverweis von der Schulleitung gedroht. Für die Öffentlichkeit und auch für die Polizei scheint der Fall klar. Eine Großfahndung wird eingeleitet und ein fesselnder Kriminalfilm nimmt seinen Lauf.
Bald bekommt Heller Zweifel an der Schuld des untergetauchten Schülers, sie spinnt eigene Ideen zusammen, verfolgt eine Spur. Dabei gerät sie selbst in große Gefahr. Die Geschichte um die Kommissarin steht während des Falls nahezu gleichberechtigt zur Aufklärung der Schießerei. Doch fällt die Spannung deshalb nicht ab.
Neues Schwergewicht
„Querschläger“ ist der dritte Fall der eigenwilligen Wiesbadener Jung-Kommissarin Winnie Heller. Lisa Wagner spielt die Kommissarin und spätestens seit diesem Fall muss sie als Schwergewicht unter den deutschen Fernseh-Ermittlern gelten. Ihre Figur hat Risse, ist kumpelhaft und zielstrebig, sie ist vielschichtig. Allein der Blick, mit dem sie den SEK-Kollegen zu Beginn des Films abstraft, ist große Schauspielkunst.
In „Querschläger“, einer Romanverfilmung von Silvia Roth, muss sich Heller mit dem Thema Mobbing auseinandersetzen. Bald erfährt sie es gar selbst, ausgerechnet in der Polizei-Kantine, angestachelt von einem abservierten Liebhaber. Das geht durchaus nahe und ist für den Zuschauer nervenaufreibend. Mit dieser Wiesbadener Kommissarin wird auch in Zukunft zu rechnen sein.