Datenschutz auf der Klingel

Ständige Erreichbarkeit gilt als Problem, hat sich aber möglicherweise bald erledigt – zumindest im realen Leben. Denn Namen, die neben der Türklingel stehen, könnten den Datenschutz verletzen.
Ständige Erreichbarkeit gilt als Problem, hat sich aber möglicherweise bald erledigt – zumindest im realen Leben. Denn Namen, die neben der Türklingel stehen, könnten den Datenschutz verletzen.
Das zumindest folgert der Immobilien-Eigentümerverband Haus & Grund aus der neuen Datenschutzverordnung. Und tatsächlich bieten die Namen auf den Schildern für manche nicht nur den einzigen Lesestoff. Sie weisen auch tatsächlich auf die im Haus wohnenden Menschen hin! Das ermutigt zu groben Verletzungen der Privatsphäre, wollen doch manche Besucher daraufhin tatsächlich in eine fremde Wohnung eindringen und nötigen, sofern sie das ankündigen, den Gastgeber auch noch zum vorherigen Putzen. Wen das stresst, wird hier aber verschwiegen – mit Rücksicht auf den Datenschutz.
Damit es zu solchen Missständen gar nicht erst kommt, muss noch weiter gedacht werden. So sollte jeder seinen Namen verschweigen, sonst wird diese Information schnell missbräuchlich verwendet, etwa zum Rufen oder Schimpfen. Glücklicherweise gibt es aber schon einige für dieses Problem sensibilisierte Menschen, die einmal gehörte Namen sofort nachhaltig wieder löschen. Sie nennen das aus Bescheidenheit nur nicht „Datenschutz“, sondern „Vergessen“.