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"Er wird töten": Raffiniertes Kammerspiel

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ARD/RB TATORT, "Er wird töten", am Sonntag (09.06.13) um 20:15 Uhr im ERSTEN.
Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) genießt das gemeinsame Glück mit Oberkommissar Leo Uljanoff (Antoine Monot Jr.).
© Radio Bremen/Jörg Landsberg, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter RB-Sendung bei Nennung "Bild: Radio Bremen/Jörg Landsberg" (S2). RB TV/PressestelleRadio Bremen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 28100 Bremen, Tel: 0421/246-41017, Fax: -41096, presseinfo@radiobremen.de, www.radiobremen.de/presse
ARD/RB TATORT, "Er wird töten", am Sonntag (09.06.13) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) genießt das gemeinsame Glück mit Oberkommissar Leo Uljanoff (Antoine Monot Jr.). © Radio Bremen/Jörg Landsberg, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter RB-Sendung bei Nennung "Bild: Radio Bremen/Jörg Landsberg" (S2). RB TV/PressestelleRadio Bremen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 28100 Bremen, Tel: 0421/246-41017, Fax: -41096, presseinfo@radiobremen.de, www.radiobremen.de/presse © Radio Bremen/Jörg Landsberg

Ein

Ein Polizeibeamter wird ermordet, und das ausgerechnet auf dem Polizeipräsidium. Der ermordete Oberkommissar Leo Uljanoff (Antoine Monot jr.) war der Liebhaber der Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel). Ulljanoff wurde auf der Toilette hinterrücks erstochen. Zugleich findet sich eine Frau (Annika Kuhl) ein, die einen schwer traumatisierten Eindruck macht: "Er wird töten" stammelt sie immer wieder. Mittels ihres Handys können die Polizisten feststellen, wer die fremde Frau ist: Dr. Marie Schemer.

Acht Jahre zuvor starb ihre Tochter und ihr Mann Josef Vegener (Peter Schneider) wurde wegen Kindstötung verurteilt: Nach Lage der Dinge hat er das Kind zu Tode geschüttelt. Marie beschuldigt ihn, sie war dzu gekommen, als er das Kind wie eine Puppe schüttelte. Wenige Tage zuvor wurde Vegener wegen guter Führung aus der Haft entlassen. Er hatte die Auflage, sich regelmäßig auf dem Kommissariat zu melden. Leo Uljanoff gehörte damals zu den Polizeibeamten, die den Fall bearbeiteten.

Ein falsches Geständnis

Hat Vegener ihn auf dem Kommissariat erknnt und sich an ihm gerächt? Es stellt sich heraus, dass Josefs Zwillingsbruder Robert für ihn auf dem Kommissariat war, Robert hat immer an die Unschuld seines Bruders geglaubt und wollte ihm helfen. Er will das Gebäude danach aber wieder verlassen haben, möglicherweise sei das durch ein Auto verdeckt worden. Dann erscheint Robert auf dem Kommissariat und gesteht den Mord - doch sein Geständnis passt nicht mit dem Tathergang zusammen.

Einen höchst ungewöhnlichen "Tatort" haben Drehbuchautor Christian Jeltsch und Regisseur Florian Baxmeyer mit diesem Film geschaffen. Es geht vor allem um das Traumatisiert-Sein. Marie Schemer ist scheinbar noch dadurch unter Schock, dass sie gesehen hat, wie ihr Mann die gemeinsame Tochter schüttelte. Inga Lürsens Kollege Nils Stedefreund ist traumatisiert von einem Einsatz in Afghanistan zurückgekommen. Er wirkt hart und aggressiv, spricht über den Tod und nimmt immer wieder Tabletten.

Zu viele Psychos

Mitunter wirkt das Ganze durch die Fülle an Themen, die Häufung der Motive - es sind zu viele Beteiligte, die mit ihren  schweren Traumata zu kämpfen haben - und einen leichten Mangel an Plausibilität etwas zu prätentiös. Auch die zahlreichen Zeitlupenszenen zu Beginn wirken stellenweise überinszeniert. Die Kombination aus Psycho-Kammerspiel in beklemmend engen Verhörräumen und knalliger Action andererseits - so eine wilde Verfolgungsjagd zu Fuß, als Robert Vegener vor der Polizei flüchtet - funktioniert auch durch die sehr guten und konzentriert agierenden Darsteller über weite Strecken aber recht ordentlich.

Nur hätte das Drehbuch den Täter etwas besser verstechen sollen. Es gibt nicht viele Verdächtige, und wer beim Krimi gerne miträt, kommt schnell dahinter, dass es die Ärztin selbst war, die Uljanoff ermordet hat. Und dass, obwohl ihr Motiv, die Tat ihrem Ex-Mann in die Schuhe zu schieben - und damit wieder von ihrer eigenen Tat acht Jahre zuvor abzulenken, denn sie hatte ihre Tochter damals vergiftet - doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen wirkt.

Mit freundlichen Grüßen

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